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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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nachgab. Sie hakte sich selbstbewußt bei Lennier unter, und alle Einwände, die Sheridan und der Minbari noch haben mochten, schmolzen dahin wie ein Schneemann im Sommer.
    »Ich… würde mich geehrt fühlen«, erklärte Lennier und verbeugte sich mit einem kurzen Seitenblick auf den Captain.
    »Wundervoll«, bedankte sich Chancy. Sie schraubte ihr atomares Strahlen ein wenig zurück, um den Minbari nicht länger in Verlegenheit zu bringen. »Vielen Dank, daß Sie mich abgeholt haben, Captain Sheridan. Das war wirklich nett von Ihnen. Ich bespreche die Einzelheiten dann später mit Ihnen«, versicherte sie ihm.
    Sheridan schüttelte den Kopf, während er beobachtete, wie sie Arm in Arm mit Lennier davonspazierte, der gleichermaßen verwirrt und fasziniert zu sein schien. Der arme Junge hat nicht die geringste Chance . Er hatte noch nie erlebt, daß jemand so schnell seinen Willen bekommen hatte. Offensichtlich hatte Chancy Clark die Jahre, die sie mit den Mächtigen der Erde verbracht hatte, nicht verschwendet.
    Allerdings , so sagte er sich, nachdem er ein wenig über die Situation nachgedacht hatte, hat sich Lennier schon oft als das sprichwörtliche stille Wasser erwiesen . Unter seiner sanften Oberfläche lauerten ungeahnte Reserven und Energien. Und die würde er jetzt dringend benötigen.

    Garibaldi war wieder in der Sicherheitszentrale. Er versuchte mit dem Chaos fertig zu werden, das seine eigenen Leute verursachten, indem sie immer mehr Tllin-Flüchtlinge einlieferten. ›Schlecht drauf‹ wäre vielleicht ein passendes Wort für ihre Einstellung , dachte er. Er konnte ihnen eigentlich keinen Vorwurf machen. Seine Leute trugen ihre Uniformen nicht, um Unschuldige zu verhaften; zumindest hoffte er das. Im großen Mannschaftsraum herrschte ohrenbetäubender Lärm. Plärrende Tllin-Babies, die ängstlich oder wütend brüllten und schrien, ältere Tllin, die kühl und würdevoll unverschämte Fragen beantworteten, sowie jugendliche Tllin, die still vor sich hinstarrten und dabei trotzdem am meisten Lärm machten.
    Babies im Gefängnis! dachte Garibaldi von sich selbst angeekelt. Babies! Doch um sie in die Obhut des Sozialdienstes geben zu können, hätte man sie von ihren Müttern trennen müssen. Und obwohl das genau den Vorschriften entsprochen hätte… Ich kann es nicht. Es wäre unmenschlich. Die Zellen sind wenigstens sauber. Verdammt noch mal, ich bin doch kein Kerkermeister. Die Narn zumindest würden sich nicht beschweren. Wahrscheinlich fürchten sie, daß die Kinder wegkriechen und mit ihren Rasseln ein paar Narn erschlagen könnten. Ganz besonders Na’Toth, die ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat.
    Eine junge Tllin-Mutter kam auf Garibaldi zu und baute sich vor ihm auf, als wollte sie dort Wurzeln schlagen. Sie drohte ihm mit ihren kleinen Fäusten und beschimpfte ihn. An ihrem zerlumpten Kleid hingen drei verängstigte Kinder, die die Szene mit ihren großen Augen verfolgten.
    Ein älterer Mann folgte ihr auf dem Fuß und übersetzte: »… schwarzherzige Dämonen von den Sternen, nicht besser als die Narn-Unterdrücker«, sagte er ganz ruhig, während die junge Mutter weiter keifte.
    »Sagen Sie ihr…!« bat Garibaldi den alten T’llin, der ihn ignorierte. Doch ein Anruf unterbrach ihn.
    »Ein verwundeter Offizier. Es sind Schüsse gefallen…« Der Vorfall hatte sich in einem ganz normalen Wohnbereich ereignet, nicht an einem Ort, an dem man mit Schüssen auf Sicherheitsleute gerechnet hätte.
    Garibaldi verließ das Geschrei, die Babies und das allgemeine Chaos; kaum hatte er den Gang erreicht, beschleunigte er seine Schritte.

    »Ich war nur auf dem Heimweg und habe mich nirgendwo eingemischt«, erklärte der verletzte Sicherheitsoffizier Dr. Franklin. »Da hat sich plötzlich dieser Kerl in Earthforce-Uniform umgedreht und auf mich geschossen. Au verflucht!« stöhnte er, als Franklin seinen verletzten Arm wieder einrenkte.
    »Entschuldigung«, sagte der Arzt und verabreichte ihm ein Schmerzmittel. »Jetzt werden Sie sich gleich besser fühlen. Das macht Sie ein bißchen schläfrig.«
    »Wie geht es ihm?« erkundigte sich Garibaldi, der hinter ihm saß.
    »Soweit ganz gut«, berichtete Franklin. »Ein wenig Ruhe, und er ist bald wieder ganz gesund.« Damit beruhigte er sowohl den Patienten als auch Garibaldi.
    Als er bemerkte, daß der Blick des Verwundeten glasig wurde, trat Garibaldi an ihn heran und fragte: »Können Sie den Kerl beschreiben? Haben Sie ihn

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