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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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von der Umweltkontrolle der hohe C02-Gehalt hier unten auffallen, und er würde ein Sicherheitsteam schicken, um die Sache zu untersuchen. Außerdem hatte die Menge ihren Spaß gehabt. Er holte aus, legte all seine Kraft in den nächsten Schlag und traf den Menschen direkt am Kinn. Der Mann verdrehte die Augen und fiel wie ein gefällter Baum nach hinten. Das Geräusch, mit dem sein nackter Rücken auf den Metallboden krachte, durchbrach die plötzliche Stille.
    Segrea hob seine Arme über den Kopf, und die Menge brüllte ihm ihre Anerkennung entgegen. Angehörige aller möglichen Rassen klopften ihm auf die Schultern und gratulierten ihm zu seinem Sieg. Er sah, wie Haelstrac den Mann am Kragen zupfte, der ihre Wette angenommen hatte. Sie schüttelte ihn und hielt ihre Hand auf.
    Plötzlich war Miczyn neben Segrea. »Du mußt mitkommen«, drängte er ihn. »Es gibt Ärger.«

5

    Susan Ivanova strich ihre dichten braunen Locken nach hinten, hielt sie zusammen und flocht sie zu dem einfachen Zopf, den sie im Dienst immer trug. Mit dieser Frisur wirkte ihr Gesicht härter; ihre sanftmütige Mutter hätte dieses Aussehen sicher mißbilligt. »Du bist so hübsch«, hätte sie gesagt, »du solltest mehr aus dir machen.«
    Aber so sehe ich auf jeden Fall respekteinflößend aus , dachte Ivanova. Und darauf kommt es hier schließlich an. Es kam auch darauf an, auf welche Weise man mehr aus sich machte. Mutter hätte das irgendwann auch verstanden.
    Ivanova starrte ihr eigenes Spiegelbild an. Sie sah die Augen und den Mund ihrer Mutter, das kräftige, leicht kantige Kinn ihres Vaters. Nein, sie hätte es nicht verstanden , gestand sie sich selbst ein. Sie würde mich jetzt seit mindestens zehn Jahren mit der Frage nach Enkelkindern plagen. Ivanova seufzte und lächelte traurig. Ach, Mutter ; ich wünsche mir so sehr ; daß du mich noch plagen könntest.
    Der Dreiklang der Türglocke riß sie aus ihren Gedanken.
    »Einen Augenblick!« rief sie, knöpfte sich die Manschetten ihrer Bluse zu und ging durch das Wohnzimmer zur Tür. Obwohl sie schon seit zwei Jahren auf Babylon 5 lebte, fehlte dem Raum ihre persönliche Note. Oder er spiegelte sie zu sehr wider, praktisch, ansprechend, funktional – seine Schönheit durch strenge Linien und dunkle Farben gedämpft.
    »Öffnen!« sagte sie und zupfte ihren zweiten Ärmel zurecht.
    Es war niemand da.
    Sie schaute draußen im Gang nach. Niemand. Aber auf ihrer Türschwelle, genau in der Mitte, stand ein einfacher weißer Teller. Auf ihm lag, mit der breiten Seite nach unten, ein Datenkristall. Ganz automatisch bückte sie sich, um den Kristall aufzuheben, hielt dann aber inne. Ungewöhnlich war das schon. Sie erhob sich und runzelte nachdenklich die Stirn. Schließlich betätigte sie mit einem verärgerten Seufzer ihr Com-Link. »Garibaldi?«
    »Ja-ah«, antwortete er.
    Sie grinste.
    »Hier Ivanova. Mir hat anscheinend jemand ein kleines… Geschenk vor die Tür gelegt.«
    »Fassen Sie es nicht an!« warnte sie Garibaldi.
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Ich bin gleich da«, versprach er.

    »Und?« fragte sie ihn eine halbe Stunde später.
    Garibaldi scannte den Kristall sicherheitshalber noch einmal. »Es ist ein Datenkristall auf einem Teller.«
    »Ich habe wegen eines Datenkristalls mein Frühstück verpaßt?«
    »Auf einem Teller«, ergänzte der Sicherheitschef und hielt ihn ihr unter die Nase.
    »Sollten Sie nicht nach Fingerabdrücken, Hautresten, Gift oder so suchen?« fragte sie, ohne ihm den Teller abzunehmen.
    »Habe ich schon. Nichts gefunden.«
    »Warum erleichtert mich das kein bißchen?« fragte sie düster. Sie nahm den Teller und ging damit zu ihrem Computer. »Wollen Sie sich mir anschließen?«
    »Ich dachte schon, Sie würden nie fragen«, bemerkte Garibaldi und rückte sich einen Stuhl heran. »Äh.« Er hielt seine Hand über den Schlitz, bevor sie den Kristall hineinstecken konnte, und sie blickte ihn fragend an.
    »Es ist möglich, daß derjenige, der den Datenkristall hiergelassen hat, etwas aufgezeichnet hat, das Ihnen peinlich sein könnte. Also, wenn Sie wollen, kann ich draußen warten, während Sie sie sich die Aufzeichnung ansehen.«
    Susan lächelte erfreut über Garibaldis Takt. Ab und zu schafft es der Kerl tatsächlich, Feingefühl an den Tag zu legen , dachte sie. Michael, es besteht doch noch Hoffnung für dich.
    »Zum Glück habe ich nichts getan, das mir peinlich sein müßte«, erklärte Ivanova.
    »Was denn, noch nie?« wunderte sich

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