Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
Vom Netzwerk:
Während sie, Laura, dann duschte, schlüpfte Chelsey kurz in ihr gemeinsames Zimmer, zog sich um und verschwand wieder. Offenbar wollte ihre Schwester es vermeiden, mit ihr allein zu sein.
    Laura blieb also keine Wahl: Sie musste als Chelsey Stuart an dieser Party teilnehmen. Von der Türschwelle des riesigen Wohnzimmers aus konnte sie dann sehen, dass ungefähr dreißig Gäste versammelt waren. Viel zu viele!
    Sie hatte sich auf Partys noch nie besonders wohl gefühlt, besonders dann nicht, wenn sie die Mehrzahl der Leute gar nicht kannte. Und nun steckte sie auch noch in einer Identitätskrise.
    Sie war noch immer die introvertierte Laura, steckte jedoch in einem von Chelseys extravaganten Kleidern – einem aufreizend schulterlosen Cocktailkleid aus feuerroter Seide, das ihr verführerisch eng um die Hüften lag. Sie kam sich vor wie eine blinkende Leuchtreklame, die alle Blicke auf sich zog, als sie den Raum betrat – insbesondere die der Männer.
    So selbstsicher wie möglich stieg sie die Stufen hinunter, befürchtete aber, jeden Moment zu stolpern und der Länge nach hinzuschlagen. Auf den hohen Pumps mit den Pfennigabsätzen bekam sie fast einen Höhenkoller, und in den superengen Spitzen fühlten sich ihre Zehen an, als seien sie abgebunden. Wer schön sein will, muss leiden, sagte sie sich mit zusammengebissenen Zähnen. Nach Chelseys Philosophie konnten Schuhe, die nicht drückten, auch nicht sexy sein.
    Sie humpelte bis zu der eingebauten Bar aus Chrom und Glas und fühlte sich unbeholfen und verlassen. Am Kamin gegenüber stand ein angehender Glatzkopf und starrte sie an, als würden ihm gleich die Augen aus dem Kopf fallen.
    Dass Adam plötzlich vor ihr auftauchte, erleichterte sie sehr. Dornröschen hatte nicht glücklicher sein können, als der Prinz zu ihrer Rettung erschien. Wobei der Prinz in diesem Fall eine dunkelblaue Leinenhose und ein weißes Polohemd trug, das am Ausschnitt seinen sonnengebräunten Nacken zeigte. Mit den aus der Stirn gekämmten dunkelblonden Locken, die von sonnengebleichten Strähnchen durchsetzt waren, sah er aus wie ein Seemann auf Landurlaub. Seine dunkelgrauen Augen funkelten anerkennend.
    "Ich komme mir vor wie eine Leuchtreklame." Sie spielte nervös mit ihrer Goldkette. "Bitte sag mir, dass ich nur unter Verfolgungswahn leide und mich in Wirklichkeit nicht jeder hier im Raum anstarrt."
    "Ich fürchte, wir sind jetzt beide berühmt und berüchtigt", erklärte er wenig begeistert und deutete auf eine Zeitung, die offen auf der Theke lag. Es war eines der lokalen Skandalblätter.
    Die Fotoreporter am Morgen hatten ihr offenkundig nicht umsonst aufgelauert. Auf der Titelseite sah man sie nicht nur aus dem Sea King Hotel fliehen, sondern auch in dem Sportwagen davonbrausen. Anscheinend hatte ein flinker Reporter den Fahrer erkannt, denn die Schlagzeile lautete: "Storm und Barnhart nicht nur beim Kampf um das Küstengrundstück Rivalen?"
    Die Anspielung auf das Grundstück verstand sie zwar nicht, aber der Rest war ihr klar. Xavier Storm und Adam Barnhart waren nun offiziell Rivalen um sie – genauer: um Chelsey. Sie zuckte zusammen, als sie an Adams Äußerungen über seine Abneigung gegen Publicity dachte.
    "Oh Adam! Ich … ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", flüsterte sie und biss sich auf die Lippe.
    Er zuckte mit den Schultern und faltete die Zeitung zusammen. "Das ist wohl der Preis dafür, wenn man James Bond spielt."
    Und Chelsey Stuart, dachte sie reumütig.
    "Es tut mir ja so Leid …", begann sie erneut, wurde aber von einer tiefen Frauenstimme unterbrochen.
    "Es gibt nichts, wofür Sie sich entschuldigen müssen, meine Liebe. Tatsächlich ist es eine hervorragende Aufnahme meines Wagens. Ich werde das Bild rahmen lassen."
    Verblüfft drehte sie sich um und sah neben sich eine kleine, zierliche Frau an der Bar stehen. Sie trug einen perlenbestickten Overall und hatte kurzes, fast schneeweißes Haar und die gleichen dunkelgrauen Augen wie Adam.
    Kein Zweifel, das war James Bonds Mutter und damit die Besitzerin des rasanten Sportwagens. Fasziniert betrachtete Laura sie, während Adam sie einander vorstellte.
    "Chelsey, das ist meine Mutter, Louise Barnhart. Lou, das ist Miss Chelsey Stuart."
    Lou. Er nannte seine Mutter Lou, und die trug Würfelohrringe mit kleinen Diamanten in Augenform. Lauras Mutter war eher der Typ Fernsehköchin gewesen, die dezente Perlenstecker passend zu ihren Hauskleidern und Küchenschürzen bevorzugte.
    Louise Barnhart

Weitere Kostenlose Bücher