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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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hatte, falls sie scheiterte. Wenn sie scheitert . Denn das wird sie ohne Zweifel .
    Phina hätte sich darüber gefreut, wenn seine Schwester die gewünschte Hilfe erhalten hätte, aber er wußte, daß das unmöglich war. Weder hier noch irgendwo sonst würde sie Unterstützung finden. Denn sie bat die Mächtigen um Hilfe, und als Gegenleistung bot sie nichts Handfesteres als die fragwürdige Genugtuung darüber, etwas Edles getan zu haben. Seine Schwester tat ihm beinahe leid. Aber sie würde sich an ihre Hoffnung klammern, obwohl es aussichtslos war.
    Olorasin betrat das Büro der Minbari-Botschafterin, und er ging etwas schneller, um sie wieder einzuholen.
    »Mein Name ist Lennier«, stellte sich der junge Minbari gerade vor, als Phina hereinkam. »Ich bin der Assistent der Botschafterin. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Wir müssen die Botschafterin persönlich sprechen«, verlangte Olorasin. »Wir haben eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen.«
    »Sie sind leider nicht angemeldet«, erklärte Lennier höflich.
    »Natürlich nicht«, schimpfte Olorasin verbittert. »Wir sind aus einem totalitären System geflohen. Leute in unserer Lage melden sich nicht an. Es ist zu gefährlich!«
    Lennier dachte einen Augenblick lang nach. »Ich muß zugeben, daß sie damit recht haben. Aber ich brauche natürlich genauere Informationen, bevor ich Sie der Botschafterin vorstelle. Flüchtlinge neigen oft dazu, sich zu unüberlegten Taten hinreißen zu lassen und…«
    »Und Sie wollen natürlich nicht, daß die Botschafterin ihre Zeit für ein paar wilde, blutrünstige Fanatiker verschwendet«, ergänzte Phina.
    Lennier musterte die große vermummte Gestalt kurz. »Genau«, gab er zu.
    Olorasin riß ihre Maske vom Gesicht. »Ich bin die Oberste Olorasin von T’ll, und das ist der Oberste Phina, mein Bruder. Wir haben eine lange und gefährliche Reise auf uns genommen, um diese Station zu erreichen. Natürlich haben wir keine Briefe, Dokumente oder etwas Ähnliches bei uns, das unsere Helfer verraten könnte. Wir sind wirklich die, als die wir uns vorgestellt haben. Und wir vertreten die höchsten Repräsentanten unseres Volkes. Ich bestehe darauf, daß Sie Botschafterin Delenn über unsere Anwesenheit informieren. Lassen Sie die Botschafterin selbst entscheiden, ob sie uns sehen will oder nicht.«
    Lennier hielt kurz inne, verbeugte sich dann und ging.
    »Bedecke dein Gesicht, Schwester. Wir sind an einem öffentlichen Ort. Alle möglichen Leute könnten hier hereinkommen.«
    Olorasin seufzte und setzte die Maske wieder auf. Sie hatte gerade ihre Kapuze wieder in die richtige Position gebracht, als Lennier zurückkam. Er bedeutete den beiden, ihm ins innere Büro zu folgen.
    Die beiden T’llin stutzten, als sie Delenn zum ersten Mal sahen. Gleichzeitig drehten sie sich um und warfen Lennier einen vorwurfsvollen Blick zu.
    Delenn stöhnte fast unhörbar und erklärte: »Ich bin Delenn, die Botschafterin der Minbari. Sie wollten mich sprechen?«
    Die beiden T’llin gingen langsam auf sie zu. Der Anblick dieser Frau, die so untypisch für eine Minbari aussah, versetzte sie offenbar in Erstaunen. Dann, als wären sie gleichzeitig zu einem Entschluß gekommen, streckten sie ihr die Hände entgegen, die Handflächen nach oben. Sie setzten ihre Masken ab und musterten Delenn. Ihre starren, fremdartigen Gesichter blieben ausdruckslos.
    »Botschafterin Delenn, wir danken Ihnen, daß Sie Ihre Zeit für uns opfern«, erklärte die T’llin. »Ich bin die Oberste Olorasin, und das ist mein Bruder, der Oberste Phina. Wir sind hier, um die Minbari um Unterstützung in unserem Freiheitskampf gegen die Narn zu bitten.«
    Nun , dachte Delenn, das nenne ich offen gesprochen. Und gleich auf den Punkt gekommen. Wenn es mehr Völker gäbe, die ihre Geschäfte auf diese Weise angeben, wäre das Leben viel einfacher. Aber eine so unverschämt direkte Bitte schrie nach einer ebenso unverblümten Antwort. Und das widerstrebte Delenns zurückhaltender Minbari-Natur zutiefst. »Was würden Sie von uns erwarten?« fragte sie, um das Unvermeidliche aufzuschieben.
    »Zumindest, daß uns die Minbari als freies, unabhängiges Volk anerkennen. Dann könnten Sie darauf drängen, daß uns auch die Narn als solches anerkennen und entsprechend behandeln.« Olorasin zwinkerte. Ein Zeichen ihrer Aufregung, das sie augenblicklich unterdrückte, obwohl sie vermutete, daß Delenn seine Bedeutung nicht erkennen würde.
    »Seit die Narn mit den Centauri im Krieg sind,

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