Baccara - Child , Maureen - King-Serie
mehr im neunzehnten Jahrhundert, Jefferson. Auch in Irland kann eine Frau ihr Kind allein aufziehen. Und der Name Donohue wird meinem Kind ganz hervorragend stehen.“
„ Unserem Kind“, korrigierte er sie, „und ich sehe keinen Grund, warum du allein bleiben solltest. Ich stelle mich meiner Verantwortung, Maura.“
„Danke, wie reizend und charmant! Verantwortung … Das ist genau das, was eine Frau von einem Mann hören will.“
„Es ist noch keine fünf Stunden her, da warst du wütend auf mich, weil ich keine Verantwortung übernommen habe. Jetzt tue ich es.“
„Ich will das aber nicht!“
„Das ist sehr schade.“
Die Mutterschafe bewegten sich unruhig, als spürten sie die Anspannung.
„Und“, beharrte Jefferson, „sobald wir verheiratet sind, nehme ich dich mit nach Los Angeles. Ich kaufe dir ein großes Haus in Beverly Hills.“
Erschrocken zuckte sie zusammen. Kein einziges Mal hatte sie daran gedacht, ihre geliebte Heimat für ihn verlassen. Maura war nicht einmal auf die Idee gekommen, dass Jefferson nicht womöglich hierbleiben wollte. Aber sein Leben, seine Firma, sein Job, das alles war in den USA. Plötzlich fühlte Maura sich eines Traumes beraubt, der sowieso niemals wahr werden konnte. „Mein Zuhause ist hier.“
„Du könntest die Farm verkaufen“, erwiderte er leichthin. „Dann müsstest du auch nicht mehr so hart arbeiten. Du könntest so lange schlafen, wie du willst, anstatt dich bei Wind und Wetter um Schafe zu kümmern. Du hättest ein richtiges Luxusleben. Könntest tun und lassen, was du willst. Reisen. Shoppen.“
Wie dreist. Wie selbstgefällig. War ihm nicht klar, wie leer und traurig das Leben war, das er ihr beschrieb? Was wurde aus ihr, wenn sie ihre Farm und ihre Arbeit nicht mehr hätte?
„Du verlangst von mir, dass ich mein Leben hier aufgebe?“, fragte sie leise. Es klang fast wie ein Flüstern. „Das Land verkaufen, das meine Familie über Generationen hinweg bestellt hat? Um nach Hollywood zu gehen und dein Geld auszugeben? Meinst du das? Ist das das Leben, das du dir für mich vorstellst?“
Er wusste, dass er jetzt vorsichtig sein musste. Schweigend beobachtete Jefferson, wie sie das Lamm zurück ins Stroh legte und das nächste hochhob. Ihre Miene war ausdruckslos. Aber ihre Augen funkelten.
Jefferson verstand nicht, wo das Problem war. Er bot ihr ein Leben an, für das Millionen von Frauen ihre beste Freundin verraten hätten. Wahrscheinlich brauchte Maura bloß einen Moment, um das zu erkennen.
Er lächelte geduldig und malte sich ihre Zukunft noch rosiger aus – zumindest glaubte er das. „Stell dir doch mal vor, Maura! Mußestunden am Pool. Lunch mit deinen Freunden. Genug Zeit, um mit dem Baby zu spielen. Als meine Ehefrau müsstest du nicht mehr jeden Tag arbeiten. Zum ersten Mal in deinem Leben könntest du es dir leichter machen.“
„Jetzt mach mal einen Punkt! Ich soll dieses Leben führen und mich dir ständig unterordnen?“ Sanft streichelte sie dem Lämmchen den Kopf, das hungrig zu trinken begonnen hatte.
Nachdenklich betrachtete er ihre stolze Gestalt und ihren Gesichtsausdruck. Sie wirkte entspannt, aber Jefferson wusste, dass dem nicht so war. Ihre Augen funkelten, und ihre Wangen waren gerötet. Ganz egal, wie ruhig sie zu sein schien, in ihr loderte eine Leidenschaft, die er schon einmal hautnah gespürt hatte.
„Ich weiß nicht, wie du auf diese absurde Idee kommst. Du musst dich doch nicht unterordnen, um Himmels willen“, entgegnete er. Warum sah sie nicht auch die Vorteile, die sie genießen würde, wenn sie seinen Antrag annahm? „Du drehst mir die Worte im Mund um, Maura, und machst das Ganze schlimmer, als es ist.“
„Oh, tue ich das? Meine Farm zu verkaufen, mein Zuhause , das ist also nicht viel verlangt? Das Leben aufzugeben, das ich liebe? Meine Freunde, meine Familie, mein Land? Alles bedeutungslos?“ Sie schüttelte den Kopf und beherrschte sich, um nicht laut zu werden. Er wusste, dass sie das nicht ihm zuliebe tat, sondern weil sie das Lamm nicht erschrecken wollte. „Tut mir leid, aber ich habe keine Lust, nach Hollywood zu ziehen. Weder allein noch mit dir. Lass es dir gesagt sein. Mir ist es völlig egal, was deine Assistentin bereits in die Wege geleitet hat. Ich werde meine Meinung nicht ändern.“
Er versuchte, sich nicht von der Wut überwältigen zu lassen, die in ihm aufstieg. Denn es wäre völlig unsinnig, noch länger mit ihr zu streiten. Stattdessen wollte er seinen Standpunkt
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