Baccara Exklusiv 56
betrachtete sie die altmodische Ausstattung, die Tische mit Glasplatten, die von weißen Metallstühlen mit rot-weißkarierten Kissen umgeben waren. Leise Musik erklang, und sie erkannte rasch Songs aus den fünfziger und sechziger Jahren.
„Was für ein wundervoller Ort“, erklärte sie, nachdem sie sich gesetzt hatten. „Hör nur, sie spielen ‚Chapel of Love‘, und das Lied davor war ‚Sixteen Candles‘.“
William bestellte und verschränkte dann die Arme auf dem Tisch und beugte sich zu ihr. „Magst du diese Musik?“
Sie nickte. „Damals haben die Texte noch Sinn ergeben. Man konnte die Worte verstehen und eng tanzen. Es muss herrlich romantisch gewesen sein.“
„Du scheinst ein bisschen altmodisch zu sein in dieser Hinsicht“, stellte William fest.
Bevor Bailey antworten konnte, erschien die Kellnerin mit einem Tablett, auf dem zwei riesige Eisbecher standen.
„Na, ist das nicht eine einzigartige Portion?“, fragte William.
„Haut rein, Leute.“ Die Kellnerin stellte Gläser mit Eiswasser auf den Tisch, neben die Servietten und Löffel. „Und verputzt jeden Bissen davon. Der Dessertchef, wie er genannt werden möchte, ist sehr sensibel, und er fühlt sich immer am Boden zerstört, wenn eine seiner Kreationen nicht bis zum letzten bisschen aufgegessen wird.“ Sie lächelte und eilte davon.
„Er ist gigantisch.“ Bailey starrte auf ihren Eisbecher. „Eiskrem, heiße Soße, Schlagsahne, Nussstücke und eine Kirsche oben drauf. Ich werde das niemals aufbekommen.“
William griff nach seinem Wasserglas und trank einen großen Schluck.
Himmel, dachte Bailey und blickte ihn gebannt an. Wie war es möglich, dass der Hals eines Mannes, sein Nacken, sogar sein Adamsapfel so ungemein sexy sein konnten? Williams Hals war gebräunt und kräftig. Seine breiten Schultern und die Stärke seiner Arme hatte sie ja schon gespürt. Und weiter unten? Wie würde es da sein, ihn zu berühren und zu fühlen? Das war eine sehr faszinierende Frage.
Sie riss sich mühsam von diesen sinnlichen Gedanken los und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. William griff gerade nach seinem Löffel und aß ein großes Stück Eis.
„Hm …“ Er lächelte genießerisch. „Das ist himmlisch. Fang an, Bailey.“
Sie nahm die von Schlagsahne bedeckte Kirsche und betrachtete sie einen Moment lang, bevor sie sie an den Mund hob. Die Lippen leicht geöffnet, hielt sie dann mitten in der Bewegung inne, als sie Williams Blick begegnete.
Reines Verlangen stand in seinen Augen. Es übertrug sich sofort auf sie, als habe ein Blitz sie getroffen, und ihr Herz begann rasend schnell zu schlagen. Sie konnte sich nicht bewegen. Erst als ihre Hand zu zittern anfing, steckte sie die Kirsche in den Mund, kaute und schluckte. Doch ihr Blick lag unverwandt auf Williams Augen.
„Da ist noch Schlagsahne“, sagte er mit leiser, heiserer Stimme.
Er nahm eine Serviette, griff über den Tisch und wischte sanft über ihre Lippen. Ihr stockte der Atem.
Wie konnte eine so schlichte Geste, sie so aufwühlen. Sie fühlte sich, als würde eine lodernde Flammen sie verzehren.
William legte die Serviette weg und strich nun mit dem Daumen über ihre Lippen. Sie erschauerte.
„So“, sagte er leise. „Das ist besser.“
Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. „Du kehrst mein Innerstes nach außen, Bailey Crandell.“ Seine Stimme klang noch eine Spur tiefer als sonst. „Und was ich gerade in deinen Augen gesehen habe, verrät mir, dass du das Gleiche empfindest. Es ist mehr zwischen uns als simple Lust oder Begierde. Ich fühle etwas in mir, was ich noch nie erlebt habe. Du weißt, dass das, was ich sage, wahr ist, oder?“
„Ja“, antwortete sie ruhig. „Ich weiß, dass es mehr ist als nur …“ Sie brach ab und schüttelte den Kopf. „Aber ich will es nicht weiter verfolgen, William. Ich kann nicht. Ich brauche all meine Energie, sowohl körperlich als auch gefühlsmäßig, für ‚Sweet Fantasy‘. Und das muss auch so bleiben, damit ich dauerhaft Erfolg habe.“
„Bailey, hör zu …“
Sie schüttelte erneut den Kopf.„Nein. Nein, William, ich will wirklich nicht mehr darüber diskutieren.“ Sie sah auf ihr Dessert und merkte, dass das Eis zu schmelzen begonnen hatte. Es lief an den Seiten des hohen Glases hinunter und sah nicht mehr sehr appetitlich aus. „Ich schätze, ich habe doch keinen Hunger, doch ich habe den Einkaufsbummel genossen. Aber nun bin ich müde und möchte, bitte, nach Hause.“
Er
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