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Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
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mitzuteilen?“
    „Doch. Sobald du von deiner Reise zurückkamst.“
    „Warum erst dann? Das ist noch eine ganze Woche hin.“
    „Ich weiß doch, wie wichtig es für dich ist, finanziell gesichert zu sein.“
    „Ach ja?“ Er hatte ihr den Rücken zugekehrt, und seine Schultern waren gestrafft wie in Erwartung eines Schlags.
    „Du hast es mir gestern Abend erklärt.“ Sie hasste es, ihm nicht in die Augen sehen zu können. Die Atmosphäre zwischen ihnen schien plötzlich eisig zu sein. „Ich wollte es dir im richtigen Moment sagen …“
    Er drehte sich langsam zu ihr um. Sein Gesicht war ausdruckslos. „Wie kann es da einen richtigen oder falschen Moment geben? Vielleicht hast du nur Zeit gebraucht, um zu überlegen, wie du es mir beibringen willst, dass das Baby nicht von mir ist.“
    Zu verblüfft, um zu antworten, starrte sie ihn nur fassungslos an.
    „Na?“, stieß er wütend hervor. „Ist es mein Baby?“
    Die Worte trafen sie wie eine Ohrfeige. Kälte erfasste sie, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Sie starrte in seine Augen, die jetzt stahlgrau waren, und erkannte, dass er es tatsächlich für möglich hielt, dass sie ihm die ganze Zeit ihre Liebe nur vorgespielt hatte. Wieso sie das hätte tun sollen, war ihm wahrscheinlich selbst nicht klar. Doch sie wollte kein weiteres Wort von ihm hören. Von diesem Moment an würde sie aufhören, sich etwas über Rafe Whitten vorzumachen.
    Er war ganz und gar nicht so wie ihr Urgroßvater. Julia und Ilsa hatten recht gehabt. Sie hatte sich ein falsches Bild von Rafe gemacht, und jetzt bezahlte sie den Preis für ihre Tagträumerei.
    Zwar könnte sie sich verteidigen, indem sie ihm die Wahrheit ins Gesicht schleuderte, aber es würde ihn wahrscheinlich gar nicht treffen. Sie hatte schon viel zu viel von ihren Gefühlen preisgegeben. Er wollte Zeit haben, sie würde ihm mehr davon geben, als er verlangt hatte. Sie wollte ihn nie wiedersehen.
    „Es ist mein Baby, Rafe.“
    Schnell griff sie nach ihrer Handtasche auf der Küchentheke und verließ das Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

16. KAPITEL
    „Ist es mein Baby?“
    Mit dieser Frage hatte Rafe seine Welt zum Einsturz gebracht. Ein schneidender Schmerz durchfuhr ihn und wischte die Gegenwart aus, als ob es Angela nie in seinem Leben gegeben hätte. Er befand sich plötzlich in der Vergangenheit, in einer Zeit, die er vergeblich versucht hatte zu vergessen. Es war eine Zeit, in der er geglaubt hatte, verliebt zu sein.
    Bevor er Cheryl kennenlernte, hatte er nicht geahnt, wie es war, von einer Frau an der Nase herumgeführt zu werden. Die Mädchen, mit denen er auf der Highschool ausgegangen war, waren süß und nett und alle aus guter Familie. Gemeinsam hatten sie ihre erwachende Sexualität erforscht, dabei aber nie den strengen Moralkodex der Südstaaten überschritten.
    Als er dann seine Firma aufgebaut hatte und Cheryl begegnete, dachte er, dass sie die sinnlichste langbeinige blonde Schönheit sei, die er je gesehen hatte. Sie schien jeden seiner Wünsche vorauszuahnen. Wenn er müde war, schlug sie ein ruhiges Dinner zu Hause vor, wo sie es ihm in jeder Hinsicht bequem machte. Er musste sich nur mit der Zunge über die trockenen Lippen fahren, und sie reichte ihm einen kühlen Drink. Wenn Geschäftsanrufe kamen, stellte sie die Musik leiser und verließ das Zimmer. Wenn er in romantischer Stimmung war, setzte sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel für eine gekonnte Verführung ein.
    Sie kümmerte sich um sein gesellschaftliches Leben, bestellte Tische in Restaurants, wo der beste Chardonnay sie erwartete. Sie sorgte dafür, dass seine Sachen zur Reinigung kamen und wieder abgeholt wurden. Cheryl trat in sein Leben, seine Wohnung und in gewisser Hinsicht in seine Arbeit, ohne dass ihm richtig bewusst wurde, was geschah. Bis es zu spät war.
    Er hatte seine Firma an die Spitze katapultiert. Nichts und niemand schien ihn aufhalten zu können. Es blieb ihm keine Zeit, über Cheryls Beweggründe nachzudenken. Sie benahm sich, als wäre er der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie nannte ihn „Liebling“ und „ihren Mann“. Sie gab ihm das Gefühl, sexy und wichtig und fast übermenschlich zu sein.
    Cheryl hatte genau gewusst, wie sie seinem Ego schmeicheln musste, ohne sich selbst zu verraten.
    Nur in den ruhigen Nächten auf der Ranch blieb ihm genug Muße, um über seine Beziehung mit Cheryl nachzudenken. In diesen Momenten konnte er nie ein beunruhigendes Gefühl loswerden, das

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