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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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Schreihälse, die sich überall herumtrieben, konnte er genausogut lauschen.
    »… einen kurzfristigen Kredit«, sagte G’Kar fast schüchtern.
    »Wieviel und wie kurzfristig?«
    Londo horchte auf, als er diese Stimme hörte. Cray! schoß es ihm durch den Kopf. Er war erstaunt. Als er weniger flüssig gewesen war, hatte er sich manchmal gezwungen gesehen, bei dem durch und durch verrufenen Mr. Lucius Cray einen Kredit aufzunehmen. Seltsam. G’Kar ist kein Spieler. Diese Leidenschaft hatte Londo meistens in die Arme von Mr. Cray getrieben. Frauen sind seine Schwäche. Aber seit der Krieg ausgebrochen ist, habe ich ihn mit keiner… Ach ja, natürlich. Die reizende Semana MacBride. Sie und G’Kar waren bei der Enthüllung geradezu unzertrennlich gewesen.
    »Fünfhunderttausend? Sind Sie verrückt?« Cray sprach eigentlich gar nicht so laut, aber die Worte brannten sich wie ein Laserstrahl in Londos Hirn.
    Fünfhunderttausend Krediteinheiten? dachte er erstaunt. Was in aller Welt will er ihr kaufen? Er hatte Semanas Verhalten beobachtet, und er hatte den Eindruck gehabt, daß sie nicht so schwer zu verführen war.
    »Für einhundertundzwanzig Standardtage«, erklärte G’Kar prompt.
    »Das ist eine ganz schöne Summe, Botschafter. Ich brauche etwas Zeit, um eine so große Summe aufzutreiben. Und ich verlange Sicherheiten.«
    »Sicherheiten?« wiederholte G’Kar ungläubig. Er klang so entsetzt, daß man gar nicht auf die Idee kam, er könnte beleidigt sein. Trotzdem stellte diese unverschämte Forderung seine Ehre in Frage.
    »Ich will Sie nicht beleidigen, Botschafter, aber ich bin Geschäftsmann, verstehen Sie? Ich bin meinen Partnern verpflichtet. Also, was haben Sie mir anzubieten?«
    »Äh… mein Privatschiff? Dafür habe ich Achthunderttausend gezahlt.«
    »Oh, ja. Ich habe es gesehen. Nette Maschine. Was sonst?«
    »Der Wert des Schiffes übersteigt die Kreditsumme um Dreihunderttausend. Ich bin davon überzeugt, das genügt Ihren Partnern als… Sicherheit.« G’Kar sprach das letzte Wort aus, als befürchtete er, es würde seine Lippen beschmutzen.
    »Nein, tut mir leid. Das Schiff ist schon gebraucht. Gebrauchte Gegenstände verlieren an Wert.«
    Beide schwiegen einen Augenblick. Schließlich fragte Cray: »Also, was haben Sie sonst noch zu bieten?«
    »Ich besitze eine Statue von Cesea, deren Wert auf Hunderttausend geschätzt wird. Wenn Ihnen das nicht reicht, wende ich mich an jemand anderen.«
    »Einverstanden. Wir sind im Geschäft. Kommen Sie übermorgen wieder hierher. Bringen Sie die Papiere für Ihr Schiff und die Statue mit. Dann kriegen Sie Ihre Fünfhunderttausend. Es war mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen, Sir.«
    »Vielen Dank«, antwortete G’Kar langsam, und er hörte sich bei weitem nicht so glücklich an wie der Kredithai.
    Er verließ seine Nische. Auf dem Weg hinaus warf er einen Blick in Richtung Londo, aber offenbar war das Schutzschild vor der Nische des Centauri intakt. Der Narn zeigte keinerlei Reaktion.
    Was führst du nur im Schilde? Londos Instinkt sagte ihm, daß die Sache etwas mit dieser Menschenfrau zu tun hatte. Ich muß mir die Freude machen, mich bei der hübschen Lady zu melden , versprach er sich selbst. Ich mag es nämlich gar nicht, so von allem ausgeschlossen zu sein .

    »Sir?«
    Sheridan blickte auf, froh darüber, aus seinen düsteren Gedanken gerissen zu werden. Seit ihn dieT’llin besucht hatten, grübelte er über Verantwortlichkeit und Pflichtgefühl nach und wie ihn das eine manchmal davon abhielt, das andere zu erfüllen.
    »Kommen Sie herein, Garibaldi. Was gibt es?« Er setzte sich auf, drehte sich in seinem Stuhl zu Garibaldi um und plazierte seine verschränkten Hände vor sich auf dem Tisch. »Wie steht es mit unseren Vorbereitungen?«
    »Sehr gut, Sir. Wir werden so bereit wie möglich sein, wenn die Gesandten hier eintreffen.« Der Sicherheitschef durchquerte langsam das Büro, zog sich einen Stuhl heran und nahm' auf der anderen Seite des Schreibtischs Platz.
    »Vier Tage«, erinnerte ihn Sheridan.
    »Wir sind bereit.« Garibaldi setzte sich.
    Der Captain warf ihm einen mißtrauischen Blick zu. »Bereit? Oder so bereit wie möglich?«
    »Sowohl als auch«, erwiderte der Sicherheitschef. »Unsere Leute sind in Topform, und soweit es menschenmöglich ist, sind wir auf alle Eventualitäten vorbereitet.«
    Sheridan lehnte sich mit einem Seufzer zurück und verschränkte die Hände über seinem flachen Bauch. »Es ist bereits ein

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