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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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konnte unauffällig gekleidet den Bereich mit offen sichtbarer Waffe betreten und ungehindert gehen, wohin man wollte. Vielleicht fühlten sich die Botschafter mit Wachen vor ihren Quartieren aber auch wie in einem Gefängnis. Es gab Überwachungskameras, aber die wirkten viel weniger abschreckend. Und es sind lange nicht so viele, wie ich erwartet hätte . Phina grinste. Zweifellos hatten es die Bewohner dieses Sektors nicht gerne, wenn alle ihre Besucher gefilmt wurden. Was ihn betraf, so würde man auf den Überwachungsbändern nur einen Außerirdischen in einem Schutzanzug erkennen können; keineswegs eine Seltenheit in diesem Teil der Station.
    Ich werde diese Maske abnehmen müssen , dachte er, wenn ich das Quartier des Botschafters der Centauri erreiche . Andernfalls würde ihn Mollari auf keinen Fall einlassen. Und wer würde es ihm verdenken? Der Centauri ist nicht gerade die beliebteste Person auf Babylon 5.
    Mit einer Hand wollte er seine Maske zurechtrücken, da fiel das Mundstück seiner Atemmaske herunter. Er erwischte es, nachdem es dreimal vom Boden abgeprallt war, und huschte zu einer Stelle, die im Schatten der Überwachungskameras lag. Dort drückte er sich dicht an die Wand und nahm die Maske ab. Durch seine Handschuhe behindert, hatte er einige Mühe, das Mundstück wieder anzuschrauben. Das kleine Teil glitt ihm erneut aus der Hand. Fluchend bückte er sich, um es abermals aufzuheben. Als er sich aufrichtete, bemerkte er, daß er nicht alleine war.
    Phina blickte hoch und sah sich einer Narn gegenüber. Sie stand in Verteidigungsposition vor ihm, das Messer in ihrer Hand zum Wurf bereit. Phina riß seine Hände hoch. »Nein!« schrie er.
    Als er sich bewegte, warf Na’Toth das Messer. Sie setzte die ganze Kraft ihres durchtrainierten Armes ein und traf sein Hauptherz in der Mitte seiner Brust.
    Der T’llin schrie vor Schmerz auf und taumelte nach hinten. Er versuchte zu fliehen. Nein , schoß es ihm durch den Kopf, das darf nicht sein. Ich darf nicht sterben! Phina fiel zu Boden. Blut quoll zwischen seinen zusammengekrampften Fingern hervor. Er fühlte seine Glieder kalt werden. Mühsam kroch er zum anderen Ende des Ganges, in die Richtung, aus der er gekommen war, und zog eine breite, dunkle Blutspur hinter sich her.
    Na’Toth folgte ihm vorsichtig, ein weiteres Messer in der Hand. Der T’llin vor ihr auf dem Boden ächzte bei jeder Bewegung. Stirb , dachte sie, um Himmels willen, stirb! Mach schon! Das Wesen auf dem Boden war so gut wie tot, aber seine Bewegungen wollten nicht aufhören. »Stirb!« flüsterte sie.
    Olorasin!
    Phina kroch nicht mehr weiter. Er war zu erschöpft, um sich zu bewegen oder gegen das Zittern seiner klammen Hände anzukämpfen. Es tut mir leid, Schwester. Er fing an zu weinen. Der Kummer, den ihr sein Tod bereiten würde, quälte ihn. Wie kannst du mir vergeben, wenn ich dich im Stich lasse? Es wurde dunkler um ihn, weiße Blitze trübten seinen Blick. Die Wunde schmerzte jetzt kaum noch. Von dem eisigen Brennen war nur noch ein ferner Schmerz geblieben. Unter seinem Körper wurde es immer feuchter. Das machte ihm angst, ekelte ihn an. Er wollte sich auf die Seite drehen, konnte sich aber nicht mehr bewegen. Es tut mir leid, Olorasin, es tut mir so … leid.
    Na’Toth stand zitternd über der Leiche. Ihr war viel zu heiß. Sie war erleichtert und schämte sich zur gleichen Zeit. Erleichtert, daß sie am Leben und unverletzt war. Und sie schämte sich, weil sie erkannte, daß er unbewaffnet gewesen war. Aber nach zwei Angriffen der T’llin hatte sie instinktiv reagiert, als sie unverhofft auf einen Angehörigen dieses Volkes traf.
    Er wollte sicher Schaden anrichten. Was sonst hätte er hier wollen können? Sie schüttelte den Kopf, ohne ihren Blick von der Leiche abzuwenden. Er hat seine Untat bereits vollbracht und war deshalb unbewaffnet , überlegte sie. Ihr wurde bewußt, daß der Schock ihre Reaktionen verlangsamt, ihre Gefühle betäubt hatte. Jetzt hörte sie auch zum ersten Mal die raschen Schritte zweier Sicherheitswachen der Earthforce, die sich ihr näherten.
    »Er ist tot«, verkündete sie und ließ das Messer fallen, das sie in der Hand gehalten hatte. »Mein Name ist Na’Toth. Ich bin die Assistentin des Botschafters der Narn.«
    Garibaldi folgte Kobiyashis Ruf, sobald es ihm möglich war. Als er sich der kleinen Gruppe von Narn und Menschen näherte, entdeckte er zum Glück niemanden, der auf diesem Gang seine Wohnung hatte. Keine der

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