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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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diese Frau zu verkaufen ? Die Krone des Imperatorsf Der Atem stockte ihm. Nein, nein! Das ist zu weithergeholt . Er mußte bei dem Gedanken lachen.
    Semana legte den Kopf schief. »Darf ich mitlachen?« Sie nippte an ihrem Drink.
    »Ich dachte nur, bei dem Preis müssen Sie die Kronjuwelen der Centauri anzubieten haben.«
    Semana verschluckte sich und hustete. Ist der Kerl Hellseher? Sie starrte ihn ungläubig an. »Was für eine ausgefallene Idee«, preßte sie heraus.
    Londo starrte sie nun ebenfalls an. Sie will doch wohl nicht ernsthaft … Er blickte zur Seite und wandte sich gleich wieder der Erdenfrau zu. Unmöglich! Das könnten sie niemals geheim … Doch, das könnten sie . Mußten sie . Wenn das herauskäme, würden im wahrsten Sinne des Wortes Köpfe rollen. Oder das wütende Volk würde die alte Sitte wieder einführen, Verbrecher über eine Schlucht zu spannen. Der Gedanke allein war schon derart empörend…
    »Wollen Sie etwa behaupten, daß sich die Kronjuwelen der Centauri tatsächlich in Ihrem Besitz…«
    Semana legte die Fingerspitzen an seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen, und beugte sich ein gutes Stück über den Tisch. »Hier sitzen wir ein wenig auf dem Präsentierteller«, flüsterte sie.
    Londo riß die Augen auf und starrte sie einen Augenblick lang an. »Nein!« rief er.
    Semana sagte weder ja noch nein. Sie senkte lediglich ihren Blick und zuckte leicht mit den Schultern. Er streckte die Hand nach ihr aus. »Nicht!« zischte sie, und ihr Blick ließ erkennen, daß es ihr ernst war.
    »Ich muß sie sehen«, verlangte er.
    Sie sah auf ihre Uhr. »Also, heute nicht mehr. Ich habe eine Verabredung. Wenn mein Kunde den von mir festgesetzten Preis heute abend nicht bezahlt, rufe ich Sie morgen in Ihrem Büro an.«
    »Ich bestehe darauf!« erwiderte Londo.
    Zum ersten Mal bemerkte Semana, wie beeindruckend Londo wirken konnte, wenn der mächtige Politiker den gutmütigen Schwerenöter verdrängte.
    »Machen Sie weiter, was Sie auch davon haben mögen!« Sie erhob sich. »Vielen Dank für den Drink, Botschafter. So oder so, ich werde mich morgen bei Ihnen melden.«
    Das Gespräch hatte Semana überrascht und ein wenig verwirrt, aber sie konnte fühlen, wie ihre Adern vor Aufregung mit Adrenalin überschwemmt wurden. Kein Zweifel , dachte sie und lächelte innerlich, ich liebe es, hoch zu pokern.
    Londo beobachtete, wie sie sich entfernte. Auf seiner Stirn standen kleine Schweißperlen, die sich abkühlten, als ihm aufging, daß G’Kar vielleicht Semanas Preis bezahlen würde. Aber halt , dachte er, Cray hat gesagt, es würde ein paar Tage dauern, um die Summe aufzutreiben. Er entspannte sich. Es besteht also noch eine Chance. Außerdem hatte er die Gelegenheit, sich mit Centauri Prime in Verbindung zu setzen und seine Quellen in Sachen Kronjuwelendiebstahl auszuhorchen.
    Wieso nehme ich diese lächerliche Geschichte so ernst? fragte er sich. Semana MacBride kann unmöglich die wertvollsten und bestbewachten Schätze der Centauri in ihrem Besitz haben. Er schüttelte den Kopf. Das ist unmöglich. Andererseits…

    Als Na’Toth G’Kar fand, saß er bereits an einem Tisch im Chez Soir. Sie setzte sich auf den Stuhl, der für Semana MacBride reserviert war, und starrte den Botschafter an.
    »Was ist los?« fragte er sie leicht besorgt. »Wieso sehen Sie mich so an?«
    »Ich habe die Erdenfrau gesehen…«
    »Terranerin, Na’Toth! Bitte, wir haben das bereits durchgesprochen.«
    »Die MacBride hat mit dem Botschafter der Centauri einen Drink genommen«, schnaubte Na’Toth. »Gegen Ende ihrer Unterhaltung schien es, als wäre er wütend auf sie.«
    G’Kar lächelte. »Zweifellos hat sie ihm mitgeteilt, daß er überboten worden ist. Das dürfte Londo ärgern.« Er strahlte regelrecht, und seine Augen glänzten vor Zufriedenheit, weil er dem Centauri zuvorgekommen war. »Wie ich es genießen werde, ihm meinen Erfolg unter seine blasierte Nase zu reiben.«
    Na’Toths Gesichtsausdruck versteinerte. Sie umklammerte die Tischkante mit ihren Händen. » Überboten?« fragte sie.
    »Ja. Es wird ein paar Tage dauern, bis ich die Krediteinheiten tatsächlich zur Verfügung habe, aber ich habe es geschafft.«
    Sie lehnte sich mit weit aufgerissenen Augen vor. »Wollen Sie damit sagen, daß unsere Regierung tatsächlich Mittel für… dieses Hirngespinst bewilligt hat?«
    G’Kar stützte bedächtig seine Ellbogen auf die Tischplatte und seufzte. »Das ist kein Hirngespinst, Na’Toth. Ich habe

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