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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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»Hallo?«
    »Oh, gut. Du
bist zurück. Freddie war sich nicht ganz sicher...«
    »Macho. Ja.«
Erst als sie sich jetzt entspannte, wurde ihr bewusst, wie verkrampft sie
gewesen war. »Ich bin gestern Abend erst spät nach Hause gekommen, und heute
Morgen musste ich erst mal einkaufen gehen.«
    »Gut ... gut.«
Macho klang so, als sei er mit seinen Gedanken woanders. »Ahme ... wie war
London?«
    »Gut, sehr
gut. Ich habe viele Freunde getroffen und einiges erledigen können. Trotzdem
bin ich froh, wieder hier zu sein.«
    Zu ihrer
eigenen Überraschung musste sie feststellen, dass sie es auch so meinte. Sie
fühlte sich allmählich hier zu Hause. Zumindest war das bis vor wenigen Minuten
der Fall gewesen. »Ich habe noch nicht mit Freddie gesprochen. Habe ich
irgendetwas verpasst, während ich in London war?«
    Es folgte ein
sonderbares Schweigen, und erst nach einer Weile antwortete er: »Oh, nicht
viel. Wir haben alle eine Einladung zu einer vorgezogenen Weihnachtsfeier bei
Dorian bekommen, weil er über die Feiertage eine Kreuzfahrt unternimmt. Falls
deine Einladung nicht angekommen ist ...«
    »Ich habe mir
die Post noch nicht angesehen.« Sie schaute auf den Stapel Umschläge auf ihrem
Schreibtisch. »Das wollte ich heute Abend erledigen.«
    »Ah, ja ...
gut. Dann wirst du sie ja finden. Ähm ...« Er gab sich auffallend beiläufig.
»Ich kann wohl nicht annehmen, dass du Roscoe gesehen hast, oder?«
    »Der ist hier
bei meinen Mädchen«, entgegnete sie. »Er kam vor ein paar Minuten ins Haus.«
    Vor
Erleichterung atmete er fest explosionsartig aus.
    »Macho, was
ist los?«
    »Nichts, gar
nichts. Ich bin nur froh, dass er ... dass er bei dir ist. Ich hatte ihn den
ganzen Nachmittag nicht gesehen, und ich wurde allmählich ... ich meine ...«
    »Ich wollte
alle drei gerade mit Gourmet-Katzenfutter verwöhnen, das ich aus London
mitgebracht habe«, sagte sie. »Wie wär's, wenn du auf einen Drink rüberkommst?«
    »Ja, ja,
gerne. Danke. Ich bin gleich da.« Mit diesen Worten legte er den Hörer auf.
    Sie hatte eben
die Küche betreten, da näherte er sich bereits der Hintertür. Er schaute über
seine Schulter, dann hielt er die Tür fest, bevor Lorinda sie ganz öffnen
konnte, und zwängte sich durch den Spalt. In der Küche blieb er mit dem Rücken
zur Wand stehen und blickte sich suchend um.
    »Macho, was
ist los?« Sein verändertes Erscheinungsbild traf sie wie ein Schock. In der
einen Woche war sein Gesicht hager geworden, und er hatte dunkle Ringe unter
den Augen. Obwohl es ein angenehmer, leicht diesiger Tag im Dezember war und
die untergehende Sonne den Dunst rötlich färbte, benahm sich Macho, als wäre er
ineinem film noir geraten.
    »Was los ist?«
Einen Moment lang war er wieder ganz er selbst. »Wieso meinst du, dass
irgendwas los sein müsste?« Dann legte sich erneut diese eigenartige Atmosphäre
über ihn, und er musterte mit einem verunsicherten Blick die gegenüberliegende
Tür, als lauere in jedem Schatten eine Bedrohung.
    »Ach, da bist
du ja!« Er stürmte durchs Zimmer, als die Katzen im Flur auftauchten, und nahm
Roscoe hoch, um ihn an sich zu drücken. »Ich habe dich seit Stunden nicht mehr
gesehen.«
    Der Kater
schien überrascht, dass sein Herrchen ihn so heftig an sich drückte. Er machte
den Hals lang, um an Machos Nase zu schnuppern, dann begann er zu schnurren.
    Hätt-ich's und
Bloß-gewusst kamen zu Lorinda geschlendert und beäugten den Stapel Schälchen
mit Gourmetfutter. Für die Menschen war es Zeit für einen Cocktail, und für
Katzen war die Zeit für Leckereien gekommen.
    »Wild mit
Truthahn«, las Lorinda die Beschriftung auf dem obersten Schälchen vor. »Wie
hört sich das an?«
    Für Roscoe
hörte es sich bestens an, denn er wand sich in aller Eile aus Machos Armen,
sprang zu Boden und war mit einem Satz neben den beiden Katzendamen angelangt.
    »Und was hat
sich ereignet, während ich weg war?« Sie teilte den Inhalt des Schälchen in
drei gleich große Portionen auf, dann sah sie Roscoe zweifelnd an. So gierig,
wie er sie mit seinen großen Augen anschaute, konnte er ein solches Schälchen
ganz allein verputzen.
    »Hat Freddie
dir noch nichts erzählt?«, gab Macho überrascht zurück.
    »Ich habe sie
noch gar nicht gesehen.« Das war recht ungewöhnlich, denn sie hatte eigentlich
damit gerechnet, eher mit ihr zu reden. Andererseits war sie erst spät am Abend
nach Hause gekommen, und vielleicht hatte Freddie ja am Morgen angerufen, als
sie einkaufen gegangen

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