Baccara Collection 185
auf und wurde Privatdetektivin.” Sie zuckte mit den Schultern. „Das ist eigentlich schon die ganze Story.”
Aber genau dieser kleine Satz erregte seine Aufmerksamkeit. Er spürte deutlich, dass mehr dahinter steckte, als Maggie ihm verraten wollte. Da war noch irgendetwas anderes, was sie bewegen hatte, diesen Job anzunehmen.
„Warst du schon einmal verheiratet?” fragte er unvermittelt.
„Nein.” Dann wechselte sie abrupt das Thema. „Sag mal, jetzt, wo Jeff schon eine Woche früher aus dem Feriencamp zurück ist… Vielleicht würdest du gern etwas Besonderes mit ihm unternehmen? Ich möchte einfach nicht als Eindringling dastehen. Verstehst du?”
„Keine Sorge. Ich kann mich gar nicht freimachen, ich muss arbeiten. Überhaupt …” Er runzelte die Stirn. „Jeff bringt meine ganze Planung durcheinander. Ich habe niemanden, der auf ihn aufpasst.”
„Doch. Mich. Ich bin sowieso im Haus. Überlass ihn ruhig mir.”
„Das kommt überhaupt nicht in Frage”, protestierte Reece. „Jeff ist ein unausstehlicher achtjähriger Bastard. Er würde dich verrückt machen.”
Ihr Lächeln brachte sein Herz dazu, schneller zu schlagen.
„Hör mal, das traust du mir nicht zu?” meinte sie empört. „Die Wette halte ich. Außerdem … bin ich dir noch eine ganze Menge schuldig. Und auf diese Weise könnte ich mich revanchieren.”
„Maggie”, entgegnete Reece ernst. „Du bist mir überhaupt nichts schuldig. Außerdem brauchst du dringend Ruhe …”
„Ich brauche keine Ruhe, sondern etwas, was mich auf andere Gedanken bringt. Untätig irgendwo im Liegestuhl herumzusitzen, wäre genau das Falsche. Also, wie ist es? Wenn ich mich um Jeff kümmere, habe ich wenigstens etwas um die Ohren. Damit ist uns beiden gedient.”
„Ganz sicher?” Maggie nickte heftig. „Okay.” Er wirkte ziemlich erleichtert. „Und wenn es nicht klappt, können wir doch immer noch eine andere Lösung finden.”
„Genau.” Maggie lächelte. „Keine Angst, ich werde schon mit ihm fertig.”
Noch am selben Abend war Maggie im Keller des Hauses beschäftigt, wo sich die Waschmaschine und der Trockner befanden. Außerdem hatte Reece dort eine großzügige Spielfläche für Jeff geschaffen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, hatte Maggie neben ihrer Wäsche auch Reeces und Jeffs in den Trockner gesteckt. Jetzt war sie dabei, die frisch gewaschenen Sachen zusammenzulegen.
Das Abendessen war ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Jeff hatte kaum etwas gesagt, während man Reece die Anspannung wegen des Benehmens seines Sohnes deutlich angemerkt hatte.
Plötzlich hielt Maggie inne. Sie hatte ein Hemd von Reece in der Hand, und die Vorstellung, dass das weiche Material seine Haut berührte, ließ einen Schauer durch ihren Körper laufen.
Instinktiv hob sie das Kleidungsstück ans Gesicht und sog den Duft ein. Aber es war nicht die frisch gewaschene Wäsche, die sie wahrnahm, sondern der männlich herbe Geruch von Reece, den sie sich mit geschlossenen Augen nur einfach vorzustellen brauchte.
Als sie Schritte auf der Treppe hörte, begann ihr Herz wie wild zu klopfen. Erschrocken öffnete sie die Augen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt - dass Reece sie hier erwischte, wie sie an seinen Hemden schnupperte!
Als er schließlich um die Ecke bog, hatte sie das Hemd längst weggepackt und war eben dabei, ein weißes T-Shirt zusammenzufalten, das ihr gehörte.
„Maggie, können wir miteinander reden?”
„Natürlich.” Sie legte das T-Shirt beiseite und wartete darauf, dass er fortfuhr.
Sekunden verstrichen, ohne dass einer von beiden etwas sagte. Der Blick von Reece flog von der Waschmaschine zu dem Berg säuberlich zusammengelegter Stücke, die Maggie vor sich aufgestapelt hatte.
„Du brauchst doch nicht unsere Wäsche zu erledigen”, meinte er.
„Ach, das ist schon in Ordnung”, wehrte sie ab. „Ich musste sowieso ein paar Sachen waschen, und deshalb …” Sie verstummte.
Nervös fuhr sich Reece durchs Haar. „Jeff schläft jetzt.” Er lehnte sich an die Waschmaschine. „Das Abendessen war irgendwie komisch, oder?”
„Ein bisschen schon”, gab Maggie zu.
„Mein Sohn hat dich ja völlig ignoriert”, stellte Reece fest. „Ich finde, er hat sich grob unhöflich benommen.” Durchdringend schaute er sie an. Maggie hatte das Gefühl, dass jeder Nerv in ihrem Körper Alarmsignale aus schickte.
„Na ja, es wäre schon nicht schlecht, wenn er irgend wann mal meine Anwesenheit feststellen würde”,
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