Baccara Collection 185
Sheriffs, als wäre sie hier daheim, und rief nach jemandem namens Raimund.
„Miss Mittie!” Eine Frau in der Uniform eines Hilfssheriffs sprang auf. „Was können wir für Sie tun? Der Sheriff ist beschäftigt.”
„Hol den Jungen sofort her”, verlangte Mittie und blinzelte Logan zu. „Ich habe heute Morgen auf meinem Grund und Boden zwei Unbefugte gefunden, für die er sich interessieren wird.”
Logan seufzte über den Humor der alten Frau und reichte dem weiblichen Hilfssheriff die Hand. „Logan Campbell. Wir hatten Probleme und …”
Eine Tür öffnete sich, und ein stämmiger Hilfssheriff kam aus dem Nebenraum. „Was ist los, Deborah? Wir müssen die Suche koordinieren und …”
„Russ!” schrie Bliss beim Anblick des Mannes hinter dem Hilfssheriff und lief auf ihn zu.
Nach einer Schrecksekunde kam Russ Campbell ihr entgegen und schwenkte sie herum. Er trug wie üblich eine alte Jeans und das blaue und orangefarbene T-Shirt von Campbell-Drilling.
„Bliss! Alles in Ordnung?”
Sie nickte, und Russ richtete den Blick auf seinen Bruder. In seinen Augen war pure Erleichterung zu sehen, dann riss er Logan an sich und klopfte ihm herzlich auf den Rücken.
„Logan, alter Kerl!”
„Schön, dich zu sehen, Russ”, erwiderte Logan heiser.
Russ trat einen Schritt zurück und sah ihn sich genauer an.
„Was ist passiert? Wo wart ihr? Als Jake die Absturzstelle fand …”
Bliss, Logan und Russ redeten gleichzeitig.
„Ein Blitzschlag … Totalausfall …”
„Sie hat uns spitzenmäßig heruntergebracht …”
„… mich durch die Wüste gehetzt wie General Patton …”
„… ging das Wasser zur Neige …”
„Ein Puma!”
„Ja, Dad geht es jetzt ganz gut. Mom hat ihn nach Dallas gebracht …”
„Sie hatte eine Pistole …”
Der Hilfssheriff wandte sich unterdessen an Mittie Powell. „Sieht so aus, Miss Mittie, als hätten wir die Vermissten gefunden.”
Sie lächelte zufrieden. „Schade, dass es keine Belohnung gibt.”
Logan hörte es und lächelte ihr zu. „Wer hat denn das behauptet? Was halten Sie davon, wenn ich Ihren alten Pick-up durch einen neuen ersetze?”
„Die alte Betsy?” Mittie schüttelte den Kopf. „Dafür sind wir zwei schon zu lange zusammen.”
Der Hilfssheriff klopfte Russ auf den Rücken. „Wir sollten die Suchflugzeuge zurückholen.”
„Richtig.” Russ atmete tief durch. „Geht es euch beiden wirklich gut? Braucht ihr keinen Arzt? Was ist mit deinem Kopf, Logan?”
„Alles klar.” Logan betastete die Wunde. „Aber Bliss hat sich am Knie verletzt.”
„Es ist nichts”, behauptete sie, stützte sich jedoch auf den Schreibtisch. „Russ …”
„Wenn es darum geht, was ich zuletzt gesagt habe, vergiss es”, verlangte er. „Ich habe es schon vergessen.”
Logan verstand nicht, worum es ging, merkte aber, dass etwas nicht stimmte.
„Du meinst …” Sie stockte.
„Du sollst es vergessen”, verlangte Russ. „Ich bin hier, um dich nach Hause zu bringen.”
Zur Überraschung aller brach Bliss in Tränen aus. Logan trat auf sie zu, doch sie streckte die Arme nicht nach ihm aus. Statt dessen nahm sein Bruder sie in die Arme und küsste sie. Eifersucht und Wut packten Logan.
„Schatz, Schatz”, murmelte Russ und streichelte ihren Rücken. „Jetzt ist alles in Ordnung. Ich bin hier und kümmere mich um dich.”
8. KAPITEL
Was bin ich doch für eine Närrin!
Erleichtert und verzweifelt zugleich schloss Bliss die Tür des Campingwagens auf, den sie mit Russ teilte und der zurzeit auf dem Gelände von Campbell-Drilling in Dallas stand. Russ folgte ihr und stolperte beinahe über den struppigen grauweißen Hund, der ihnen entgegensprang.
„Gusher, sei still!” befahl Russ. Die ersten Sterne standen schon am Himmel.
Bliss bückte sich und hob den wedelnden Hund hoch. „Er freut sich, mich zu sehen.”
Russ strich sich durch das Haar. „Ja, aber er ist lästig. Ist wirklich alles in Ordnung?”
„Aber ja. Ich bin nur müde.” Sie drückte Gusher an sich. Bisher hatten sie und Russ alles gemeinsam erlebt. Trotzdem war sie nicht bereit, mit ihm über ihre Beziehung - oder die nicht vorhandene Beziehung - zu Logan zu sprechen. Sie war schon froh, dass der Streit mit Russ wegen ihres Ausscheidens aus der Firma vergeben und vergessen war. „Ich brauche lediglich eine Dusche und Schlaf.” Sie setzte den Hund auf den Boden und füllte seinen Napf mit Trockenfutter, auf das Gusher sich sofort stürzte. „Dieser Rummel auf dem
Weitere Kostenlose Bücher