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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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Minuten?«, gab Freddie zurück. »Zwei genügen mir.« Lorinda war bereits
aufgesprungen. »Ich muss nur meinen Mantel und die Tasche holen, dann bin ich
bereit.«
    »Tut mir
leid«, hörte sie Macho sagen, während sie aus dem Zimmer ging. »Aber ich will
vor dem Essen noch ein Kapitel schreiben. Nächstes Mal ...«
    Erst als
Lorinda angeschnallt auf dem Beifahrersitz neben Freddie saß, kam ihr in den
Sinn, dass es vielleicht nicht ratsam war, das Haus sich selbst zu überlassen.
So lieb ihr ihre Katzen auch waren, taugten sie als Wachhunde rein gar nichts.
    Aber sie
fuhren bereits die High Street entlang, und es war zu spät, um noch etwas daran
zu ändern. Wäre ihr doch bloß nicht dieser Gedanke durch den Kopf gegangen! Sie
drehte sich zu Freddie um und stieß einen erstickten Schrei aus.
    Freddie fuhr
mit geschlossenen Augen.
    »Was war es?«
Freddie riss die Augen auf und sah ängstlich zum Friedhof, an dem sie soeben
vorbeifuhren. Der Wagen beschrieb einen Schlenker. »Hast du es gesehen?«
    »Was soll ich
gesehen haben?«, fragte Lorinda erschrocken. In Freddies Augen stand echtes
Entsetzen geschrieben, während sie weiter zum alten Friedhof sah, in dem der
Nebel noch dichter zu sein schien. »Freddie, was ist los?«
    »Nichts, gar
nichts.« Sie hörte sich an wie Machos Echo, der auch so auf ihre besorgte Frage
geantwortet hatte. »Was soll denn los sein?«
    »Freddie,
achte auf die Straße!« Mit den linken Reifen schrammten sie an der
Bordsteinkante entlang.
    »Oh, tut mir
leid.« Abrupt legte sie eine Vollbremsung hin, die sie in die Gurte drückte und
dann zurück in die Sitze warf. »Sobald wir auf der Landstraße sind, ist alles
wieder gut.«
    »Das will ich
hoffen.« Lorinda verkniff sich eine giftigere Bemerkung. Noch immer war
Freddies verängstigter Blick auf den Friedhof gerichtet. Das war jetzt
eindeutig nicht der richtige Moment, um sich über sie lustig zu machen oder sie
zurechtzuweisen. Irgendetwas beunruhigte Freddie zutiefst.
    »Freddie ...«
Ein plötzlicher Gedanke bereitete ihr Unbehagen. »Sag nicht, dass du den alten
Friedhof für verflucht hältst.«
    »Okay.« Sie
richtete ihren Blick auf die Straße, lenkte den
    Wagen durch
eine Kurve, und dann war der Friedhof außer Sichtweite. »Ich werde es nicht
sagen.«
    »Wieso ... ist
er verflucht?« Ihr fiel ein, wie sich Freddie über den Friedhof geäußert hatte,
als sie mit Gemmas Hunden Gassi gegangen war.
    »Wer weiß das
schon?«, meinte Freddie schulterzuckend. »In BrimfuI Coffers ist doch alles
möglich.«
    »Und was genau
ist es?«, versuchte Lorinda sie festzunageln. »Wenn sich um das Dorf
irgendwelche Legenden ranken würden, hätte Dorian uns doch sicher davon
erzählt?«
    »Uns davon
erzählt? Er hätte dafür gesorgt, dass wir dafür extra bezahlen.« Freddies Angst
wich nach und nach von ihr, als der Abstand zum Friedhof größer wurde.
    »Hast du gesehen, was es ist?« Lorinda wollte sich nicht mit fadenscheinigen Ausreden
abspeisen lassen. »Hat irgendjemand sonst es gesehen?«
    »Niemand gibt
das zu, und das kann ich auch keinem verübeln. Das Thema ist genau genommen
noch nicht zur Sprache gekommen, und das kann ich auch niemandem zum Vorwurf
machen.«
    »Aber es gibt
etwas, worüber man reden könnte, oder?« Dass er einen Geist oder etwas in der
Art gesehen hatte, könnte Machos seltsames Verhalten erklären, allerdings nicht
seine große Sorge um Roscoe. In den Annalen der Heimsuchungen waren es für
gewöhnlich die Menschen, die bedroht wurden, nicht die Tiere. Dafür waren schon
Vampire erforderlich.
    »Vielleicht
erlaubt sich ja jemand einen Scherz«, gab Lorinda zu bedenken, und wenn sie
ehrlich war, dann würde sie sich gleich viel besser fühlen, wenn sie nicht als
Einzige die Zielscheibe für irgendeinen Witzbold abgab.
    »Ha-ha-ha«,
machte Freddie verärgert. »Vielleicht lache ich mich ja tot.«
    »Aber was
genau hast du ...« Weiter kam Lorinda nicht, da Freddie mit dem Wagen einen heftigen
Schlenker beschrieb, der sie hin und her warf.
    »Du hast das
Richtige getan«, sagte Freddie schließlich. »Du bist für eine Weile
weggefahren, um einen klaren Kopf zu bekommen und um die Dinge wieder ins
richtige Verhältnis zu rücken.«
    »Ich kann eigentlich
nicht behaupten, dass...«
    »Vielleicht
sollte ich auch für ein bis zwei Wochen nach London fahren.« Nachdem sie
erfolgreich das Thema gewechselt hatte, würde Freddie nicht wieder auf die
Sache mit dem alten Friedhof zu sprechen kommen. »Was meinst

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