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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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alles Aasgeier. Obwohl das wahrscheinlich eine schreckliche Beleidigung für alle Aasgeier darstellt. Nicht einer von denen würde zögern, die Vorteile, die ich genieße, mit Freuden auszunutzen. Sie würden mir zwar gratulieren, wenn ich auf diese Vorteile verzichtete, aber im Grunde ihres Herzens würden sie mich auslachen. Niemand würde mich mehr ernst nehmen, und wenn ich noch so brillant wäre. Haben Sie ja nie Mitleid mit denen! Die würden Ihr Leben für einen Zehn-Sekunden-Bericht ruinieren. Ich habe so etwas schon erlebt.«
    »Wieso… wollen Sie dann eine von ihnen sein?« fragte er.
    Sie lachte. »Ich will nicht eine von ihnen sein«, erwiderte Chancy mit glänzenden Augen. »Ich will ihre Arbeit machen. Wissen Sie, mit meinen Verbindungen dürfte ich nicht gezwungen sein, mich für niveaulose und ekelerregende Sensationsberichte herzugeben. Und wenn ich es richtig anstelle und es mir mit meinen Quellen nicht verscherze, könnte ich für jedes Nachrichtenmagazin oder jede Tageszeitung eine wertvolle Mitarbeiterin werden.«
    »Wie sieht es mit Fernsehen aus?«
    »Nicht mit meinem Aussehen, Captain. Und ich habe nicht die Absicht, es zu verändern.« Sie schwieg einen Augenblick lang, während sie sich einen Weg durch das Gedränge bahnten. »Und außerdem wird es meinen Onkel in den Wahnsinn treiben«, fügte sie ganz im Vertrauen hinzu. »Seit der Erfindung der Printmedien ist kein Politiker mehr geboren worden, der die Presse nicht gehaßt hätte.«
    Er lachte laut auf, denn mit dieser Offenheit hatte er nicht gerechnet.
    »Sie haben ein nettes Lächeln«, bemerkte sie.
    »Danke«, antwortete er und errötete leicht. An Chancy war nicht nur die Nase beeindruckend.
    »Also«, sagte sie und hakte sich bei ihm unter, »wie stehen meine Chancen, daß ich diese Interviews machen kann?«
    »In Anbetracht Ihrer Verbindung mit dem Präsidenten… Ich nehme an, das dürfen wir erwähnen?«
    »Klar!«
    »Die einzige Schwierigkeit wird wohl darin bestehen, Ihnen die Aasgeier vom Halse zu halten.« Sheridan lächelte zu ihr hinunter. Sollen sie doch kommen , dachte er amüsiert. Er fühlte sich von Minute zu Minute wohler in seiner Haut.
    »Wer ist das?« fragte Chancy plötzlich.
    Lennier sprach mit einem weiblichen Sicherheitsoffizier. Dann verbeugten sich die beiden voreinander, und die Frau ging weiter. Da entdeckte der Minbari den Captain und verneigte sich auch vor ihm.«
    »Das ist Lennier. Er arbeitet für die Botschafterin der Minbari.«
    »Ist der süß! Stellen Sie ihn mir vor!« Chancys Augen strahlten, als sie Lennier betrachtete. Dieser hatte offenbar bemerkt, daß Sheridan ihn immer noch ansah, und kam auf sie zu.
    »Süß?« stutzte Sheridan. »Er ist ein Minbari.« Und glaube mir ,; Kind, die sind alles andere als süß.
    »In dieser Hinsicht habe ich mich noch nie geirrt, Captain. Wenn jemand süß ist, erkenne ich das sofort. Und das hier ist ein Prachtexemplar dieser Gattung. Schauen Sie ihn an! Er ist einfach niedlich!«
    Aber Sheridan sah sie an. Das Herz rutschte ihm in die Hose.
    »Niedlich?« wiederholte er mit schwacher Stimme. Er konnte nur noch an Admiral Wilson denken. »Passen Sie auf, daß sie nichts Verrücktes anstellt«, hatte er gesagt. Und jetzt war sie offensichtlich dabei, sich in eine Affäre mit einem Minbari zu stürzen.
    Einerseits bedeutet das vermutlich, daß die junge Generation sich darauf freut, mit den Minbari in Frieden zu leben. Das ist wohl der Fortschritt. Andererseits, wieso muß das hier und jetzt und mir passieren?
    »Wollten Sie etwas von mir, Captain?« fragte Lennier höflich.
    Sheridan hörte ein leises Seufzen von Chancy. Das darf doch nicht wahr sein. »Äh, nein«, begann er.
    »Haben Sie im Moment viel zu tun?« fragte Chancy eifrig.
    Lennier sah sie überrascht an. »Nein, im Augenblick nicht. « Seine Antwort hatte einen leicht fragenden Unterton, obwohl ihm seine gute Erziehung nicht erlaubte, sich nach dem Beweggrund für ihre Frage zu erkundigen.
    »Das ist Chancy Clark…«, setzte Sheridan an.
    »Ich bin die Nichte von Präsident Clark«, sagte sie und streckte dem verwirrten Minbari ihre Hand hin. »Der Captain hat für die Konferenz noch so furchtbar viel vorzubereiten. Deshalb habe ich mich gefragt, ob Sie vielleicht Zeit hätten. Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir an seiner Stelle die Station zu zeigen?«
    Obwohl es so formuliert war, handelte es sich dabei keineswegs um eine Bitte. Ganz offensichtlich erwartete sie, daß man ihrem Begehren

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