Baccara Exklusiv 53
eher eine einseitige Unterhaltung.“
Er trat neben sie und blickte in den Babykorb. „Ich wünschte, sie würde nachts auch so gut schlafen“, murmelte er.
„Schläft sie denn noch nicht durch?“
Jonas lachte trocken. „Durchschlafen kann man das wohl kaum nennen, wenn sie alle zwei Stunden aufwacht und nach der Flasche schreit.“
Zoey hob erstaunt die Brauen. „Sie sollte mittlerweile aber viel länger schlafen. Viele Babys in ihrem Alter schlafen nachts sieben oder acht Stunden durch, einige sogar noch länger. Und auch wenn sie zwischen Tag und Nacht noch nicht unterscheiden kann, sollte sie nicht mehr so oft gefüttert werden. Wie viel bekommt sie denn jedes Mal?“
„Ein paar Gramm, dann verliert sie das Interesse und schläft ein. Hat sie heute denn mehr gegessen?“
„Ich habe ihr hundertfünfzig Gramm gegeben, und sie hat die Flasche immer leer getrunken. Aber ich habe sie auch nicht alle zwei Stunden gefüttert, sondern nur alle fünf. Haben Sie schon mal mit dem Kinderarzt darüber gesprochen?“
„Ja, aber der fand das nicht außergewöhnlich.“
„Dann sollten Sie sich einen anderen Arzt suchen. Sind Sie wirklich alle zwei Stunden aufgestanden, um sie zu füttern?“
Jonas nickte knapp.
„Kein Wunder, dass Sie so aussehen.“
Er verzog das Gesicht. „Vielen Dank.“
„Und kein Wunder, dass man mit Ihnen nicht auskommen kann.“
„Zoey …“
„Wann haben Sie zum letzten Mal eine ganze Nacht durchgeschlafen?“, unterbrach sie ihn.
Jonas seufzte und rieb sich müde über das Gesicht. „Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor. Aber eins ist sicher, seit Juliana hier ist, habe ich kaum noch geschlafen. Deshalb brauche ich ja auch Ihre Hilfe. Ich weiß ja nicht einmal, wie viel ich ihr zu essen geben muss. Es könnte doch sein, dass ich schon einen nicht wiedergutzumachenden Schaden angerichtet habe. Was ist, wenn sie nun ein Leben lang leiden muss, weil ich in ihren ersten beiden Lebensmonaten einen Fehler gemacht habe?“
Zoey legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm. „Aber das haben Sie doch gar nicht getan. Solange sie wächst und zunimmt, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Juliana ist rund und rosig und kerngesund. Sie geben ihr genug zu essen, nur nicht in den richtigen Zeitabständen. Aber das werden wir schon noch hinkriegen; es wird alles in Ordnung kommen.“
Jonas blickte auf ihre Hand, die noch immer auf seinem Arm lag. Zoeys Wärme schien bis in seine Seele zu dringen, und ihre rotlackierten Fingernägel auf dem dunklen Haar, das seine Unterarme bedeckte, hatten etwas ungemein Erotisches. Ohne darüber nachzudenken, was er nun tat, legte er seine Hand auf ihre. „Wir werden das schon hinkriegen …“ Es hatte ihm gefallen, wie sie das gesagt hatte.
Und es gefiel ihm, wie sanft sie ihn berührte. Es gefiel ihm sogar sehr, viel mehr, als es das eigentlich sollte.
Er war in großer Versuchung, ihre Hand an seine Lippen zu ziehen. Doch gerade, als er das tun wollte, entzog sie sie ihm und steckte sie schnell in die Tasche ihrer Jeans. Ein Blick in ihr Gesicht sagte ihm, dass sie genauso verwirrt war wie er. Ihre Blicke trafen sich, doch es war nur für den Bruchteil einer Sekunde, denn dann räusperte sie sich und blickte schnell weg.
„Natürlich wird das nicht von heute auf morgen geschehen“, sagte sie.
Einen verrückten Moment lang dachte er, dass sie von ihnen beiden spräche und andeuten wollte, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelte.
Du musst den Verstand verloren haben, rief er sich rasch zur Ordnung, wenn du glaubst, dass Zoey Holland etwas für dich fühlt. Als er heute Morgen versucht hatte, sie zu küssen, war sie weggelaufen, und eben erst hatte sie ihm ihre Hand entzogen. Jedem Dummkopf musste klar sein, dass sie nichts von ihm wollte.
„Was wird nicht von heute auf morgen geschehen?“, fragte er.
„Dass Jules durchschläft. Es braucht seine Zeit, bis es so weit ist.“
Jonas nickte matt.
Zoey betrachtet ihn aufmerksam. „Und Sie brauchen wirklich etwas Schlaf. Schlafmangel kann zu allen möglichen Krankheiten führen, ganz zu schweigen davon, dass man ohne Schlaf wahnsinnig wird. Es gibt Orte auf der Welt, wo Schlafentzug zu den Foltermethoden gehört.“
„Nun, so wie es ausschaut, werde ich auch in Zukunft nicht genug Schlaf bekommen, nicht wahr?“
„Sie hätten sich schon viel früher nach Hilfe umsehen müssen.“
„Ich wusste nicht, wen ich darum bitten sollte.“
Zoey stand auf. „Sie hätten eine der
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