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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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es gesehen.«
    »Haben Sie es berührt, in der Hand gehabt?« wollte seine Assistentin wissen.
    »Nein. Das wollte mir Semana nicht erlauben. Sie hat gesagt, selbst eine leichte Berührung könnte Spuren hinterlassen, die mich den Behörden verraten würden, sollten sie es zurückbekommen, bevor ich es in Besitz nehme. Sie hat es nicht einmal selbst angefaßt«, verteidigte er sich.
    »Dann ist es eine Holographie«, erklärte Na’Toth angewidert. »Wie können Sie nur auf so einen Unsinn hereinfallen?«
    »Ich bin kein Narr, Na’Toth«, erwiderte G’Kar betont geduldig. »Ich weiß, wie Holographien aussehen. Wenn man sie aus einer bestimmten Richtung ansieht, verschwimmen sie. Dieser Gegenstand war nicht nur von allen Seiten deutlich zu sehen, er hat sich bewegt, als ich die Schachtel bewegt habe.«
    »Dann ist es eine Fälschung.«
    »Ich bewundere, mit welcher Hingabe Sie versuchen, mich davon abzuhalten, einen Fehler zu begehen«, brachte er hervor, »aber wenn das eine Fälschung ist, dann ist sie hervorragend gemacht. Außerdem, Mollaris offenkundiges Interesse an dem Gegenstand ist mir Beweis genug.«
    Na’Toth senkte den Kopf und blickte zur Seite. Sie sah bedrückt aus, obwohl sie sich alle Mühe gab, teilnahmslos zu wirken. Und ich habe ihm erzählt, daß sich der Centauri mit ihr getroffen hat . Genausogut hätte sie sich selbst die Kehle durchschneiden können. Wenn ich mir vorstelle, daß ich dieser Frau auch noch geholfen habe!
    »Sie müssen zugeben, daß das ihren Behauptungen Glaubwürdigkeit verleiht«, erklärte G’Kar freundlich.
    Na’Toth sah ihn an. Ihre roten Augen glühten. »Ich würde dieser Frau nicht einmal glauben, wenn sie sagte, Londo sei ein Centauri!«
    »Nun, was ist er denn dann Ihrer Ansicht nach?« ließ sich Semanas hörbar belustigte Stimme vernehmen. »Ein Spion der Narn, der extrem gut getarnt ist? Denn Londo ist ein Centauri, Na’Toth.«
    »Entschuldigen Sie mich, Miss MacBride«, erwiderte die Narn und stand schwerfällig auf. »Ich muß jetzt gehen. Ich habe noch zu tun.«
    G’Kar war ebenfalls aufgestanden, sobald er Semanas Stimme vernommen hatte. Er beobachtete, wie sich Na’Toth mit säuerlicher Miene entfernte, dann wandte er sich lächelnd der Menschenfrau zu. »Guten Abend, Semana. Wollen Sie sich nicht setzen?« Er nahm ihren Arm und führte sie zu ihrem Stuhl. »Ich habe gute Neuigkeiten.«
    Semana stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch, legte den Kopf schief und blickte ihn gespannt an.
    »Bis Ende der Woche müßte ich die gesamte Summe beisammenhaben.«
    »Bis Ende der Woche?« Sie runzelte die Stirn. »Wie lange genau?«
    »In fünf Tagen habe ich das Geld.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht gut. In vier Tagen reise ich ab.« Sie fixierte ihn, seufzte und ließ den Blick schweifen. »Es tut mir leid«, erklärte sie. »Ich wünschte, ich hätte Ihnen nie davon erzählt. Das war nicht fair von mir.«
    »Ich kann das Geld auftreiben!« beharrte er. »Ich kann soviel auftreiben, wie Sie verlangt haben. Das ist doch eine Summe, auf die es sich zu warten lohnt?«
    »Nein. Ich stehe unter Zeitdruck. Ich kann es mir nicht leisten, hier hängenzubleiben, wenn für den Zeitraum der Konferenz der Flugverkehr eingestellt wird. Vier Tage – oder Sie können die Sache vergessen.«
    Ihre Züge wurden weicher. »Ich hasse es, Ihnen das anzutun«, fuhr sie fort und berührte seine behandschuhte Hand. »Aber Sie müssen verstehen, daß ich mit dem Geld zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein muß oder… meine Geschäftspartner könnten einen falschen Eindruck bekommen. Und es könnte jemand verletzt werden.« Sie lachte nervös. »Nämlich ich. Es muß in vier Tagen über die Bühne gehen.« Sie sah ihn ernst an. »Wenn möglich, noch früher.«
    G’Kar ballte die Hände zu Fäusten. Er wußte, daß sie sich nicht mit weniger Geld zufriedengeben würde. Vielleicht sollte er die Regierung dazu bringen, ihn in dieser Sache zu unterstützen. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht«, verkündete er grimmig.

    Phina schlich lautlos den blaugrauen schalldichten Gang entlang, und er versuchte, sich so unauffällig wie möglich zu benehmen. Bis jetzt war er niemandem begegnet. Das mochte an der Uhrzeit liegen: es war zu spät, um noch auszugehen, aber zu früh, um schon nach Hause zu kommen.
    Ich dachte, in diesem Flügel würden Wachposten patrouillieren, ging es ihm durch den Kopf. Das wäre für einen intelligenten Attentäter natürlich ideal. Man

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