Babyernaehrung
auf Kuhmilcheiweiß
Allergische Reaktionen auf das Eiweiß von Kuhmilch treten im Säuglingsalter am häufigsten auf. Die Allergie äußert sich vor allem durch Beschwerden des Magen-Darm-Trakts (Erbrechen und Durchfall). Sie kann sich aber auch über die Atemwege in Form von Asthma oder – seltener – über die Haut als Neurodermitis zeigen. Dass diese Allergie so häufig auftritt, liegt weniger am Kuhmilcheiweiß an sich, sondern daran, dass Kuhmilch oft zu früh und in zu großen Mengen gefüttert wird. Vor allem zu Beginn fällt den Eltern die Auswahl der jetzt erlaubten Lebensmittel schwer, da bei näherer Beschäftigung deutlich wird, in wie vielen Lebensmitteln sich Kuhmilch versteckt.
Eine Unverträglichkeit auf Kuhmilcheiweiß ist zwar nie angenehm, doch es gibt einen Trost: Sie hält meist nicht lange an, sodass Sie bereits zu Beginn des zweiten Lebensjahres einen vorsichtigen Versuch starten können, Kuhmilch in die Nahrung einzuführen. Außerdem stehen die Chancen gut, dass die Allergie wieder vergeht, denn 80 bis 90 Prozent aller Kinder überwinden eine Kuhmilcheiweißallergie vor dem dritten Lebensjahr!
Ein Leben mit wenig oder ganz ohne Milch
Die Folgen und die Schwere einer Allergie auf Kuhmilcheiweiß können sehr unterschiedlich sein: Es ist durchaus möglich, dass Ihr Kind, wenn die Allergie nur sehr schwach ausgeprägt ist, gekochte Milch und verschiedene Milchprodukte wie Joghurt und Käse verträgt. Vielleicht kann es auch kleine Mengen Milchprodukte problemlos essen, da die allergischen Reaktionen erst beim Verzehr größerer Mengen auftreten. Doch wenn Ihr Kind stark betroffen ist, müssen von nun an nicht nur Milch und Milchprodukte gemieden werden, sondern auch alle Lebensmittel, die in kleinsten Mengen Milch enthalten. Dazu zählen beispielsweise diverse Brotsorten, Kartoffelfertigprodukte, Fertigpuddings, Schokolade und sogar einige Instantsäuglingstees! In diesem Fall lohnt es sich, jeweils Informationsmaterial anzufordern.
MILCHALTERNATIVEN
Babys mit Kuhmilchallergie benötigen einen Trinkersatz. Dafür wurden spezielle Babynahrungen entwickelt, deren Eiweiß bereits so klein aufgespalten ist, dass es vom Körper Ihres Babys nicht mehr als fremd erkannt und daher vertragen wird. Beraten Sie sich diesbezüglich mit Ihrem Kinderarzt, der Ihnen genau sagen kann, welches Produkt zu Ihrem Kind passt. Wichtig: Die überall erhältliche HA-Nahrung ist für Kinder mit einer bereits bestehenden Kuhmilchallergie nicht geeignet! Sie ist allein für Kinder gedacht, die zwar stark allergiegefährdet sind, bei denen aber noch keine Allergie ausgebrochen ist.
Weizenallergie
Bei den Getreideallergien kommt die gegen Weizen im ersten Lebensjahr am häufigsten vor. Kein Wunder, ist doch in vielen Beikostprodukten, vor allem in Breien, Weizen enthalten. Babys können auf Weizen sehr unterschiedlich reagieren: Neben der Haut (Neurodermitis) ist oft auch der Magen-Darm-Trakt mit Erbrechen und Durchfall betroffen. Deshalb sollten Sie bei einem allergiegefährdeten Kind im ersten Lebensjahr komplett auf Weizen verzichten und stattdessen auf Dinkel, Hirse oder Reis ausweichen.
Sonderfall Zöliakie
Babys, die unter Zöliakie leiden, vertragen kein Gluten. Hierbei handelt es sich um das Klebereiweiß, das in Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Grünkern und anderen Weizenabkömmlingen vorkommt sowie in Produkten daraus. Eines von 1000 Babys leidet unter dieser Erkrankung und muss deshalb lebenslang die genannten Getreidesorten und entsprechende Nahrungsmittel meiden, da sonst eine ständige Entzündung der Darmschleimhaut die Folge wäre.
Babys mit Zöliakie fallen unter anderem dadurch auf, dass sie mit dem Körpergewicht ihrer Geburtsperzentile hinterherhinken (siehe > ), häufig unter Durchfall leiden sowie blass und appetitlos sind. Wenn Sie befürchten, dass Ihr Baby betroffen ist, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Kinderarzt sprechen, da nur er eine Diagnose stellen und die Behandlung einleiten kann.
Allergie gegen Sojaeiweiß
Eine Sojaeiweißallergie tritt häufig in Kombination mit einer Kuhmilcheiweißallergie auf (siehe > ). Deshalb sollten Sie im ersten Lebensjahr bei einer bestehenden Kuhmilchallergie Ihrem Baby keine Sojamilch anbieten und auf jegliche Sojaprodukte verzichten. Diese Allergie zeigt sich vor allem durch Beschwerden des Magen-Darm-Trakts (Erbrechen und Durchfall), kann sich aber auch durch Asthma oder Neurodermitis äußern.
Ungeeignet: Ziegen-, Schafs- und
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