Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
Vom Netzwerk:
hochgestellten Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Botschafter Mollari, war in diesen Vorfall hineingeraten.
    »Was ist passiert?« fragte er Sergeant Kobiyashi. Eigentlich eine überflüssige Frage: Da war Na’Toth, die ihn anfunkelte, und ein toter T’llin zu ihren Füßen. Die Sache war so klar wie Kloßbrühe. Obwohl die Klimasteuerung automatisch versuchte, die Luftzirkulation zu beschleunigen, lag der Geruch von Blut in der Luft. Er war schwerer als der von menschlichem Blut, metallischer und schärfer. An trockenes Klima angepaßt , dachte Garibaldi und verdrängte den müßigen Gedanken sofort.
    »Das«, zischte Na’Toth und deutete auf die Leiche, als wollte sie den Toten mit ihrem Finger durchbohren, »ist ein bekannter Terrorist. Er wird von unserer Regierung wegen Verbrechen gegen den Staat gesucht. Wie ist er auf die Station gekommen?«
    »Ich weiß es nicht, Na’Toth.« Garibaldi ging auf sie zu. »Ich bin gerade erst eingetroffen. Wir werden Nachforschungen anstellen müssen. Wie heißt er?«
    »Er ist der Oberste Phina, der Anführer der Razye Tesh. Diese Gruppe hat sich verschworen, die Narn-Regierung auf T’ll gewaltsam zu stürzen. Was, glauben Sie, wollte der hier?« fragte sie spitz.
    »Offensichtlich war er nicht bewaffnet, Sir«, bemerkte Kobiyashi. Sie wollte damit nichts andeuten, aber die Tatsache allein war bereits eine Anklage.
    »Was hätte ich denn tun sollen?« schrie die Narn, um sich zu verteidigen. »Ich erwische einen bekannten Terroristen praktisch auf der Türschwelle von Botschafter G’Kars Quartier, zwei Tage nachdem ich zum zweiten Mal von T’llin angegriffen wurde. Und da soll ich nicht reagieren? Hätte ich ihn vielleicht auf einen Drink ins Casino einladen sollen?«
    Garibaldi schürzte die Lippen und sah sie an, bis sie ihren Blick verärgert abwandte. »Das habe ich nicht gesagt. Auch Sergeant Kobiyashi hat das nicht gesagt. Aber ich wünschte, Sie hätten ihn nicht getötet.«
    Na’Toths Kopf wirbelte wieder herum. Einen Augenblick lang starrte sie ihn an. Sie bebte sichtbar. »Ich auch. Er war nämlich aus einem bestimmten Grund hier, und den werden wir jetzt nie erfahren«, sagte sie. »Mein erster Gedanke war und ist, daß er eine Bombe legen wollte. Und obwohl Sie meine Ratschläge und Bitten generell ignorieren, bitte ich Sie inständig, sofort mit der Suche nach Sprengstoff zu beginnen. Sie sollten mit der Evakuierung… «
    »Ich weiß«, antwortete Garibaldi verständnisvoll. Er nickte Kobiyashi zu, die ihr Com-Link betätigte und einen Bombensuchtrupp anforderte. Er kam zum ersten Mal zum Einsatz, aber seine Mitglieder waren Spezialisten ihres Faches, und wenn Gefahr bestand, würden sie das in ein paar Minuten wissen.
    »Er hat die Hand hochgerissen«, berichtete Na’Toth nach einer kurzen Pause. »Ich habe gedacht, er hat etwas in der Hand, und ich hatte nur ein Messer. Also habe ich es geworfen.« Sie holte tief Luft. »Aber es war nur sein Handschuh.«
    Garibaldi sah auf die klobigen Hände hinunter und verstand, was sie hatte sagen wollen. Die T’llin hatten drei Finger an jeder Hand, die Handschuhe dagegen sechs. In der Aufregung mußte es ausgesehen haben, als würde er eine Mündung auf sie richten. Einen Moment lang tat ihm Na’Toth beinahe genauso leid wie der tote T’llin.
    »Dieser dämliche Sandfloh«, brummte Na’Toth und trat in einem plötzlichen Wutausbruch nach dem Bein des T’llin.
    »He!« schimpfte Garibaldi, ergriff ihren Arm und zog sie von der Leiche weg. »Das muß doch nicht sein.«
    »Ach, ihr Menschen seid ja so edel!« schnaubte Na’Toth. »Ihr tut nie etwas Unnötiges.«
    »Also, wir laufen zumindest nicht herum und reißen uns ganze Planeten unter den Nagel.«
    »Ach wirklich?« fragte sie und machte einen bedrohlichen Schritt in Garibaldis Richtung. »Was haben denn dann die ständigen Berichte über die Freiheitsbewegung auf dem Mars zu bedeuten?«
    »Was geht hier vor?« brüllte G’Kar. Nach dem enttäuschenden Abendessen mit Semana hatte er sich früh verabschiedet, um zu sehen, ob er die Auszahlung des versprochenen Geldes beschleunigen konnte. Im Lift war er dem Bombensuch trupp begegnet; neugierig und verwirrt war er den Sicherheitsleuten gefolgt, bis er auf die Blutspur getroffen war. Voller Entsetzen war er langsam weitergegangen. Nur um eine Leiche zu finden, die unbeachtet am Boden lag, während seine Assistentin mit dem Sicherheitschef über Politik stritt. Garibaldi und Na’Toth blickten schuldbewußt

Weitere Kostenlose Bücher