Baccara Exklusiv 53
von allen erzählt. Aber eines hast du mit keiner Silbe erwähnt. Sie steht fast jeden Moment, den wir zusammen sind, zwischen uns. Ich kenne nicht einmal ihren Namen, aber du musst sie sehr geliebt haben, wenn sie auch jetzt noch solche Macht über dich hat.“
Abrupt ließ Rafe die Arme sinken.
Für Angela war ihre Frage damit beantwortet. Sie glaubte zwar, dass er sie auf seine Art liebte, aber nicht so sehr wie sie ihn. Er war der Gefangene eines Lebens, das er geführt hatte, bevor sie ihn kennenlernte. Zum ersten Mal in ihrem Leben erfuhr sie, was es hieß, eifersüchtig zu sein. Sie wollte Rafes Herz gewinnen, aber offensichtlich gehörte es schon einer anderen. Rafe brauchte sie nicht und noch sehr viel weniger ihr Kind.
Tief verletzt trat sie einen Schritt zurück. „Vielleicht sollte ich nicht hier sein. Vielleicht war es von Anfang an ein Fehler. Ich hätte am ersten Tag gehen sollen, als du mich wegschicktest.“
Plötzlich blitzte in seinen Augen ein Feuer auf, wie sie es noch nie bei ihm gesehen hatte. „Sag das nie wieder. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Du weißt nur nicht …“
Er fasste sie um die Taille, zog sie an sich und küsste sie mit verzehrender Leidenschaft. Überwältigt von der Heftigkeit seines Kusses, vergaß sie ihre Zweifel. Sie schmiegte sich voller Hingabe an ihn, während er sie immer inniger und verlangender küsste, als könnte er gar nicht genug von ihr bekommen.
Mit Lippen und Zunge, mit der Glut seines Körpers schien er ihr alles zu sagen, was sie wissen musste – über ihn und sich und ihre gemeinsame Zukunft. Und sie wusste, sie hätte niemals jemanden lieben können, der nicht zu so tiefen Empfindungen fähig war.
Dennoch fragte sie sich im Stillen, ob es der richtige Zeitpunkt war, ihm alles zu sagen, was sie auf dem Herzen hatte.
Nur widerwillig beendete Rafe den Kuss. „Ich hatte eine Überraschung für dich, aber du bist mir zuvorgekommen“, neckte er Angela und tippte ihr mit dem Finger auf die Nase.
„Was für eine Überraschung?“
Er nahm ihre Hand. „Komm und sieh selbst“, sagte er und zog sie sanft zum Esszimmer.
Eine weiße Tischdecke lag ausgebreitet auf dem Boden und war festlich mit silbernem Besteck und silbernen Kerzenhaltern gedeckt. „Da es für ein paar Tage, vielleicht eine Woche, unser letzter gemeinsamer Abend ist, dachte ich, ich mache uns heute etwas Besonderes.“
Angela sah eine rote Rose auf ihrem Teller und machte sich Vorwürfe wegen ihrer Ungeduld. Rafe hatte offensichtlich alles für einen romantischen Abend geplant. „Bitte erinnere mich, den Mund zu halten, wenn ich das nächste Mal ungeduldig werden sollte.“
„Gut, das werde ich.“
Er legte ihr die Hände auf die Schultern und bat sie, sich zu setzen, während er die letzten Vorbereitungen traf. Unbeschwert servierte er dann jeden Gang und brachte Angela zum Lachen, als er mit einem komischen Akzent einen Chef de Cuisine zu mimen versuchte. Angela war hingerissen.
Nach dem Essen teilten sie sich das letzte Weihnachtsgeschenk, eine Schachtel Pralinen. Rafe hielt Angela in den Armen, und zusammen blickten sie zufrieden in die Flammen des Kaminfeuers.
„Gib mir etwas Zeit, Angela.“ Rafe küsste sie auf die Stirn. „Eins der Dinge, die du über mich wissen musst, ist, dass ich ziemlich altmodisch bin. Ich glaube, ein Mann muss in der Lage sein, Verantwortung zu tragen, wenn er endlich die Frau findet, die er gesucht hat. Er muss fähig sein, für sie zu sorgen.“ Er drückte sie leicht an sich.„Ich nehme Verpflichtungen nicht auf die leichte Schulter.“
„Ich auch nicht“, flüsterte Angela und dachte an ihr Baby.
„Ich möchte einfach nur, dass alles richtig ist. Ich stecke in einer unglaublich schwierigen finanziellen Lage, die ich erst klären muss, bevor ich irgendetwas anderes tun kann. Wenn ich zu zögern scheine, was uns beide angeht, so tue ich es nicht aus freiem Willen.“ Er fuhr sich seufzend durchs Haar. „Verzeih, ich drücke mich nicht gut aus.“
Angela sah zu ihm auf. „Ich verstehe, was du sagen willst, Rafe. Es ist schon gut.“
„Bist du sicher?“
„Ja.“
Seine Augen hatten ein tiefes Rauchblau angenommen, als er ihren Blick nun festhielt. „Ich weiß, was du willst, und ich habe auch vor, dir alles zu sein, was du dir wünschst. Ich brauche nur etwas Zeit.“
Angela nickte und gab ihm einen Kuss auf das Kinn.
„Im Augenblick will ich dich ins Bett tragen und dich lieben. Ich brauche unbedingt das
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