Baby, Liebe, Glück
Verdacht erzählen.
Doch als sie zu ihrem gewohnten Spaziergang aufbrach, steuerte sie automatisch sein Haus an. Mit klopfendem Herzen ging sie durch den Vorgarten und läutete.
Ashley hörte, wie Maddie nach vorn rannte, und musste lächeln.
Als das kleine Mädchen öffnete, ertönte eine unbekannte Frauenstimme. „Madeline, du weißt doch, dass du nur aufmachen darfst, wenn du weißt, wer es ist.“
„Es ist Miss Ashley“, rief Maddie zurück und öffnete die Tür so weit, dass Ashley in den Flur schauen konnte.
Und auf eine atemberaubend schöne Frau, die nicht mehr als einen kurzen Morgenmantel aus Seide zu tragen schien.
Ashley erstarrte.
Das schimmernde dunkle Haar, das anmutige Gesicht und die schlanke Figur verrieten sofort, dass es Maddies Mutter war. Cams Exfrau.
„Miss Ashley?“, wiederholte Danica und kam nach vorn.
„Meine Lehrerin“, verkündete Maddie.
Ihre Mutter zog die perfekt geformten Brauen hoch. „Oh. Ich muss mich entschuldigen, Miss Ashley. Es ist gestern spät geworden, und wir sind gerade erst aufgestanden.“
„Nein, mir tut es leid“, erwiderte Ashley. „Ich wollte nicht stören.“
„Daddy und ich machen Pfannkuchen.“ Maddie schien die Anspannung zwischen den Erwachsenen nicht wahrzunehmen. „Wollen Sie nicht mit uns frühstücken?“
Ashley schüttelte den Kopf. „Danke, aber ich … habe schon gegessen.“
„Bleiben Sie doch“, sagte Danica, als hätte sie jedes Recht, Frühstücksgäste in das Haus ihres Exmannes einzuladen. „Cameron müsste gleich aus der Dusche kommen. Er macht wirklich leckere Pfannkuchen.“
„Bestimmt tut er das“, antwortete Ashley, denn sie hatte Camerons Pfannkuchen noch nie gegessen. Weil er nach einer Nacht in ihrem Bett noch nie welche gemacht hatte. „Aber ich kann wirklich nicht bleiben.“
Wieder hoben sich Danicas Augenbrauen, und Ashley wusste, dass die andere Frau sich fragte, warum die Lehrerin ihrer Tochter so früh am Morgen vorbeikam. Hastig ging sie davon, bevor die Exfrau ihres Liebhabers die Frage stellen konnte, die sie nicht beantworten konnte.
Cam war es gewöhnt, seine Pläne kurzfristig umzuwerfen, denn er fand es wichtig, dass Madeline Zeit mit ihrer Mutter verbrachte. Wenn Danica – eine Woche vorher oder vom nächstgelegenen Flughafen – ihren Besuch ankündigte, ließ er sich stets darauf ein, auch wenn es ihm nicht gefiel.
Dieses Mal hatte sie am Freitagabend angerufen und ihm das Wochenende verdorben. Ein Wochenende, an dem Maddie bei ihren Großeltern übernachten sollte und er einen ruhigen, romantischen Abend mit Ashley verbringen wollte.
Nach dem Frühstück am Samstagmorgen schlug er Danica vor, Maddie zu ihrer Ballettstunde zu bringen. Aber sie lehnte ab, weil sie ungern in einer unbekannten Stadt Auto fuhr. Also fuhr Cam mit den beiden zur Ballettschule, danach aßen sie bei Walton’s ein Eis und kauften im Supermarkt ein. Als sie zu Hause ankamen, war der Tag fast vorbei.
Er hörte den Anrufbeantworter ab. Die dritte Nachricht war von Maddies Freundin Victoria, und Maddie rief sofort zurück, während Danica ihr Notebook aufklappte und ihre E-Mails checkte.
Cam hatte gerade die Einkäufe weggeräumt, als seine Tochter in die Küche gehüpft kam. „Daddy, du musst mich zu Victoria fahren.“
„Erstens, du fragst , ob ich dich fahren kann“, erwiderte er. „Zweitens, du bittest um Erlaubnis, bevor du dich verabredest. Und drittens, du kannst heute nicht zu Victoria, weil deine Mom bei dir zu Besuch ist.“
Maddie schaute zu ihrer Mutter hinüber, die in ihre elektronische Korrespondenz vertieft war. „Die arbeitet, und ich will mit Victoria spielen.“
Cam spürte, dass seine sonst so sanftmütige Tochter kurz vor einem Trotzanfall stand. „Ich weiß, du bist enttäuscht, aber du siehst deine Mom nur selten und solltest die Gelegenheit nutzen, um etwas Zeit mit ihr zu verbringen.“
„Sie will doch gar keine Zeit mit mir verbringen“, entgegnete Maddie. „Selbst wenn ich in London bin, schickt sie mich mit Peggy in Museum oder den Zoo. Ich will mit Victoria spielen.“
Danica drehte sich zu ihnen um und runzelte die Stirn, aber sie bestritt es nicht. Cam fand es traurig, dass Maddie die Zeit in London weniger mit ihrer Mutter als mit deren Assistentin verbracht hatte, aber es überraschte ihn nicht.
„Was hältst du davon, wenn Victoria herkommt?“, fragte er Maddie.
„Aber was, wenn sie nicht stören will?“
„Wenn du jemanden einlädst, stört er
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