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Baccara Collection 186

Baccara Collection 186

Titel: Baccara Collection 186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanna Simms , Patricia Thayer , Meg Lacey
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hätte sie sich aus dem Fenster direkt in das Wasser des Mühlbachs gestürzt. Aber bei ihrem Glück würde sie sicher im Mühlrad hängen bleiben und den Gästen des Lokals einen grausigen Anblick bieten.
    Unsinn. Nell atmete tief durch und versuchte dann, sich aus den Armen des Schlagzeugers zu befreien. „Oh …” Sie hatte sich umgedreht und sah direkt in die Augen eines Adlers, der die amerikanische Flagge trug. „Sehr patriotisch.” Die Brustwarze des Schlagzeugers bildete das eine Auge des Tiers. In den Krallen des stolzen Vogels hing eine Ratte.
    „Der Adler symbolisiert die Regierung”, erklärte der Mann und warf sein langes, blondes Haar mit einem Schwung über die Schulter. „Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht wehgetan.”
    „Nein, ich bin schon wieder okay.”
    „Ich glaube, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Slick.”
    Nell lächelte und sah ihn bewundernd an. Dabei klimperte sie so stark mit den Wimpern, dass Mac fürchtete, die Kerze auf dem Tisch könnte von dem Luftzug erlöschen.
    „Nell?” Bobby Dee sah sie besorgt an. „Hast du was im Auge?” Er beugte sich näher zu ihr heran. „Ich glaube, deine Wimperntusche ist verwischt.”
    Das glucksende Geräusch hinter ihr ließ Nell darauf schließen, dass Mac sich nur mit Mühe ein Lachen verkneifen konnte. Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, bevor sie sich an ihren Kollegen Bobby Dee wandte. „Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, Bobby Dee. Wahrscheinlich sind mir die Tränen gekommen, als Mr. America versuchte, mich zu zerdrücken.”
    Slick brach in schallendes Gelächter aus. „Du bist vielleicht eine Nummer”, sagte er anerkennend und schlug sich begeistert aufs Knie. „Bist du immer so stürmisch, Süße?”
    „Ich mache mich nur ein wenig frisch, Slick. Wenn du Lust hast, kannst du es ja nachher ausprobieren.”
    Auf dem Weg zum Waschraum nahm sie ihren Kamm und den Lippenstift aus der Handtasche und stieß - immer noch genervt - die Tür auf. Eine ältere Dame in Wildwestkleidung konnte gerade noch rechtzeitig zur Seite springen.
    „Oh, tut mir Leid.”
    „Macht nichts, mein Kind, es ist ja nichts passiert.” Die Frau schürzte ihre knallrot geschminkten Lippen. „Dir muss ja einer ganz schön zugesetzt haben.”
    „Einer? Es waren drei. Sie haben sich ziemlich blöd benommen.”
    „Einer allein wird wohl nicht mit dir fertig, was?”
    Nell wünschte, ihre Mutter würde sie jetzt sehen. „Glauben Sie das im Ernst?”
    „Ich glaube es nicht, ich weiß es. Du scheinst mir ein sehr ähnliches Temperament zu haben wie ich. Immerhin war ich fünf Mal verheiratet.”
    „Fünf Mal?” fragte Nell beeindruckt. „Und ich finde nicht einmal einen Mann.”
    „Vielleicht stellst du zu hohe Ansprüche.”
    Nell dachte an die drei Männer, die im Lokal auf sie warteten. „Schon möglich.”
    „Du solltest sie herunterschrauben. Es ist immer gut, den Männern überlegen zu sein. Wenn man sie richtig zu nehmen weiß, tun sie alles für einen. Weißt du, was du jetzt machen musst? Du gehst wieder zu ihnen hinaus und tust so, als hättest du noch nie einen so gelungenen Abend erlebt.”
    Nachdem die Frau verschwunden war, kämmte sich Nell das Haar, schminkte die Lippen nach und legte einen Hauch Rouge auf. „Okay, ich versuche es”, sagte sie mit einem zufriedenen Blick auf ihr Spiegelbild. Sie stopfte die Bluse fester in die Jeans. Der Ausschnitt war längst nicht so tief, wie sie befürchtet hatte. Außerdem kam es ihrem Plan ja durchaus entgegen. Sie konnte es kaum erwarten, Slicks muskulösen Oberkörper mit dem faszinierenden Adler an ihren Brüsten zu spüren.
    „Nell! Hey, Nell!” ertönte da Macs Stimme. „Ist alles in Ordnung?”
    „Hau ab!” rief sie zurück.
    „Nein, ich warte hier, bis du wieder raus kommst.” Er schlug mit der Faust gegen die Tür.
    Nell riss die Tür auf. „Das ist aber nicht nötig, Sheriff.”
    „Was hast du so lange da drinnen getrieben?”
    Nell versetzte ihm einen gezielten Schlag in den Magen. „So etwas fragt man eine Dame nicht, Sheriff. Das solltest du eigentlich wissen.”
    „Ich habe mir Sorgen gemacht. Du bist so schnell weggelaufen und nicht zurückgekommen. Je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass dieser Schlagzeuger nicht der Richtige für dich ist.”
    „Wie kommst du darauf? Der Typ hat einen Körper wie eine ägyptische Gottheit.”
    „Waren das nicht die mit den Tierköpfen?”
    „Und wenn schon, ich liebe

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