Baccara Collection 185
mich selbst aufpassen. Ich brauche deinen Schutz nicht. Ich kann …”
„Maggie, hör auf.” Sein Ton war liebevoll, aber entschieden. Ohne weiter auf ihren Protest zu achten, nahm er sie in die Arme und drückte sie an sich. Ihr ganzer Körper war steif vor Anspannung, ihre Hände zu Fäusten geballt. Es brach ihm das Herz, sie in diesem Zustand zu sehen.
Endlich gab sie nach und drückte ihr Gesicht an seine Schulter.
„Du kommst jetzt sofort mit mir zurück nach Hause”, entschied er. „Keine Minute länger bleibst du allein hier. Solange diese Person nicht weiß, wo du dich befindest, sind wir alle in Sicherheit. Wir müssen nur dafür sorgen, dass sie dich nicht findet.”
Maggie murmelte irgendetwas Unverständliches.
„Keine Widerrede, Maggie. Und jetzt lass uns fahren. Die Polizei können wir auch von meinem Haus aus benachrichtigen. Es muss natürlich ein Bericht geschrieben werden.”
„Nein! Auf keinen Fall!” Sie klang so hysterisch, dass Reece sie erstaunt ansah. „Keine Polizei, Reece!”
„Das ist doch unsinnig. Nur, weil sie dir beim ersten Einbruch nicht geglaubt haben …”, meinte Reece. „Das hier können sie jedenfalls nicht ignorieren.”
Tränen traten Maggie in die Augen, als sie den Blick zu ihm hob. „Ich muss dir etwas sagen, Reece”, begann sie mit zitternder Stimme. „Es könnte gut sein, dass ein Polizist für all das hier verantwortlich ist.”
„Die Frau von Anthony Arnor hat mich engagiert.” Während Maggie sprach, sah sie unverwandt zum Autofenster hinaus, ohne die sommerliche Landschaft wirklich zu sehen.
„Du meinst den Sheriff?”
Maggie nickte. Ursprünglich hatte sie nicht vorgehabt, Reece irgendetwas von der Sache zu erzählen, zumal sie noch ganz in den Anfängen ihrer Arbeit steckte. Bis jetzt wusste sie noch gar nichts über die Gewohnheiten des Sheriffs, über die Leute, mit denen er verkehrte und die Orte, an denen er sich aufhielt. Aber sie war es Reece einfach schuldig, dass er über alles informiert war, was vielleicht wichtig werden könnte.
Er stieß einen leisen Pfiff aus. „Seine Frau hat also den Verdacht, dass ihr Mann fremdgeht?”
„Betty Arnor hat mich vor ein paar Wochen das erste Mal angerufen”, begann Maggie. „Sie hatte keine konkreten Anhaltspunkte, war aber sehr misstrauisch. Und bis ich nicht irgendwelche handfesten Beweise anbringe, will sie sich auch nicht mit ihrem Mann aussprechen.”
Maggie wühlte in ihrer Tasche nach einer Sonnenbrille und setzte sie auf. „Ich habe Betty gleich gesagt, dass es eine Weile dauern würde, bis ich mich mit ihrem Fall befassen könnte. Schließlich war ich gerade noch mit Sally und Buster beschäftigt. Und es ist fast unmöglich, sich auf mehr als einen Fall zur Zeit zu konzentrieren. Bisher habe ich über den Sheriff noch so gut wie nichts erfahren.”
Sie sah Reece an. „Deswegen habe ich auch nicht die Möglichkeit einbezogen, Arnor könnte etwas mit der Sache zu tun haben. Andererseits ist es für ihn besonders wichtig, dass sein Ruf nicht angekratzt wird. Er könnte sonst bei den nächsten Wahlen ziemlich schlechte Karten haben.”
Plötzlich wurde ihr selbst klar, was ihre Worte bedeuteten.
Und in dem Moment, als sie die Tragweite des Ganzen zu begreifen begann, verlor sie die Beherrschung. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie schluchzte auf.
Sie hasste es, wenn sie sich so schwach fühlte. Aber wie sollte man denn angesichts solcher miesen Spielchen noch die Fassung bewahren?
Reece hatte den Wagen inzwischen auf einen Parkplatz neben einem kleinen Restaurant gelenkt. Er stellte den Motor ab und nahm Maggie wortlos in die Arme.
„Es wird schon alles wieder werden, Maggie”, tröstete er sie, während sie sich eng an ihn kuschelte.
Es war ein gutes Gefühl, ihm so nahe zu sein. Sie fühlte sich plötzlich geborgen und vor allem Bösen dieser Welt beschützt.
„Und denk daran - du bist nicht allein”, sagte er leise. „Ich bin hier. Hörst du? Ich bin für dich da.”
Still lauschte sie auf das gleichmäßige Klopfen seines Herzens, das eine unendlich beruhigende Wirkung hatte.
„Ich hasse es, wenn ich … wenn ich …” Sie rang nach den passenden Worten.
„Wenn jemand anders über dein Leben bestimmt?” kam ihr Reece zu Hilfe.
Sie nickte. „Genau”, flüsterte sie.
Und plötzlich war es wieder da, dieses Gefühl von elektrischer Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute. Als habe sie sich verbrannt, zog Maggie ihre Finger von Reeces Brust
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