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Baccara Collection 185

Baccara Collection 185

Titel: Baccara Collection 185 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzannah Davis , Donna Clayton , Janis Reams Hudson
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nächsten Kilometer waren allerdings die reinste Hölle.
    Trotz Logans Hilfe verließen Bliss die Kräfte. Mehr als ein Mal kamen sie vom Weg ab, als der Mond unterging, und mussten wieder zurück. Sie hatten kein Wasser mehr. Und als der Morgen dämmerte und nirgendwo Anzeichen von Zivilisation zu sehen waren, wurden sie immer langsamer. Ein neuer Tag in der Wüste brach an - vielleicht ihr letzter.
    „Hast du eine Idee?” fragte Bliss heiser.
    „Weitergehen”, murmelte er schwer atmend.
    „Wie lange noch? Wir brauchen Schutz vor der Hitze.”
    „Ich weiß, aber wir sollten die niedrigen Temperaturen am Morgen ausnützen.”
    Sie blickte ihm ins verschwitzte Gesicht. „Wir schaffen es nicht mehr weit, nicht wahr? Tagsüber rasten, dann noch eine Nacht. Wann brechen wir zusammen?”
    Logan sah sie nicht an. „Sie suchen nach uns. Diesmal halte ich die Signalraketen bereit. Wir sind noch nicht erledigt.”
    Sie konnte kaum noch gehen, rang sich jedoch ein Lächeln ab. „Was auch immer passiert - danke.”
    „Wofür?”
    „Dass du uns so weit gebracht hast. Dass du es all die Jahre mit mir ausgehalten hast. Ich weiß, ich bin nicht einfach. Und vielleicht habe ich einen Teil von Jack beansprucht, der eigentlich dir gehören sollte. Ich hatte nie eine Mutter, und nach Daddys Tod brauchte ich Jack.”
    „Ich weiß. Es hat nur ziemlich lang gedauert, zu erkennen, dass du Jack wahrscheinlich mehr gebraucht hast als ich.” Er lachte heiser. „Siehst du, sogar Goldjungen können lernen. Es ist nie zu spät.”
    Seine Worte rührten sie. Vielleicht war es bald für sie beide für immer vorbei. Hatte sie den Mut, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte? Würde sie es im Jenseits auf ewig bereuen, wenn sie es nicht aussprach? Schon öffnete sie den Mund, doch Logan ging weiter, und die Gelegenheit verstrich ungenutzt.
    „Ich will nichts Negatives mehr hören”, sagte er rau, aber entschlossen. „Wir haben noch jede Menge Möglichkeiten. Man weiß nicht, was einen hinter dem nächsten Hügel erwartet, und … Sieh mal! Soll das vielleicht ein Gatter sein?”
    Hundert Meter vor ihnen war Stacheldraht quer über die Straße gespannt. Im schwachen Schimmer der Morgendämmerung erkannten sie ein verblasstes handgeschriebenes Schild.
    BETRETEN VERBOTEN!
    „Logan!” flüsterte Bliss aufgeregt.
    „Mach dir keine allzu großen Hoffnungen. Es könnte sich wieder um eine Ranch handeln, die schon lange aufgegeben worden ist.”
    „Das glaube ich nicht.”
    „Du hast Recht. Komm.”
    Sie umrundeten den Stacheldraht und gingen weiter. Bliss war nicht sicher, ob sie es sich nur einbildete, dass die Straße hier glatter war und die Büsche erst vor kurzer Zeit niedergetrampelt worden waren. Plötzlich blieb sie so unerwartet stehen, dass Logan fast in sie hineingerannt wäre.
    „Das war ein Hahn! Hast du das gehört?”
    Er lachte erleichtert. „Mädchen, ich glaube, du hast Recht! Weiter!”
    Sie beeilten sich, so weit es ihr geschwächter Zustand erlaubte, und dann sahen sie es. Wie eine herrliche Fata Morgana tauchte vor ihnen aus der Dunkelheit ein kleines hölzernes Ranchhaus mit einer niedrigen Veranda auf. Hühner gackerten in einem Verschlag, ein Pferd wieherte auf der Koppel, Rinder standen im Stall.
    „Dem Himmel sei Dank”, hauchte Bliss und fiel in Logans erleichtertes Lachen ein. Die Tiere wurden unruhig, als sich die zwei Fremden näherten.
    „Hoffentlich gibt es hier einen anständigen Kaffee”, meinte Logan sehnsüchtig.
    „Es ist ein Wunder! Du hast es geschafft, Logan! Du hattest Recht!”
    Ein Schuss krachte, dann noch einer und ein dritter. Logan warf sich auf Bliss und rollte sich auf dem harten Vorplatz über sie.
    „Nicht schießen!” rief er. „Wir ergeben uns!”
    „Das sagen alle”, ertönte eine kämpferische Stimme auf der Veranda.
    Bliss hob den Kopf und erblickte graues Haar, ein wettergegerbtes Gesicht und eine rauchende 38er.
    „Bleibt, wo ihr seid! Ich habe heute noch kein Gesindel erledigt, aber der Tag ist ja noch jung.”
    Logan hatte bisher keine Frau getroffen, die er nicht mit Charme bezaubern konnte. Mittie Powell mochte jedoch durchaus die Ausnahme von der Regel sein.
    „Hören Sie, Mann!” Sie saß an ihrem Küchentisch und schenkte ihm eine zweite Tasse von dem überraschend guten Kaffee ein. „Das ist eine reichlich hochgestochene Geschichte - Flugzeugabsturz, kranker Dad, Puma. Klingt eher nach Angeberei.”
    In dem Raum hatte sich im Lauf von Jahrzehnten alles

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