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Babson, Marian

Babson, Marian

Titel: Babson, Marian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze mit den sieben Leben
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getan?«
    »Sie weiß es
noch nicht«, sagte Macho. »Sie haben nicht...«
    Flip-flop
... flip-flop ... Die Katzenklappe gab ein deutliches Zeichen, dem
ein fragendes »Mrrrahrrm?« folgte.
    »Hier drinnen
...«, begann Lorinda, aber Freddie und Macho stürmten bereits zur Küchentür.
Sie folgte den beiden nicht ganz so hastig.
    »Nicht hier
drinnen, du kleiner Satansbraten!«, warnte Freddie sie. »Nicht auf dem sauberen
Teppich!«
    Ein gedämpftes
Protestmiauen war zu hören, während Freddie mit geschickter Fußarbeit den Weg
aus der Küche blockierte.
    »O nein!«
Lorinda hatte nun ungehinderten Blick auf die
    Szene. Zwei
triumphierende Katzen beugten sich über ein weißes Fellknäuel mit starren roten
Augen.
    »Ich habe es
von der anderen Straßenseite aus mitangesehen«, berichtete Macho. »Ich habe
noch gebrüllt, aber sie ließen sich nicht mehr davon abbringen.«
    »Es war zu
spät«, stimmte Freddie ihm zu. »Nicht mal Lorinda hätte da noch etwas
unternehmen können.«
    »Hast du es
auch beobachtet?«, fragte Lorinda im Flüsterton.
    »Es war nicht
zu übersehen, immerhin hat Clarice laut genug gekreischt, um Tote aufzuwecken.«
    »O nein!«
Lorinda zuckte zusammen, als das Telefon klingelte. »Wenn das Rhylla ist ...
was soll ich ihr dann sagen?«
    »Sei
zerknirscht«, riet Freddie ihr. »Und denk dran, es ist nicht deine Schuld.«
    »Hallo ...?«
Lorinda atmete erleichtert auf. »Oh, Elsie ... ja ... ja, ich weiß. Sie sind
gerade damit ins Haus gekommen ... ja, sie sieht sehr tot aus ... aber danke
für die Warnung.« Kaum hatte sie aufgelegt, klingelte der Apparat schon wieder.
    »Hallo? Ah,
Jennifer ... am Buchladen vorbei? Ja, ja, natürlich will ich das wissen. Sie
sind jetzt hier und haben sie mitgebracht. Trotzdem danke.« Wieder wollte sie
auflegen, besann sich dann aber eines Besseren und legte den Hörer neben den
Apparat.
    »Was habt ihr
zwei gemacht?«, fauchte sie die Katzen an. »Mit eurer Beute eine Ehrenrunde
durchs Dorf gedreht?«
    Hätt-ich's
räkelte sich und war sichtlich stolz auf ihre Leistung. Bloß-gewusst spürte,
dass ihre Aktion auf Kritik stieß, und rückte ein paar Zentimeter von ihrer
Schwester ab, um für jeden erkennbar auf Distanz zu gehen.
    »Brryyaaaah?« Hätt-ich's
begann zu verstehen, dass sie nicht das erhoffte Lob erhalten würde, und stieß
das weiße Fellknäuel mit einer Pfote an. » Brryyaaaah?«
    »Ja, ja,
braves Mädchen«, sagte Macho und tätschelte beschwichtigend ihren Kopf. Ihm
konnte das egal sein, er musste nicht das ertragen, was Lorinda erwartete.
    »Na, das ist
sie schließlich auch«, verteidigte er sein Lob. »Wenn es im Haus von Ratten wimmeln
würde, wärst du froh, dass sie für Ordnung sorgt. Sie kennt nicht den
Unterschied zwischen einer zahmen und einer wilden Ratte. Vielleicht hat sie
gedacht, das Tier würde Clarice angreifen. Für den Fall würde man sie jetzt als
Heldin feiern.«
    »Schön
gesagt«, meinte Freddie ironisch. »Möchtest du das so auch der kleinen Clarice
erklären?«
    »Vielleicht,
wenn sie sich ein wenig beruhigt hat«, sagte Macho.
    Wieder
schauderte Lorinda. An der Tür wurde erneut geklingelt, und Bloß-gewusst ging
zu Hätt-ich's und ihrer Beute noch mehr auf Abstand.
    »Ich mache
schon auf«, erklärte Freddie.
    »Und was
sollen wir jetzt tun?«, grübelte Lorinda verzweifelt.
    »Wenn in der
Schule einer unserer Hamster sein Leben ausgehaucht hatte«, berichtete Macho,
»dann war es für die Jungs eine gute Ablenkung, wenn er mit allen militärischen
Ehren bestattet wurde. Die Oberin«, fügte er hoffnungsvoll hinzu, »nähte für
jeden von ihnen ein hübsches Totenhemd aus schwarzem Samt.«
    »Das kannst du
dir gleich wieder aus dem Kopf schlagen«, konterte Freddie, die soeben zu ihnen
zurückkehrte. »Das würde ich nicht mal für mich nähen, und erst recht nicht für
eine tote Ratte. Und Lorinda würde das auch nicht in den Sinn kommen.«
    »Wer war's?«,
wollte Lorinda wissen.
    »Nemesis!«
Freddie verdrehte die Augen zum Himmel. »Die Kleine machte nur eine kurze
Pause, um die Nase zu schnäuzen und ihre Tränen zu trocken. Sie werden gleich
hier sein.«
    Hätt-ich´s
stand auf und zog sich zurück, Bloß-gewusst war bereits spurlos verschwunden.
Der Leichnam lag einsam und verlassen auf dem Küchenboden.
    »Boswell !« Ein gequälter Aufschrei gellte durchs Haus,
während Clarice in die Küche stürmte und laut schluchzend neben dem Tier auf
die Knie sank.
    Rhylla folgte
ihr mit gemäßigteren Schritten

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