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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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vorgefallen ist!« beharrte sie. »Ein einzelner Akt der Gewalt hat beinahe zur Vernichtung der Menschheit geführt. Wir dürfen nie vergessen, daß uns die Narn weit überlegen sind. So wie die Minbari den Menschen weit überlegen sind.«
    Phina gab seinen Widerstand auf, denn dieser Tatsache hatte er nichts entgegenzusetzen. Trotzdem fühlte er tief in seinem Inneren, wie Zeit und Leben unaufhaltsam davonglitten, während die Entwicklung, die ihrer Kontrolle entzogen war, wie eine Lawine über sie hinwegzugehen drohte. Er beschloß ohne Rücksicht auf seine Schwester, Kontakt zum Botschafter der Centauri aufzunehmen, sobald sich die Gelegenheit bot.
    »Du mußt wenigstens zugeben«, erklärte er mit Nachdruck, »daß es falsch wäre, sich direkt an die Menschen zu wenden. Sie könnten uns einfach verhaften und dem Botschafter der Narn übergeben.«
    Olorasin wandte sich zum Gehen.
    »Nein, ich glaube, das würden sie nicht tun. Wir müssen jedenfalls alle Möglichkeiten ausschöpfen. Ich bin nicht hierhergekommen, um aufzugeben. Das hätte ich auf T’ll tun können.«
    »Erwartest du von diesen Menschen allen Ernstes eine andere Antwort? «
    »Nein«, gestand sie. »Aber andererseits, Diplomatie bringt einen manchmal nur sehr langsam weiter.«
    »Bist du dir bewußt«, bemerkte er trocken, »daß uns Diplomatie diesmal überhaupt nicht weiterbringt?«
    Olorasin blieb ihm eine Antwort schuldig. Sie marschierte entschlossen weiter.

    »Ich fürchte, daß ich nicht mehr für Sie tun kann, als Ihre Bitte mit Ihren Motiven an meine Vorgesetzten weiterzuleiten«, erklärte Sheridan den beiden T’llin. »Versprechen kann ich Ihnen gar nichts.«
    Und genau das werdet Ihr bekommen. Gar nichts. Den T’llin zu helfen würde für die Narn so aussehen, als schlügen sich die Menschen auf die Seite der Centauri, und das könnte sie in den Krieg hineinziehen. Die Wunden, die wir im letzten Krieg davongetragen haben, sind tief und schmerzen noch immer , dachte der Captain. Es dürfte verdammt schwierig sein, die Menschen zu einem neuen Krieg zu bewegen.
    Sein Gesichtsausdruck und sein Tonfall verrieten sein Mitgefühl für die T’llin, man mußte nur seine gerunzelten Augenbrauen und den traurigen Ausdruck in seinen blauen Augen entdecken. Aber Mitleid rettete keinem einzigen T’llin das Leben, und er bereute bitterlich, daß ihm die Hände gebunden waren. »Ich danke Ihnen für Ihren Besuch.«
    Sheridan stand auf und streckte ihnen seine Hand entgegen. Sie hielten einen Moment lang inne, weil sie mit seiner ausgestreckten Hand nichts anzufangen wußten. Schließlich ahmten sie ihn nach, indem sie ihre Hände ebenfalls ausstreckten. Sheridan lächelte und schüttelte den beiden nacheinander kurz die Hand. Sie zuckten sichtbar zusammen.
    »Wie… freundlich«, sagte Olorasin mit schwacher Stimme.
    »Was für eine seltsam vertrauliche Geste«, bemerkte Phina mißbilligend.
    Verdammt! Ich vergesse immer wieder ; daß man Aliens nicht anfassen sollte. Das hatte sowohl medizinische als auch gesellschaftliche Gründe. Aber die Tatsache, daß er nichts für sie tun konnte, hatte ihn so aus der Fassung gebracht, daß er sich vergessen hatte.
    »Entschuldigen Sie!« bat er. »Das ist eine menschliche Sitte. Es ist als Ausdruck von Respekt gedacht.« Ob ich das mit der Diplomatie jemals richtig hinkriegen werde? fragte er sich. Bevor ich einen intergalaktischen Krieg auslöse, weil ich jemandem einen Kaugummi angeboten oder im falschen Moment geniest habe.
    »Vielen Dank, daß Sie sich Zeit für uns genommen haben«, sagte Olorasin. Die T’llin erhoben sich und setzten ihre Masken wieder auf.
    »Vielen Dank für Ihren Besuch«, antwortete Sheridan. »Und ich wünsche Ihnen alles Gute.«
    Die beiden verhüllten Gestalten starrten ihn einen Moment lang an. Dann nickten sie ihm zu und gingen.

    Nicht zu glauben! dachte Londo. Er entrüstete sich mehr und mehr. Da war er nun in diese kleine, abgelegene Bar gekommen, um den Centauri aus dem Weg zu gehen, die ihn überall begrüßten, sowie den Narn und ihren Freunden, die ihn mit ihren Blicken an klagten und bedrohten. Und wer sitzt in der Nische gleich hinter mir? G’Kar persönlich! Und er sprach laut genug, daß man ihn noch drei Nischen weiter hören konnte. Londo gleich nebenan verstand ihn natürlich besonders gut.
    Dieser Trottel hat anscheinend noch nicht gemerkt, daß das Schutzschild an seiner Nische kaputt ist. Nun, nachdem G’Kar nicht zu überhören war, ebensowenig wie die

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