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Babylon 5 - Krieg der Verschwörer

Titel: Babylon 5 - Krieg der Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. M. Stirling
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Gedanken wieder fallenzulassen. Michael Garibaldi mochte eine ganze Menge Fehler haben, einen ziemlich ausgefallenen Sinn für Humor eingeschlossen, aber ein Sadist war er nicht. »Vielen Dank, daß Sie mir beigestanden haben.«
    Er lächelte sie mit spitzen Lippen an, wie er das immer machte. »Wozu hat man schließlich Freunde?«

    Dieses Dreckstück! dachte Ilias. Wie können sie es nur wagen? Wie konnten sie nur? Er eilte den Gang entlang, sein Atem rasselte, und seine Augen brannten. Wenn ihm irgend jemand begegnet wäre, er wäre Larkin aus dem Weg gesprungen, als würde er in Flammen stehen. Meine Sachen angefaßt! Sie durchsucht, betatscht. Dieses dreckige, verkommene… Miststück! Ich bringe sie um! Ich bringe … seine Gedanken wurden immer diffuser.
    Larkin warf einen unheilvollen Blick zurück nach Ivanovas Büro. Ein Sicherheitsoffizier kam um die Ecke, die er selbst eben umrundet hatte. Sein Herz blieb beinahe stehen, und erst vier Schritte später fiel ihm wieder ein zu atmen. Sie folgen mir! Spionieren mir nach! Verfolgen mich… unzusammenhängende Gedanken schoßen ihm mit jedem seiner hastigen Schritte durch den Kopf. Sie sind hinter mir her. Das ist es. Sie kommen, um mich zu holen. Ich wollte es ja nicht glauben, aber es stimmt! Larkin ging um eine weitere Ecke und wurde langsamer.
    Fünfzehn Schritte weiter blickte er sich erneut um. Der Sicherheitsoffizier war noch immer hinter ihm. Es war ein großer blonder Mann, der sich ganz unauffällig bewegte. Er schien etwas zu lesen, während er entspannt vor sich hinschlenderte. Allerdings war er bewaffnet, und er war Larkin jetzt schon um zwei Ecken gefolgt. Ilias trug eine PPG in seinem Ärmel. Sie steckte in einem Holster, das er sich aus einem Stück Magnetkabel gebastelt hatte. Er drehte seine Hand, und schon hielt er die Waffe bereit. Noch eine einzige Ecke , schwor er sich. Wenn ihm der Sicherheitsoffizier weiter folgte… werde ich es ihm geben.

    Da war sie. Sheridan zupfte seine Ärmel zurecht und setzte ein Begrüßungslächeln auf. Sie ist dem Präsidenten wie aus dem Gesicht geschnitten. Armes Mädchen. Clark sah ganz akzeptabel aus, aber er hätte eine recht unansehnliche Frau abgegeben, und hier war der lebendige Beweis.
    Sie hatte kurze braune Haare, dicht beieinander stehende braune Augen und gerade Augenbrauen, eine beeindruckende Nase und einen breiten, schmallippigen Mund.
    »Hallo«, sagte sie und hob eine Hand zur Begrüßung. »Ich bin Chancy Clark.«
    Er ergriff ihre Hand, und sie erwiderte den Händedruck fest und freundlich. Er ertappte sich bei dem Gedanken, daß sie ein reizendes Lächeln hatte.
    »Vielen Dank, daß Sie mich abholen, Captain. Ich weiß das zu schätzen, aber es wäre nicht nötig gewesen. Sie haben sicher wahnsinnig viel zu tun.«
    »Nein, überhaupt nicht«, schwindelte er. »Ich dachte bloß, ich bringe Sie zu Ihrem Quartier, und dann mache ich mit Ihnen einen kleinen Rundgang durch die Station, wenn Sie nicht zu müde sind. Vielleicht könnten Sie mir erzählen, wie Sie sich Ihre Interviews vorstellen.«
    Sie sah ihn von der Seite an. »Ich frage mich, was man Ihnen erzählt hat. Na ja, ich würde gerne an so vielen Pressekonferenzen wie möglich teilnehmen.« Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Das ist kein Problem«, versicherte er ihr. »Aber ich weiß nicht, ob Sie schon von unserer Auslosung gehört haben…«
    »Die entscheidet, ob ich im Pressezimmer der Narn oder der Centauri sitze? Ja, ich habe davon gehört. Sehr clever. War das Ihre Idee?«
    »Ja, es war tatsächlich meine Idee.« Er lächelte sie aufrichtig an. Sie war ihm sympathisch. Der berühmte Charme der Clarks , dachte er. »Man hat mir gesagt, Sie wollen jeden Botschafter und Delegierten interviewen, den wir Ihnen vorstellen.«
    Chancy nickte eifrig. »Absolut. Ich muß mir einen Namen machen, wenn ich nach meinem Abschluß eine richtige Stelle haben will, nicht bloß so eine Praktikantenstelle, bei der man wie ein Sklave ausgebeutet wird.« Sie sah ihn wieder von der Seite an. »Ich frage mich, ob Sie glauben, daß ich einen ungerechtfertigten Vorteil aus meiner Verwandtschaft mit dem Präsidenten ziehe.«
    »Das… würde ich nicht sagen«, antwortete Sheridan nervös. Sie hatte seine Gedanken ziemlich genau ausgesprochen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte sie fröhlich und versetzte ihm einen leichten Knuff. »Ich war mein ganzes Leben lang von Journalisten umgeben, und eines habe ich schon früh gelernt: Es sind

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