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Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
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er sich daraufhin ein Glas Wasser holte, warf er einen Blick in den Spiegel in der Ecke – und wünschte, er hätte nicht hineingesehen.
    Er sah schrecklich aus. Seine dunklen Locken waren zerzaust, er musste dringend zum Friseur. Doch er hatte absolut keine Zeit dazu. Er hatte heute Morgen ja nicht einmal Zeit gehabt, sich zu rasieren, und die üblichen leichten Schatten unter seinen Augen, die von zu viel Arbeit zeugten, waren mittlerweile zu großen schwarzen Ringen geworden, die von einem beinahe totalen Schlafmangel herrührten. Er sah ganz und gar nicht aus wie ein Mann, der Chef über einen ganzen Krankenhausflügel war, sondern eher wie ein Mann, der in eine psychiatrische Einrichtung gehörte.
    Ein leises Klopfen an der Tür seines Büros lenkte seine Aufmerksamkeit von seinem Spiegelbild ab, und er drehte sich abrupt um. Dabei spritzte Wasser aus dem Glas und floss über den Ärmel seines weißen Hemdes. Als Reaktion auf die kalte Flüssigkeit zuckte er zurück, woraufhin noch mehr Wasser aufspritzte.
    „Herein!“, rief er ärgerlich und wischte über das nasse Hemd.
    Die Tür wurde langsam geöffnet, und eine der neuen Hilfsärztinnen steckte den Kopf herein. „Äh … Dr. Tate?“
    „Ja?“ Er konnte sich an den Namen der jungen Frau nicht erinnern, doch eigentlich interessierte der ihn auch gar nicht. Nach dem wenigen, was er bisher von ihr mitbekommen hatte, würde sie ohnehin nicht mehr lange bleiben.
    „Man … man braucht Sie im Kreißsaal, Sir.“
    „Warum?“
    „Ich … äh, das weiß ich nicht. Man hat mir nur gesagt, dass ich Sie holen soll.“
    „Ist es ein Notfall?“
    Die junge Frau zog die Augenbrauen zusammen, als sie über die Frage nachdachte. „Ich glaube nicht. Das hätte man mir wahrscheinlich gesagt. Glauben Sie nicht auch?“
    „Ja, das könnte man annehmen.“ Er betrachtete sie eingehend. „Wie heißen Sie?“, fragte er dann.
    „Mills, Sir. Äh … Dr. Claudia Mills.“
    „Mills“, wiederholte er und bemühte sich erst gar nicht, seinen Unwillen zu verbergen. „Dr. Mills“, korrigierte er sich und sprach ihren Titel voller Sarkasmus aus. „Wie lange sind Sie schon hier bei uns im Seton-General-Krankenhaus?“
    „Ungefähr zwei Wochen, Sir.“
    „Zwei Wochen, verstehe. Und in diesem kurzen Zeitraum ist es Ihnen bereits gelungen, die grundlegendsten Prinzipien Ihrer medizinischen Ausbildung zu vergessen?“
    Sie starrte ihn verwirrt an, senkte dann den Kopf und wich seinem Blick aus. „Nein, Sir, ich …“
    Er ging mit großen Schritten zur Tür und riss sie auf. Die junge Ärztin stolperte auf ihn zu, als ihr die Tür aus der Hand flog.
    „Wenn Sie das nächste Mal jemand bittet, etwas zu tun, Dr. Mills, dann bemühen Sie sich bitte, Einzelheiten zu erfahren, ehe Sie lostrotten, um den Auftrag zu erfüllen.“
    Tränen schossen ihr in die Augen.
    „Und noch eins, Dr. Mills. Wenn Sie in diesem Beruf bleiben wollen, dann legen Sie sich besser ein dickeres Fell zu. Ich werde nicht der letzte Arzt sein, der Sie für einen dummen Fehler kritisiert. Passen Sie also auf, dass Sie so wenig Fehler wie möglich machen, es könnte nämlich sein, dass jemand dabei zu Schaden kommt. Und was würde dann wohl mit Ihnen geschehen?“
    Als er die Tür hinter sich schloss, glaubte er, die junge Frau schniefen zu hören. Hilfsärzte, dachte er missmutig. Heutzutage schien niemand mehr von ihnen das Rückgrat für einen solchen Job zu haben.
    Jonas war noch immer verärgert und sein Kopf dröhnte, als er im Kreißsaal ankam und zu seinem Erstaunen feststellte, dass dort alles ganz ruhig war. Nur eine Schwester beaufsichtigte die Station. Sie beugte sich gerade über ihre Unterlagen und schien eine Eintragung in die Patientenkartei zu machen.
    „Was ist los?“, fragte er sie.
    „Oh, da sind Sie ja, Dr. Tate.“ Sie richtete sich auf. „Dr. Forrest möchte sie im LDR-Raum C sprechen.“
    „Hat sie gesagt, worum es geht?“
    „Nein, tut mir leid. Sie hat nur gemeint, ich sollte Sie zu ihr schicken, sobald Sie kommen.“
    Jonas rieb sich die Stirn, um das Hämmern in seinem Kopf zu vertreiben, da die Schmerztabletten offensichtlich nicht wirkten. Er hielt noch immer die Hand vor die Stirn, als er wenig später die Tür des LDR-Raums öffnete. Deshalb konnte er auch nicht sehen, dass das Zimmer voller Menschen war, die plötzlich alle „Überraschung! Überraschung!“, riefen.
    Als er dann verblüfft aufblickte, wurde er von Ärzten, Schwestern, Hilfsärzten, Krankenpflegern

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