Baccara Collection 185
Wildpferdherde, die durch das Gebiet zog. Belinda lauschte dem Gespräch der Männer so gespannt - das war etwas ganz anderes als ihre üblichen Unterhaltungen über HTML-Kodierungen, Java und chi-Scripts, Bildschirmlayouts und Netzdesign - dass sie gar nicht bemerkte, dass alle mit dem Essen fertig waren, bevor Trey sprach.
„Okay”, sagte er. „Ich werde jetzt Kopf und Kragen oder vielleicht meinen Magen riskieren und eine Frage stellen, da sich sonst keiner traut.” Er schaute Belinda direkt an.
„Wonach fragen?” sagte Belinda verwundert. Er schluckte hörbar. „Gibt es Nachtisch?”
Belinda lachte. „Ich habe euch wohl Angst eingejagt, was?”
„Ja, Ma’am.”
„Wir haben Nachtisch, nicht wahr, Tante Binda?”
„Ja, Herr Jason, das haben wir.”
Belinda erhob sich und kam mit einem Lächeln auf den Lippen und zwei Packungen Schokoladenkuchen zurück.
Während Belinda die Küche sauber machte und den Geschirrspüler einräumte, spielten die Jungen draußen mit Scooter. Als sie fertig war, streckte sie den Kopf durch die Hintertür. „Möchte jemand der Oma eine E-Mail schicken?”
„Ich, ich!” schrien drei junge Stimmen.
„Also, dann kommt.”
Belinda führte sie nach oben in ihr Zimmer.
„Das ist dein Computer?” Jason starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das kleine Notebook, das auf einem Klapptisch neben Belindas Frisierkommode stand. „Das kleine Ding?”
„Ja”, sagte sie vorsichtig. „Ihr könnt ihn gerne anschauen. Aber ihr müsst mir etwas versprechen, alle drei. Mit diesem Computer verdiene ich mein Geld. Er ist kein Spielzeug. Ihr dürft ihn ja nicht anfassen, außer, wenn ich dabei bin. Okay?”
„Okay”, sagten alle drei einstimmig.
„Gut”, sagte Belinda. „Dann lasst uns anfangen. Großmutter braucht Blumen.”
Zuerst loggte sie sich in den Server ihres Büros in Denver ein und eröffnete eine E-Mail-Adresse für die Jungen. Schließlich, so sagte sie den Jungen, würde Großmutter ihnen bestimmt eine Nachricht als Antwort zusenden wollen. Anschließend rief sie im Internet eine der Seiten auf, die kostenlos Grußkarten mit Blumen verschicken, und ließ die Jungen das Motiv aussuchen. Sie entschieden sich für Luftballons anstelle von Blumen.
Belinda lächelte. „Oh, die werden ihr bestimmt gut gefallen.”
„Glaubst du?” fragte Jason.
„Ich weiß es. Was sollen wir auf die Karte schreiben?”
„Gute Besserung, Großmutter.” schlug Jason vor.
Als sie fertig waren, hatte jeder der Jungen Großmutter gute Besserung gewünscht, und ihre Aufmerksamkeit begann nachzulassen.
„Wann wird Großmutter die Ballons bekommen?” fragte Clay.
„Sobald sie ihre E-Mails abruft. Vielleicht heute Abend, vielleicht erst morgen.”
„Oh, cool, Clowns.”
„Das ist der Kinderkanal.” Sie zeigt Jason, wie er seine Finger über die Maus bewegen und klicken musste. Da er gerade erst in der Schule war, musste sie ihm die meisten Texte vorlesen, doch mit den Grafik-Links kam er sofort zurecht. Sie musste ihn nach ein paar Minuten fast dazu zwingen, seine Brüder auch einmal versuchen zu lassen, aber es machte ihr großen Spaß, die Kinder in die Welt des Internets einzuführen.
Alec stand in der Tür und beobachtete sie. Sie saßen alle mit dem Rücken zu ihm und bemerkten ihn nicht. Er war ganz froh darüber, denn sie sollten nicht merken, wie verwirrt er war. Eigentlich hatte er seinen Kindern selbst das Internet zeigen wollen, aber er hatte weder die Zeit noch die geeignete Methode dafür gefunden.
So, wie Belinda den Cyberspace erklärte, kam es ihm ganz einfach vor. Er war ihr eigentlich ganz dankbar dafür, dass sie den Kindern diese neue Technologie zeigte.
Ehrlich. Er konnte es nur nicht ausstehen, ihr für irgendetwas dankbar zu sein.
Schließlich beendete Belinda die Internet-Verbindung und klappte den Computer zu. „Ich denke, jetzt ist es Zeit für euer Bad.”
„Ach, Mensch, Tante Binda”, klagte Jason.
„Ach, Mensch”, echote Grant.
Clay zog ein Gesicht. „Wir brauchen kein Bad.”
„Du”, sagte Belinda und klopfte mit ihrem Finger gegen seine Brust, „riechst nach Hund.”
Clay kicherte. „Na und?”
„Und”, sagte sie und kitzelte ihn so, dass er laut kreischte. „Alles, was riecht wie ein Hund, muss draußen in der Hundehütte schlafen und Hundefutter aus dem Napf fressen.”
Jason wippte auf den Zehen hin und her. „Ehrlich, Tante Binda, dürfen wir wirklich in der Hundehütte schlafen?”
Alec lehnte mit der
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