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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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zugeteilt.«
    Was hat das jetzt zu bedeuten? Hatte er vielleicht einen Verdacht, daß da Saboteure am Werk waren? Oder wollte er nur seinem Ober Spion entkommen? Er trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. Auf einmal behandle ich diese Aufzeichnung, als wäre sie echt. Er mußte jemanden finden, der sich auskannte und vielleicht wußte, ob an der Zerstörung der Kropotkin etwas faul gewesen war. Das Problem war nur, er kannte keine solchen Leute. Aber er kannte Sheridan.

11

    Die Atemgeräte, die von den Obersten Phina und Olorasin getragen wurden, waren sehr gut durchdacht. Ihre Augengläser waren so dunkel, daß sie von außen undurchsichtig erschienen. Hin und wieder kamen kurze Dampfstöße aus den Masken, die von einem keuchenden Geräusch begleitet wurden. Wer dem länger zuhörte, schnappte unwillkürlich nach Luft. Außerdem trugen die beiden Obersten modifizierte Schutzanzüge und dicke Handschuhe mit sechs Fingern.
    Die Atemmasken reinigten die Luft in Wahrheit nur wenig, aber sie waren eine hervorragende Verkleidung, mit der die beiden T’llin sich unbehelligt inmitten der anderen Außerirdischen auf Babylon 5 bewegen konnten.
    Olorasin war von der Größe der Station tief beeindruckt. Als sie mit der Schwebebahn fuhren, die an der Achse der Station entlangglitt, sprang sie immer wieder von einer Seite zur anderen und starrte aus den Fenstern. Zur Belustigung der anderen Fahrgäste geriet sie beim Anblick der Parkanlagen und Gebäude derart in Verzückung, als hätte sie so etwas noch nie gesehen.
    Im Kern der Station bewunderte sie, wie die Haupthalle in breite Gänge überging, von denen wiederum kleinere abzweigten, ähnlich den Venen in einem Körper, die sich in Haargefäße verzweigen. Sie schritt die Wände ab, untersuchte den Aufbau der Schotten und las jeden Sicherheitshinweis mit einem Maß an Bewunderung, das die meisten Leute nur für ein gelungenes Gedicht aufbrachten.
    »Dieser Ort«, flüsterte sie ihrem Bruder zu, »ist ein Wunder! Daß es so etwas überhaupt geben kann, ist für mich so erhebend wie der Augenblick des ersten Lichts.«
    Phina sah seine Schwester düster an. Er verspürte nichts Erhebendes. Inmitten dieses gigantischen, lärmerfüllten Bauwerks kam er sich klein und unbedeutend wie eine Mikrobe vor. Und dieses Gefühl gefiel ihm ganz und gar nicht. »Ich bin lieber auf einem Planeten«, murmelte er. »Dort fühle ich mich irgendwie sicherer.«
    Olorasin mußte über die typisch pessimistische Bemerkung ihres Bruders lächeln. Sie war die Erstgeborene und gemäß der Tradition optimistisch. Er dagegen, der ihr gefolgt war wie die Nacht dem Tag, war ein Schwarzseher. »Du kannst damit aber nicht unseren Planeten meinen«, wisperte sie freundlich und zwickte ihn. Phina ließ die Schultern hängen, und sie bereute es, ihn geneckt zu haben.
    »Nein«, erwiderte er ernst, »wohl kaum.«
    »Phina«, sagte sie sanft und strich ihm dabei tröstend über den Arm. »Hier wird man uns helfen.«
    Er sah zu ihr hinunter. Nach einer kurzen Pause nickte er langsam. »Ja«, stimmte er ihr zu, »so oder so.«
    Olorasin runzelte die Stirn. »Aber zuerst versuchen wir es auf meine Art.«
    Wortlos nickte er abermals.

    Die Botschafter der Drazi und Pak’ma’ra hatten sich geweigert, sie zu empfangen. Ihre Assistenten hatten ihnen zwar ihr Bedauern ausgesprochen, aber ziemlich deutlich erklärt, daß sie nichts mit ihnen zu besprechen hatten.
    »Wir sind nur ein Handelsposten«, hatte der Pak’ma’ra gesagt, und die Tentakel an seinem Kopf hatten dabei nervös gezuckt. »Ich kann lediglich Ihre Grüße und Ihr Anliegen an die offiziellen Stellen auf Pak’ma’ra weiterleiten. Wir wünschen Ihnen, daß Ihre Friedensmission erfolgreich verläuft.« Damit war ihre Audienz beendet.
    »Ich schätze«, meinte Olorasin nachdenklich, »daß wir von den blockfreien Welten kaum mehr erwarten können. Allein der Name sagt schon, daß sie ungern Verpflichtungen eingehen.«
    Phina schnaubte, und aus seiner Maske kam ein wütender kleiner Dampfstoß. »Du weißt, was ich denke.«
    »Ja. Und ich werde in dieser Sache nicht auf dich hören, bevor wir nicht alle unsere Möglichkeiten ausgeschöpft haben.«
    Phina seufzte und lächelte seine Schwester liebevoll an, während sie den Gang entlang gingen. Immer optimistisch , dachte er. Aber manchmal erreichte Olorasin ihr Ziel, aller Logik zum Trotz. Also ließ er ihr in dieser Sache ihren Willen, so wie sie ihr Einverständnis mit seinem Plan erklärt

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