Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Baccara Exklusiv 53

Baccara Exklusiv 53

Titel: Baccara Exklusiv 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Lanigan , Annette Broadrick , Elizabeth Bevalry
Vom Netzwerk:
Wind.
    Hilflos hörte sie, dass er hinter ihr die Tür schloss. Und ihr war, als hätte sie nie zuvor ein so schreckliches Geräusch gehört.
    „Hey, Rotschopf, warum bist du so bedrückt?“
    Zoey blickte von der Patientenkartei auf, in die sie schon seit mindestens fünf Minuten starrte, ohne auch nur ein Wort von dem zu begreifen, was sie dort las. Die melancholische Stimmung, in der sie sich in den letzten beiden Tagen befand, hob sich jedoch ein wenig, als sie Cooper Dugan erkannte, einen der Sanitäter des Krankenhauses.
    „Hi, Coop“, begrüßte sie ihn und legte das Karteiblatt zur Seite. „Ich bin nicht bedrückt; ich bin nur ein wenig abgelenkt, das ist alles. Was tust du hier noch so spät? Arbeitest du auch in der dritten Schicht?“
    Er nickte, und sein langes blondes Haar fiel ihm ins Gesicht. „Ja, ab und zu muss selbst ich Nachtschicht machen. Wir haben gerade einen ziemlich schlimmen Herzinfarkt gebracht, und ich habe zwanzig Mäuse gewettet, dass der Kerl es nicht bis zum Morgen schafft. Ich dachte, ich bleibe noch eine Weile hier und sehe, ob ich mein Geld richtig investiert habe.“
    „Cooper! Du solltest dich schämen.“
    „Ich kann mich ja auch geirrt haben“, erwiderte er gutmütig. „Übrigens, ich habe schon gehört, dass du auch Nachtschicht hast, und finde, wir könnten zusammen etwas essen. Was meinst du, hast du bald Pause?“
    Seufzend warf Zoey einen Blick auf ihre Uhr. „Erst in etwa einer Stunde.“
    Zoey und Cooper waren Freunde, schon seit ihrer Teenagerzeit. Sie hatten sich im Zentrum kennengelernt, in dem Kinder, die von zu Hause weggelaufen waren, kostenlose Mahlzeiten bekamen. Zoey dachte nicht gern an die Monate, die sie auf den Straßen von Philadelphia verbracht hatte, und außer ihrer Freundschaft mit Cooper verbarg sie die Erfahrungen aus dieser Zeit tief in ihrem Inneren. Mit vierzehn Jahren war sie vor dem schrecklichen Leben davongelaufen, das sie zu führen geglaubt hatte. Doch schon sehr bald hatte sie gelernt, was wirkliches Elend war.
    „Wie wäre es denn mit einem gemeinsamen Frühstück, wenn du Feierabend hast. Bis dahin bin ich vielleicht schon um zwanzig Mäuse reicher und könnte dich einladen.“
    Zoey schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall lasse ich mich von dir einladen, wenn du die Zeche mit so schlimm verdientem Geld bezahlen willst. Außerdem habe ich schon etwas vor. Wenigstens glaube ich das.“
    „Und was ist das?“
    „Babysitten.“
    Cooper verzog den Mund. „Bah. Wie hältst du das nur aus? Du bist doch schon den ganzen Tag von schreienden Kindern umgeben. Man sollte meinen, da freust du dich auf deine Freizeit.“
    „Ich habe genügend freie Zeit“, erklärte sie und hörte nicht auf die kleine Stimme in ihrem Inneren, die ihr sagte, dass sie diese Zeit viel zu oft allein verbrachte. „Außerdem liebe ich Babys.“
    „Hast aber kein eigenes.“
    Instinktiv straffte sie sich bei dieser Bemerkung. „Du weißt ganz genau, warum.
    Cooper nickte und schnitt eine Grimasse. „Du willst keine Kinder, weil die Welt so schrecklich ist“, wiederholte er ihre eigenen Worte. „Viel zu schrecklich, um ein Kind darin leiden zu lassen. Bla, bla, bla.“ Er beugte sich über die Theke und zog an ihrem Zopf. „Sei vorsichtig, Zoey, sonst glaubst du das eines Tages selbst noch.“
    „Das glaube ich schon heute – weil es wahr ist.“
    „Und es hat nichts damit zu tun, dass du Angst davor hast, einen Mann nah genug an dich heranzulassen, um dir ein oder zwei Kinder zu schenken? Es hat nichts mit dem zu tun, was mit Eddie geschehen ist?“
    Zoey spürte, dass heiße Röte in ihre Wangen stieg. Aufgebracht stand sie auf und funkelte Cooper an. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen Männern ließ er sich nicht von ihr einschüchtern. Warum auch? Schließlich war es Cooper gewesen, der ihr aus der schwärzesten Zeit ihres Lebens herausgeholfen hatte. Er war der Einzige, der sie schon damals gekannt hatte, in ihrer Verzweiflung und Schwäche, und er fürchtete sich nicht vor ihr. Wahrscheinlich auch deshalb mochte sie ihn so sehr.
    „Du hast ja keine Ahnung, wovon du redest, Cooper“, widersprach sie ihm dennoch. „Mit Angst hat das überhaupt nichts zu tun. Und auch nicht damit, was mit … Eddie geschehen ist.“ Himmel, dachte sie, wie lange ist es schon her, dass ich diesen Namen das letzte Mal ausgesprochen habe?
    „Hey, Zoey“, sagte Cooper leise. „Du vergisst, mit wem du sprichst. Ich weiß besser als jeder andere, was mit dir

Weitere Kostenlose Bücher