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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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wir ihnen, daß wir Großes von ihnen erwarten und auf ihre Bemühungen vertrauen«, erklärte er und begann zu klatschen.
    Die Botschafter und ihre Assistenten erhoben sich von ihren Stühlen und applaudierten ebenfalls. Zu beiden Seiten des Podiums kamen die Abgesandten der Narn und der Centauri aus den Gängen, die Landebucht und Schiffe miteinander verbanden. Dies war der einzige Ort auf der Station, an dem ein solcher Auftritt möglich war. Vielleicht hatte ihn ein vorausschauender Architekt eingeplant, der bereits mit derartigen Treffen gerechnet hatte.
    Die prächtig gekleideten Centauri gingen sehr langsam, als bewegten sie sich zu Musik von Mozart. Die Narn in ihren kurzen Lederröcken marschierten dagegen wie Soldaten bei einer Parade. Als sie bemerkten, daß ihre Feinde schneller gingen, wurden auch die Centauri schneller. Die Narn machten dasselbe. Schließlich fielen beide Gruppen wie zwei aufeinandertreffende Gewitterfronten über das Podium her. Offensichtlich wollte jeder als erster dort ankommen, um zuerst sprechen zu können. Erhabene Schritte verwandelten sich in eine schnellere Gangart, und schließlich hasteten beide Delegationen wenig würdevoll aufeinander zu, und ihre Füße straften ihre erlauchten Blicke Lügen.
    Sheridan hörte auf zu klatschen. »Herzlich willkommen auf Babylon 5 , meine Damen und Herren«, sagte er und übertönte ihre Schritte. »Wir fühlen uns geehrt, daß Sie die ersten sind, die diese Station zu ihrem eigentlichen Zweck benutzen: um Frieden zu schließen. Um auf neutralem Gebiet zu einer Einigung zu kommen.« Die beiden Delegationen von Friedensstiftern starrten ihn an, und beinahe jeder Narn und jeder Centauri hatte verächtlich die Oberlippe gekräuselt. »Sie sollen wissen, daß Ihnen meine Mitarbeiter während Ihres gesamten Aufenthaltes zur Verfügung stehen. Wir werden alles tun«, zum Beispiel, eure Köpfe gegeneinanderschlagen, »um Sie in Ihrem Friedensprozeß zu unterstützen.«
    Plötzlich hörten sie einen entsetzlichen Knall. Eine Explosion! Sheridan reagierte instinktiv. Er ging in die Hocke, wandte sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, und tastete mit der Hand nach seiner nicht vorhandenen Waffe. Man hörte das Zischen ausströmender Luft, und Sheridan spürte einen leichten, aber deutlichen Luftzug an seiner Wange. Die Schutztore schlossen sich lautstark, und während die Alarmsignale aufleuchteten, übertönte eine Computerstimme die heulenden Sirenen. Sie verkündete, was bereits allen klar war: »Leck in der Außenhülle in Landebucht siebzehn. Die Sektion wurde aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Bitte folgen Sie umgehend den gelben Leuchtpfeilen in die Schutzräume! Sobald das Leck abgedichtet wurde, werden sich die Türen automatisch wieder öffnen.« Die Ansage wurde in mehreren Sprachen wiederholt.
    Die Botschafter warfen jegliche Würde über Bord und stürzten in Panik in die Schutzräume.
    »Das Leck ist nicht sehr groß, meine Damen und Herren. Es besteht keine unmittelbare Gefahr«, schrie Sheridan in die immer lauter werdende Menge. »Bitte bewahren Sie Ruhe! Wir haben ausreichend Platz.«
    Wir werden uns wie die Sardinen in der Büchse Vorkommen , dachte er. Einen Augenblick lang spielte der Captain mit dem Gedanken, in der Landebucht zu bleiben. Die Vorstellung, die nächsten zwei Stunden mit den Vertretern der beiden kriegführenden Mächte zu verbringen, schien ihm wenig verlockend. Sie würden sich die ganze Zeit gegenseitig beschuldigen. Aber der unaufhörliche Luftstrom nach draußen brachte ihn zur Vernunft. Er seufzte und wünschte sich, man könnte alle anderen Botschafter als eine Art lebende Pufferzone zwischen den Narn und den Centauri plazieren.
    Aber politische Überlegungen spielten keine Rolle mehr. Alle rannten panisch zu den Schutzräumen, es ging nur noch um das blanke Überleben. Die schmale Kette aus grauen Sicherheitsuniformen am Rande der Menge bewies, daß nicht alle den Verstand verloren hatten.

    Die provisorisch verkleideten T’llin standen im Schutzraum bereit. Bei den Worten »Leck in der Außenhülle!« waren sie aus ihrem winterschlafähnlichen Trancezustand erwacht. Sofort entfernten sie das Isoliermaterial, das sie vor den Blicken der Sicherheitsleute verborgen hatte.
    Wir haben Glück , dachte Olorasin schlaftrunken, daß unsere Gefangenen erst in ein bis zwei Minuten hier sein werden . Bestimmt brauchte nicht nur sie eine Weile, um wieder richtig wach zu werden.
    Außerdem hatten

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