Baccara Exklusiv 53
für mich nichts weiter übrigbleibt als ein paar Küsse und Händchenhalten beim Dinner. Ich brauche mehr, Rafe. Sehr viel mehr!“
Plötzlich drehte Cheryl sich um und ging zur Tür. Dort blieb sie stehen und wandte sich noch einmal um. „Ich dachte nie, dass es so weit kommen würde. Ich dachte, wir haben ein bisschen Spaß und tollen Sex. Das fand ich noch am besten an unserer Beziehung. Aber dein Gerede von Kindern und Familie … Als Nächstes verlangst du noch von mir, in diesem Rattenloch von einem Haus in Waller zu leben!“
„Es ist mein Elternhaus und bedeutet mir sehr viel.“
„Mir bedeutet es jedenfalls nichts.“ Sie nahm ihren Schlüssel aus der Handtasche und legte ihn auf die Kommode neben der Tür. „Eins will ich noch klarstellen zwischen uns, Rafe. Ich tue ja viel für einen Mann, aber ich bringe nicht sein Balg auf die Welt!“
Cheryl hatte es geschafft, dass er die Beherrschung verlor. Er packte sie grob am Arm. „Schön. Da es nicht meins ist, kannst du tun, was du willst. Aber du gehst nicht, bevor du mir nicht verrätst, wessen Baby es ist. Falls du es weißt.“
„Darauf kannst du Gift nehmen“, fuhr sie ihn an. „Es ist von Paul Thomas.“
Er stolperte einen Schritt zurück und tastete nach der Wand, um sich abzustützen. Die Wucht von Cheryls Worten hatte ihm den Boden unter den Füßen fortgerissen. Er hatte sich auf einen fremden Namen gefasst gemacht oder den ihres vorigen Geliebten, aber er hatte niemals an seinen besten Freund gedacht.
Cheryl ging, und er schwankte zur Bar und schenkte sich ein Glas Whisky ein. Er wählte Pauls Nummer, aber Paul war nicht zu Hause. Er wählte sein Handy, aber eine Ansagerin erklärte, dass die Nummer nicht mehr gültig sei, und ihm dämmerte, dass er das Ausmaß des Verrats noch nicht kannte.
Er ließ das Whiskyglas auf der Theke stehen und lief zum Aufzug.
Bis er die Büros von „Eagle Tech“ erreichte, war es dunkel geworden. Er schloss auf, begrüßte das Reinigungsteam und rannte in Pauls Büro.
Pauls persönliche Sachen, seine Pflanzen und die Plastikkatzensammlung waren verschwunden. Eine schnelle Durchsuchung zeigte, dass Paul die gesamten Unterlagen der Firma mitgenommen und die Daten im Computer gelöscht hatte. Es würde Wochen, wenn nicht gar Monate dauern, um seine Arbeit aufzuholen.
Die Wut drohte ihn zu ersticken. Er schwor sich, nicht zu ruhen, bis er sich an den Verrätern gerächt hatte. Und für ihn gab es nur eine Art der Rache. Er würde „Eagle Tech“ wieder ganz nach oben bringen, was immer es ihn auch kosten mochte.
Erschüttert starrte er auf den schwarzen Computerbildschirm.
Es war nur der Anfang gewesen, und er hatte gewusst, er würde die Hölle durchmachen …
Das Geräusch von quietschenden Reifen riss Rafe aus seinen Gedanken und zurück in die Gegenwart.
„Ist es mein Baby?“
Er war allein, und seine Worte hallten immer noch in seinem Kopf nach. Verwirrt sah er sich im Zimmer nach Angela um. Sie würde ihn doch nicht wirklich verlassen? Oder?
Da hörte er einen Wagen davonfahren.
„Angela?“ Er lief zur Vordertür und rannte hinaus. „Angela!“
Bitte, geh nicht, Angela, flehte er innerlich. Du verstehst nicht. Ich dachte, du bist wie sie. Was für ein hirnverbrannter Trottel ich doch gewesen bin!
Angela und Cheryl waren so verschieden, dass sie sich gar nicht vergleichen ließen. Angela war alles, was er je bei einer Frau gesucht, aber bis jetzt nie gefunden hatte. Sie war aufmerksam, süß und freundlich, intelligent, tüchtig in ihrer Arbeit und so unabhängig wie er selbst. Und sie war voller Hingabe und Leidenschaft. Angela war ein Traum, der Wirklichkeit geworden war.
Er hatte seine Worte zu Cheryl ernst gemeint. Er wünschte sich Kinder. Und er wünschte sich eine liebevolle Frau an seiner Seite. Er hatte in seinem Beruf den Gipfel des Erfolgs erreicht und erkannt, dass Erfolg nichts wert war ohne eine Frau, mit der er seinen Erfolg teilen konnte. Er wünschte sich das gleiche Leben, wie es seine Eltern gelebt hatten. Er wollte erleben, wie es war, sein eigenes Kind in den Armen zu halten. In seinem Innersten wusste er, dass er fähig war, die gleiche Liebe an seine Kinder weiterzugeben, die er als Junge empfangen hatte. Er hatte davon geträumt, jeden Moment mit einer Frau zu teilen, die ihn so sehr liebte, dass sie ihm ein Kind schenken wollte. Aber für eine sehr lange Zeit hatte er diese Bedürfnisse tief in sich vergraben, und es kam ihm nun wie ein Wunder vor, dass
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