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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Nehmen Sie das nicht so schwer, Junge! Ich verspreche Ihnen, wir werden eine erfolgreiche Beziehung haben. Wenn Sie aus dem Militärdienst ausscheiden, sind Sie ein reicher Mann, und niemand braucht etwas zu erfahren. Kommen Sie schon!« lachte er. »Wir sind doch Partner, was?«
    »Nicht direkt«, erwiderte Gayna düster. Dann drehte er sich mit einem letzten, trotzigen Blick auf dem Absatz um, ging zum Hauptquartier zurück und verschwand in dem Gebäude.
    Garibaldi sah Ivanova an. Auch an ihrem Unterkiefer zuckte ein Muskel. Sie starrte noch immer auf den Bildschirm. Der Mann, der die Kamera trug, hatte offenbar beschlossen, nichts weiter aufzunehmen, denn der Bildschirm wurde jetzt schwarz.
    »Das beweist gar nichts«, meinte Garibaldi. »So eine Aufnahme, anonym abgegeben… das hat keine Bedeutung.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Susan, als hätte sie ihm gar nicht zugehört. »So etwas würde er nie tun, auf gar keinen Fall.«
    »Ich glaube Ihnen«, stimmte ihr Garibaldi zu. »So etwas kann man ganz einfach fälschen, ohne daß es auffällt. Deshalb sind solche Beweise nicht einmal im Kasperletheater zugelassen.«
    »Mir ist schon klar, daß damit nichts bewiesen ist«, brachte Susan heraus. Sie preßte ihre Lippen so fest zusammen, daß man sie nicht mehr erkennen konnte, und wandte sich ab. »Wie konnten sie ihm das nur antun?« Ihre Stimme war heiser vor Wut und Schmerz.
    »Die tun das Ihnen an, Susan, nicht ihm. Aber das kann Ihnen nichts anhaben, wenn Sie es nicht zulassen.«
    Sie hielt sich eine Hand vor die Augen und kämpfte offensichtlich darum, ihre Fassung wiederzuerlangen.
    »Also schön«, sagte Garibaldi, um sie abzulenken. »Sie haben jemanden verärgert. Wen?«
    »Ich verärgere fünfmal pro Tag irgendwo irgendwen, Garibaldi. Also, wenn das Ihr einziger Hinweis auf einen Verdächtigen ist, werden wir ein Viertel aller Leute auf dieser Station überprüfen müssen.«
    »Schmeicheln Sie sich nicht selbst, Ivanova! So schlimm sind Sie nun auch wieder nicht.«
    Sie lachte traurig.
    »Jetzt, da Sie mir Ihre Aufmerksamkeit schenken, würde ich gerne noch einmal betonen, daß dieser Kristall nicht wirklich etwas zu bedeuten hat.« Sie rührte sich nicht, während er, ohne Luft zu holen, weitersprach. »Ihr Tag hat heute beschissen angefangen, und das war ein Tiefschlag. Aber das ändert gar nichts.«
    »Ich weiß, es sollte mir nichts ausmachen, aber das tut es.« Sie drehte sich zu ihm um. Ihre Augen glänzten feucht und sprühten vor Wut. »Mein Bruder ist tot. Er kann sich nicht mehr verteidigen.«
    »Das müßte er auch gar nicht!« rief Garibaldi.
    »Ach, Garibaldi, wachen Sie auf! So ein Dreck bleibt immer irgendwie haften! Wenn das hier an die Öffentlichkeit dringt, wird es jedesmal, wenn ich zur Beförderung anstehe, wieder aufs Tablett kommen. Das sollte nicht so sein, wird es aber.« Sie ließ sich bekümmert in ihren Sessel fallen. »Das wissen Sie genausogut wie ich.«
    Garibaldi zog die Augenbrauen hoch und blies seine Backen auf. »Keine Ahnung. Ich stelle mir immer gerne vor, daß die Typen vom Beförderungsausschuß recht unvoreingenommen sind. Zwar nicht perfekt, aber gerecht.«
    »Aber klar doch. Fairneß ist ein Wort für den Sportplatz, Garibaldi.«
    Er stand auf. »Sie brauchen Ihren Kaffee.«
    Sie hob die Hände und grollte: »Mit Kaffee läßt sich dieses Problem nicht lösen!«
    »Nicht einmal mit echtem Kaffee«, stimmte er zu. »Schauen Sie, Susan, keiner zwingt Sie, dieses Ding abzugeben. Und ich rate Ihnen, es zu lassen. Aber ich muß Sie warnen: Das sieht nach Stufe eins einer Erpressung aus. Also rechnen Sie damit, daß noch Schlimmeres auf Sie zukommt!« Susan starrte zu ihm hoch. »Noch schlimmere Dinge«, fügte er hinzu. Er klopfte ihr auf die Schulter. »Kommen Sie, gehen wir essen!«
    Sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe herum, dann stand sie auf und zog sich ihre Jacke an.
    »Wissen Sie«, sagte sie, als sie zur Tür hinausgingen, »wenn Sie so etwas wie ein Freund wären, würden Sie mich jetzt einladen.«
    »Oh, na gut«, brummte er.
    »Also, mit dieser Einstellung ist das nicht in Ordnung.«
    »Ich habe gesagt, daß es in Ordnung ist.«
    » Echter Kaffee ?«
    »Übertreiben Sie’s nicht!«

    Na’Toth wachte auf der Seite liegend auf. Ihre Muskeln schmerzten von den Krämpfen, die der Schockstab verursacht hatte. Ihr Mund war so trocken wie die Decke, die immer noch über ihren Kopf gestülpt war und ihr das Atmen

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