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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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zu
helfen.«
    »Ja, allerdings«, stimmte Miss Petunia ihr zu. »Dafür sind
wir hier. Wir müssen heute die Augen offen halten, und wir dürfen nichts
übersehen.«
    »Aber, Pet«,
wandte Marigold ein. »Lady Mallerwynn ist dieses Jahr nicht hier. Wie soll da
irgendetwas schiefgehen? Außerdem ...«, ihr Blick trübte sich, »... warum um
alles in der Welt hätte sie den alten Mr Mallory töten wollen?«
    »Tja.« Miss
Petunia rückte den Kneifer gerade und warf ihrer Schwester einen
bedeutungsvollen Blick zu. »Denk nur einmal daran, wie ähnlich sich die beiden
Namen sind. Mein Verdacht geht dahin, dass Mr Mallory, der sich vor Kurzem aus
der Handelsmarine zurückgezogen hatte, in Wahrheit der rechtmäßige Lord
Mallerwynn war, der Anspruch auf das Vermögen und auf Ländereien hatte. Nachdem
er in seinen Geburtsort St. Waldemar Boniface zurückgekehrt war, widmete er
sich dem neuen Hobby, der Genealogie, und dabei stieß er auf diese Tatsache,
woraufhin er zu planen begann, wie er seine Ansprüche durchsetzen konnte. Würde
er das tun, wäre Lady Mallerwynn keine Lady mehr, und sie würde gezwungen sein,
aus dem Herrenhaus in ein kleineres Domizil umzuziehen. Sie könnte nicht länger
über das Geld verfugen, und ihre Söhne wären nicht länger rechtmäßige Erben
...« Miss Petunia senkte die Stimme. »Und die Jungs würden vielleicht nicht
länger Eton besuchen dürfen. Das ist sicherlich ein gutes Motiv für einen
Mord.« »Oh, Pet«, seufzte Marigold. »Du bist so klug.« »Genial«, pflichtete
Lily ihr bei.
    »Auf eure
Plätze, Mädchen. Die Türen werden sich gleich öffnen und die Besucher
hereinströmen. Wir werden heute Abend bei einer Tasse Tee einen richtigen
Kriegsrat abhalten.«
    Als Miss
Petunia an Mrs Christian vorbeiging, um ihren Platz an dem Stand vor der Bühne
einzunehmen, fiel ihr
    auf, dass die
Frau des Vikars wieder zuckte.
    ***
    »Wirklich
gut.« Lily strich noch mehr Hagebuttenmarmelade auf ihrem getoasteten Muffin.
»Ungewöhnlich, aber gut.«
    »Köstlich«,
lobte Marigold und bediente sich auch noch mal. »Was für ein dezentes Aroma.
Ich glaube, ich schmecke sogar einen Hauch Mandeln heraus. Wo hast du das her,
Lily? Das habe ich an dem Stand mit dem Eingemachten nicht gesehen.«
    »Das gab mir
die Frau des Vikars. Ein neues Rezept, das sie für nächstes Jahr ausprobieren
will. Wir sollen davon kosten, weil sie großen Wert auf unsere Meinung legt.«
    »Wie nett von
ihr. Probier du auch mal, Pet.«
    »Nein, danke.«
Miss Petunia gähnte. Es war ein anstrengender Tag gewesen, der nur wenige neue
Verdachtsmomente mit sich gebracht hatte. »Es klingt mehr nach etwas, das man
sich ins Gesicht, aber nicht aufs Brot schmiert. Ich bleibe bei dieser
köstlichen Brombeermarmelade. Ist die auch von der Frau des Vikars?«
    »Ganz genau.«
Plötzlich zuckte Lilys Mund. »Noch ein neues Rezept. Für den Fall, dass wir die
Hagebutten nicht mögen.«
    »Ja ... irgendwas ist daran anders.« Wieder gähnte Miss Petunia. »Ich komme nur nicht
drauf...«
    »Und auf dem
Etikett finden sich diese reizend gezeichneten Brombeerblätter ...« Marigold
verzog das Gesicht. »Aber so richtig sehen die gar nicht nach Brombeerblättern
aus, oder?«
    »Nicht ... so
ganz ...« Miss Petunia blinzelte und versuchte, sich auf das Etikett zu
konzentrieren. Die Zeichnung erinnerte sie an etwas ... aber sie war so müde.
Sie hatte das Gefühl, auf der Stelle einschlafen zu müssen ... hier in ihrem
Sessel.
    Seltsamerweise
schienen Marigold und Lily mit einem Mal hyperaktiv geworden zu sein. Benommen
verfolgte Miss Petunia das Geschehen um sich herum und wunderte
    sich, wie
munter die beiden nach dem anstrengenden Tag noch waren. Lily sprang auf und
warf dabei ihren Stuhl um, dann beugte sie sich immer weiter nach hinten. Wie
athletisch die liebe Lily doch war!
    Gleichzeitig
stieß Marigold ein entsetztes Kreischen aus, schleuderte den Muffin mitsamt der
Marmelade von sich und setzte zu einer Art Veitstanz an. »Die Marmelade!«,
schrie sie. »Die Mandeln! Das waren keine Mandeln! Das war ... aaargh!« Sie
fiel zu Boden, zuckte ein paar Mal und blieb dann reglos liegen.
    Lily schien
eine Conga auf allen vieren zu vollführen, aber in Wahrheit versuchte sie, zum
Telefon zu gelangen. Dabei gab sie befremdliche Laute von sich und glaubte
offenbar, ihre Schwester könnte verstehen, was sie ihr mitzuteilen versuchte.
    Miss Petunia
beobachtete sie interessiert, und allmählich begann sie zu verstehen, dass
Marigold und Lily

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