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Baccara Collection 185

Baccara Collection 185

Titel: Baccara Collection 185 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzannah Davis , Donna Clayton , Janis Reams Hudson
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einmal ordentlich Bescheid sagte.
    Jack, der Frank gegenüber saß, nahm sich noch eine Portion Ravioli. „Ich finde, das sieht alles sehr gut aus”, sagte er. „Doch wir müssen noch jemanden außer Grant finden, der gerne Brokkoli isst.”
    Belinda lächelte ihn an. „Wir haben versucht, alle Arten von Grundnahrungsmitteln abzudecken. Oder, besser gesagt, alle Farben”, fügte sie hinzu und lachte. „Wir brauchten noch etwas in Grün, doch die Zeit reichte nicht mehr dafür, um Waldmeister-Götterspeise zu kochen.”
    „Gott sei Dank”, murmelte Alec. Der Gedanke an grüne Götterspeise ließ ihn schaudern. Und Belindas Antwort auf Jacks Bemerkung verblüffte ihn. Wenn er so etwas über die Brokkoli gesagt hätte, wäre sie ihm an die Kehle gesprungen. Doch bei Jack musste sie lachen. Sieh mal einer an. Das erinnerte ihn daran, wie Jack gewesen war, als er zu ihnen auf die Flying Alec gekommen war.
    Es war wie ein schlechter Scherz gewesen. Jack war von seiner Tante praktisch aus dem Auto geworfen und zurückgelassen worden. Bis zu diesem Augenblick hatte niemand aus der Wilder-Familie, auch King Wilder nicht, etwas von Jacks Existenz gewusst. Doch ein Blick in sein Gesicht hatte genügt - selbst ein Blinder hätte sehen können, dass der zwölfjährige Jack Garrett King Wilders Sohn war.
    Es kam Alec so vor, als sei es erst gestern gewesen, dass er von der Affäre seines Vaters mit einem Barmädchen namens Melissa Garrett in Cheyenne zwölf Jahre zuvor erfahren musste. Sie hatte einen Sohn von King Wilder bekommen und ihm nie etwas davon erzählt. Ihr Kind karrte sie von Stadt zu Stadt, von Bar zu Bar, von Mann zu Mann, und sich selbst trank sie langsam zu Tode. Das gelang ihr schließlich kurz vor dem zwölften Geburtstag ihres Sohnes.
    Jack kam zu ihrer Schwester Linda, die keine Lust hatte, ihn zu behalten. Es musste wohl kein Geheimnis in der Familie gewesen sein, wer der Vater des Jungen war, denn sie hatte ihn schnurstracks zur Flying Alec gefahren und buchstäblich auf der Türschwelle ausgesetzt.
    Damals war Alec so voller Zorn gewesen, dass er nicht bemerkte und es ihm auch egal war, was eine solche Erfahrung einem verängstigten, verletzlichen Zwölfjährigen antun würde. Alles, was er wusste, war, dass sein Vater seine Mutter betrogen hatte und er plötzlich mit einem weiteren Bruder dastand, den er nicht haben wollte.
    Er konnte sich an den trotzigen Blick aus Jacks Augen erinnern - Augen, genauso strahlend wie seine eigenen, wie Treys und Rachels und die Augen seines Vaters. Auch das widerspenstige Zucken der dünnen, unterernährten Schultern, die lässige Ist-mir-doch-egal-wenn-mich-keiner-will-Kopfbewegung, war ihm noch gut im Gedächtnis. Alles, was den riesigen Schmerz überspielen sollte.
    Irgendwie hatten sie all diese Schwierigkeiten überwunden.
    Das war, wie Alec vermutete, größtenteils Rachel zu verdanken. Sie hatte ihren neuen Bruder von Anfang an gemocht. Damals war sie fünf Jahre alt gewesen und hatte die Flying Alec mit ihrem Lächeln und ihren Grübchen regiert.
    Nach so vielen Jahren konnte sich Alec gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne Jack gewesen war. Sie waren Brüder, er, Jack und Trey, einfach Brüder.
    Doch jedes Mal, wenn er Belinda Randall sah, musste er an Jacks Benehmen damals, an seinen trotzigen Blick denken, und konnte es einfach nicht verstehen. Sie war schließlich nicht auf irgendjemandes Türschwelle ausgesetzt worden. Sie war auch nicht das nicht eheliche Kind eines Fremden, und ihre Mutter hatte sich nicht zu Tode getrunken. Zum Kuckuck noch mal, die Randalls waren eine herzliche Familie mit gutem Zusammenhalt, und Belinda war ein Teil davon. Ehrlich gesagt, hatte sie eine bessere, liebevollere Kindheit als er selbst gehabt.
    Er schüttelte den Kopf. Diese Frau konnte er einfach nicht verstehen.
    „Was macht Rachel in diesem Sommer denn so?” fragte ihn Belinda.
    Leicht überrascht von der höflichen Frage und dem freundlichen Ton spießte Alec etwas Brokkoli mit seiner Gabel auf. „Diesen Sommer arbeitet sie für das Laboratorium der Universität.”
    „Wie lange muss sie noch studieren, noch ein Jahr?”
    „Ja. Sie wird im Frühjahr ihre Tierarztzulassung bekommen.”
    „Und das wird höchste Zeit”, murmelte Jack. „Es gibt nur noch einen einzigen Tierarzt für das gesamte County. Wir brauchen sie.”
    Das Tischgespräch drehte sich nun um tierärztliche Notfälle, niedergetrampelte Zäune, streunende Wapiti und Elche und die

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