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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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durchsuchte ihre Kleidung. Was er fand, gab er an Miczyn und Haelstrac weiter.
    Sie nahmen Na’Toth alles ab, was auch nur den geringsten Wert hatte, sogar ihr Ehrenmesser, das sie aus dem Schaft in ihrem Stiefel zogen. Da hätte sie sich beinahe bewegt. Ihre Lider zitterten, doch es gelang ihr, die Augen geschlossen zu halten. Die T’llin, die sie durchsuchten, spürten, wie sie sich anspannte, und verharrten still. Also erlaubte sich Na’Toth, ein wenig zu stöhnen.
    »Sie wird wach«, japste Miczyn schrill.
    »Ja«, murmelte Segrea nachdenklich. Er stand auf. »Gehen wir!«
    »Und Schluß mit solchen Aktionen!« beharrte Miczyn. »Übereilt…«
    »Sei still!« fauchte Haelstrac.

    »Captain Sheridan, Admiral Wilson für Sie auf dem Goldkanal.«
    »Stellen Sie ihn durch!« befahl Sheridan und gab seinen Sicherheitscode ein. Er hatte bereits eine offizielle Mitteilung der Stabschefs erwartet. Schließlich war es unwahrscheinlich, daß sie seine Narn-Centauri-Konferenz stattfinden lassen würden, ohne irgendwie ihren Senf dazuzugeben. Sheridan versuchte sich innerlich auf alle möglichen unnötigen und zweifellos zeitaufwendigen Aufgaben einzustellen, die sie sich für ihn ausgedacht haben mochten.
    Wilsons strenges Gesicht füllte den gesamten Bildschirm aus, und es trug den Ausdruck eines Mannes zur Schau, der den letzten Zapfenstreich gehört hatte. »Captain«, begann er düster.
    »Guten Tag, Admiral«, erwiderte Sheridan knapp, lächelte den Admiral aber freundlich an. Ich habe ja nichts Besseres zu tun, als jedesmal gleich zu springen, wenn Sie pfeifen , dachte er. Das war vielleicht nicht ganz fair. Wilson war ein Mann, der schnell auf den Punkt kam, der sagte, was er wollte, und einen dann wieder in Ruhe ließ. Andere plagten einen mit Detailfragen, die in die Verantwortung der unteren Dienstgrade fielen.
    Der Admiral starrte ihn einen Moment lang wortlos an, dann räusperte er sich. Fast nervös , dachte Sheridan beunruhigt.
    »Man hat mich gebeten, Sie zu fragen, welche Vorbereitungen Sie für die Presse getroffen haben«, sagte Wilson.
    »Die Reporter!« Ausgerechnet , schoß es Sheridan durch den Kopf. »Wir bringen sie in der Sektion BLAU 16 unter, Sir. Die ist erst kürzlich renoviert worden, das heißt, sie werden uns von unserer besten Seite kennenlernen. Außerdem stellen wir ihnen Büro- und Konferenzräume im Geschäftsviertel auf GRÜN 12 zur Verfügung. Das ist weit genug von der eigentlichen Konferenz zwischen den Narn und den Centauri entfernt, um Sicherheitsprobleme zu vermeiden.« Er war stolz auf diese Lösung. »Wir werden tägliche simultane, in getrennten Räumen stattfindende Pressekonferenzen mit den Vertretern der Narn und der Centauri abhalten. Die Reporter werden jeden Tag gruppenweise einer anderen Konferenz zugewiesen. Und wir haben jemanden vom Pressebüro, eine Frau namens Jeri Freedman, die nach jeder Konferenz mit den Abgesandten eine Zusammenfassung ausarbeiten wird.«
    Wilson blickte gequält, fast beschämt, fand Sheridan. Großer Gott!
    »Äh. Die, äh, Nichte des Präsidenten wird als Berichterstatterin ihrer College-Zeitung teilnehmen. Sie hat darum gebeten, beide Delegationen interviewen zu dürfen.« Der Admiral hatte während seiner kurzen Rede kein einziges Mal von seinem Schreibtisch aufgeblickt.
    »Natürlich, Sir. Ich werde ihren Namen auf die Liste setzen. Es haben schon eine ganze Menge Reporter um Interviews nachgesucht.« Und eine ganze Menge von ihnen werden bitter enttäuscht werden . Sheridan fragte sich, wie die Nichte des Präsidenten mit Enttäuschungen fertig wurde.
    Wilsons Augen bohrten sich in seine. »Es wäre gut, wenn Sie ihren Namen ganz oben auf die Liste setzen könnten«, erklärte er.
    »Äh, ja, Sir. Ist das ein Befehl, Sir?«
    Der Admiral lief leicht rot an.
    »Ja«, preßte er hervor.
    Sheridan fühlte den Boden unter seinen Füßen schwinden. Es war entsetzlich für einen Stabschef, so zum Handlanger eines Politikers degradiert zu werden. Jemand mußte eine Menge Druck ausgeübt haben, um Wilson dazu zu bringen. Und ich habe jetzt einen dokumentierten Befehl, dachte Sheridan. Das große militärische Spiel ›Bring deinen Arsch in Sicherheit!‹ ist voll entbrannt.
    «Habe ich Sie richtig verstanden, Sir? Die junge Dame will mit allen Abgesandten sprechen?«
    »Sie haben mich richtig verstanden. Es sind außerdem noch einige Starreporter auf dem Weg zu Ihnen, die ähnliche Wünsche geäußert haben. Ich schlage vor, Sie sorgen dafür,

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