Baby, Liebe, Glück
schlafen wollte. Aber ich habe die Situation geklärt.“
„Und warum musste die Situation geklärt werden?“
Er schwieg.
„Weil sie es gewohnt ist, sich in dein Leben zu drängen, wenn es ihr gerade passt – und in dein Bett.“
„Eine Gewohnheit ist es nicht gerade.“
„Aber es ist passiert.“
„Ich erwarte nicht, dass du verstehst …“
„Ich verstehe es“, unterbrach sie ihn. „Meine Freundin Maria hat oft Sex mit ihrem Exmann, weil – wie sie es formuliert – man sich kratzen muss, wenn es juckt, und es sicherer ist, dazu einen vertrauten Stock zu benutzen.“
Cam verzog das Gesicht über den Vergleich, aber irgendwie passte er.
„Ich habe mit Danica seit über zwei Jahren keinen Sex mehr gehabt. Genauer gesagt, ich hatte mit niemandem Sex außer mit dir. Willst du wissen, warum?“
Ashley zuckte mit den Schultern.
„Weil ich genug hatte von Sex, der nichts bedeutet. Weil ich mehr wollte.“ Er nahm ihre Hand. „Weil ich mit jemandem zusammen sein wollte, der mir wichtig ist.“
„Du machst diese Sache komplizierter, als sie sein sollte.“
„Verklag mich.“
„Paige ist Anwältin“, erinnerte sie ihn. „Führ mich nicht in Versuchung.“
Er beugte sich über den Tisch. „Okay, dann führ du mich in Versuchung.“
Ihre Lippen waren nur einen Atemhauch von seinen entfernt. „Meinst du, das könnte ich?“
„Das hast du bereits“, erwiderte er und trug sie ins Schlafzimmer.
8. KAPITEL
Cam hatte Ashley erzählt, dass Danica nur ein paar Tage bleiben würde, aber am Ende der Woche war sie noch immer da und schlief in seinem Haus. Und dann wurden aus einer Woche zwei, weil sie einen wichtigen Fall außergerichtlich erledigen und ihren Urlaub verlängern konnte. Sie freue sich, dass sie mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen konnte, sagte sie zu Ashley, als sie Maddie von der Schule abholte.
Zeit mit ihrer Familie , nicht mit ihrer Tochter .
Und je länger Danica blieb, desto größer wurde Ashleys Sorge, dass Cam sich doch mit seiner Exfrau versöhnen wollte.
Schließlich hatte er sich schon mal für Danica und gegen sie entschieden. Aber immerhin rief er jeden Abend an und kam vorbei, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte. Dennoch vermisste sie ihn und sehnte sich danach, mit ihm zu schlafen. Das Gespräch mit ihrer Schwester hatte sie dazu gebracht, sich ihre wahren Gefühle einzugestehen. Sie liebte Cam – und hatte große Angst, dass sie ihn zum zweiten Mal verlieren würde.
Die Angst wuchs mit jedem Tag, bis er am Freitagabend vor ihrer Tür stand.
„Ich dachte, Victoria übernachtet bei Maddie.“
„Das tut sie“, bestätigte er. „Aber Danica dürfte ein paar Stunden mit zwei sechsjährigen Mädchen zurechtkommen.“
„Dürfte?“
„Sie haben Popcorn und Videos – alles ist gut.“
„Was fangen wir mit den paar Stunden an?“, fragte Ashley.
„Wir könnten Popcorn machen und uns einen Film ansehen.“
Damit hatte sie nicht gerechnet. „Im Ernst?“
„Warum klingst du so überrascht?“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass du hier bist, um dir einen Film anzusehen.“
„Ich bin hier, weil ich dich vermisst habe.“
Ihr Herz schlug ein bisschen schneller.
„Ich schlafe sehr gern mit dir“, sagte er. „Aber ich bin auch sehr gern einfach nur mit dir zusammen.“
„Wenn das so ist, sollten wir uns einen Film ansehen.“ Sie lächelte. „Später.“
Cam wollte sich gerade mit Ashley auf ihr Bett fallen lassen, da läutete sein Handy. Leise fluchend löste er sich von ihr und schaute aufs Display. Es war ein Anruf von zu Hause. „Entschuldige, ich muss …“
„Natürlich.“
Er nahm den Anruf entgegen. „Maddie?“
„Nein, ich bin’s.“
Danica.
Er runzelte die Stirn. „Was ist los?“
„Nichts. Wir haben nur keine Milch mehr. Könntest du welche mitbringen?“
Er schwieg, während er versuchte, die versteckte Botschaft hinter den harmlosen Worten zu entschlüsseln.
„Cam?“
„Ich bin noch da. Ich kann nicht glauben, dass du mich anrufst, damit ich Milch kaufe.“
„Ist das ein Problem?“
„Nein. Ich weiß nur nicht, wann ich zurück bin.“
„Oh.“ Ihre Enttäuschung war nicht zu überhören. „Madeline und Victoria wollen Schokoladenkekse backen, aber wie gesagt, wir haben keine Milch.“
„Du backst mit den Mädchen Kekse?“
„Ist das so schwer zu glauben?“, entgegnete seine Exfrau entrüstet.
„Ja.“
„Dann vergiss es“, erwiderte sie verärgert. „Ich sage ihnen, dass wir heute keine
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