Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
Vom Netzwerk:
mit der Hagebuttenmarmelade vergiftet worden waren. Wie gut,
dass sie sich für die Brombeermarmelade entschieden hatte.
    Sobald sie
diese eigenartige Müdigkeit überwunden hatte, musste sie aufstehen und den Arzt
anrufen. Aber sie war einfach nicht in der Lage, sich von ihrem Platz zu
erheben. Wie sonderbar!
    Das Bild vor
ihren Augen wurde kurzzeitig klar, und ihr fiel auf, dass sie immer noch auf
das Etikett der Brombeermarmelade starrte. Marigold hatte recht gehabt. Die
Zeichnung stellte keine Brombeerblätter mit Beeren dar, sondern ... Miss
Petunia stutzte. Das Bild kam ihr bekannt vor ... das musste doch ... Ja,
genau, das war .... tödlicher Nachtschatten! Aber wieso? Die Frau des Vikars?
Wer hätte das glauben wollen? Dann war dieser Pilz aus dem letzten Jahr
möglicherweise nicht für Mr Mallory, sondern für sie bestimmt gewesen, Miss
Petunia. Aber aus welchem Grund? Warum sollte die Frau des Vikars ... sie
umbringen wollen? Und Lily? Und Marigold?
    In den letzten
Augenblicken ihres Lebens war Miss Petunia Pettifogg auf ein neues Rätsel
gestoßen. Dieses würde sie jedoch mit ins Grab nehmen, denn für sie war
unwiderruflich eines gekommen, nämlich das ...
    e n d e
    Lorinda setzte
sich gerade hin und dehnte ihre verspannten Schultern. Hätt-ich's, die sich wie
eine Stola um ihren Nacken geschlungen hatte, gab einen Protestlaut von sich
und setzte sich auf. Bloß-gewusst, die quer auf ihren Füßen lag, glitt zu Boden
und streckte sich genüsslich.
    Als sie die
Seiten zusammenlegte, verspürte sie nicht die übliche Befriedigung. Das
Unbehagen der letzten Nacht war noch nicht ganz verschwunden. Der Kneifer lag
in ein Papiertaschentuch gewickelt in der Mappe mit der Aufschrift >Letzte
Kapitel<. Sie konnte es gar nicht erwarten, ihn unter weiteren Kapiteln
verschwinden zu lassen, bis er vergessen war.
    Plötzlich
zwitscherte das Telefon und ließ sie alle zusammenfahren. Hätt-ich's sprang auf
den Schreibtisch und musterte den Apparat aufmerksam. Sie vermutete schon seit
Langem, dass irgendwo in dem Ding ein Vogel verborgen sein musste. Allein die
Tatsache, dass das Tier nicht essbar zu sein schien, hatte sie bislang davon
abgehalten, das Gerät in seine Einzelteile zu zerlegen. Bloß-gewusst verfolgte
das Gehabe ihrer Schwester mit Langeweile. Selbst wenn sich da irgendwo ein
Vogel versteckt gehalten hätte, wäre er vor Bloß-gewusst in Sicherheit gewesen.
    »Hallo?«, meldete sich Lorinda und schob Hätt-ich's zur
Seite, damit die nicht auf die Gabel drücken und die Verbindung unterbrechen
konnte.
    »Eine Zufluchtsstätte«, krächzte Freddie mitleiderregend.
»Ich brauche eine Zufluchtsstätte.«
    »Arme
Freddie«, erwiderte sie reflexartig. »Komm doch auf einen Drink zu mir.«
    »Ich hatte
gehofft, du würdest das sagen. Ich bin gleich bei dir.«
    Die Katzen
lieferten sich ein Wettrennen in die Küche, wo sie vor dem Kühlschrank in
Position gingen. Beide beleckten sich in einer absolut synchronen Geste,
während sie Lorinda hungrig ansahen. Sie wussten genau, dass von den
Mitbringseln von der Party noch genügend übrig war.
    »Ja, schon
gut«, gab sie sich geschlagen. Außerdem musste sie den Kühlschrank ohnehin
öffnen, da sie Eiswürfel herausholen wollte. Der Plastikbehälter von der Party
wog noch immer so viel, dass es ihr fast peinlich war. Hoffentlich würde
Plantagenet Sutton niemals herausfinden, wie schamlos sich seine Gäste bedient
hatten, sonst würde das seine neuen Nachbarn in seinen Augen ziemlich
unsympathisch machen.
    Hätt-ich´s und
Bloß-gewusst machten sich laut schnurrend und mit vereinten Kräften daran, die
Beweise für diese Schamlosigkeit zu vernichten. Lorinda stellte gerade die
Frischhaltebox in den Kühlschrank zurück, da klopfte Freddie schon an die Tür.
    »Sag mir, wenn
ich dich mit dem Thema langweile«, begann sie ohne Vorrede, »aber ich glaube,
es weitet sich zu einer Besessenheit aus. Ich habe schon öfter davon gelesen,
dass manche Leute mit drei oder vier Stunden Schlaf auskommen. Ist das nicht
ein unglaublicher Glücksfall, dass genau solche Leute meine Nachbarn geworden
sind?«
    Lorinda drückte
ihr ein Glas Gin Tonic in die Hand. Es war der beste Trostspender, den sie sich
im Moment vorstellen konnte.
    »Danke.«
Freddie trank einen Schluck und fuhr fast nahtlos mit ihrer Klage fort. »Ich
mache mir keine Sorgen mehr, dass sie sich gegenseitig umbringen könnten.
Inzwischen befürchte ich viel mehr, sie werden es nicht tun.
    Das ist
schließlich meine

Weitere Kostenlose Bücher