Baccara Exklusiv Band 04
klopfte. "Nervosität. Emotionen. Glauben Sie mir, es geht anderen auch so. Vertrauen Sie mir, es wird trotzdem klappen."
Eine riesige Leinwand zeigte Videoaufnahmen des unvergesslichen Wochenendes – Honey und Bandit beim Tanzen, beim Essen, wie sie lachten und die Gegenwart des anderen genossen. Das Publikum applaudierte, als eine Nahaufnahme ihnen das Traumpaar bei einem leidenschaftlichen Kuss präsentierte.
Chastity schloss die Augen. Ihre Haut war auf einmal feucht und kalt, ihre Knochen schienen zu Gelee zu werden, und aus weiter Ferne hörte sie Lucas rufen: "Was, verflixt noch mal, ist …"
Wie in Trance spürte sie, dass sie von starken Armen hochgehoben und auf die Couch getragen wurde. Dann fühlte sie einen kalten Waschlappen auf der Stirn. "Honey?" sagte Lucas und ergriff ihre Hände.
Obwohl sie sein Gesicht nur verschwommen sah, spürte sie, dass er aufrichtig besorgt war. Seine Stimme klang zärtlich und liebevoll, so wie sie sie in Erinnerung hatte. "Ich will nach Hause", flüsterte sie. Sie hatte auf einmal Angst und wusste, dass Lucas sicherlich das Richtige tun würde.
"Natürlich, Honey …
"Sie müssen gleich zurück auf die Bühne", erklärte Hope.
"Kommt überhaupt nicht in Frage", fuhr Lucas sie an. "Sehen Sie nicht, dass es ihr nicht gut geht?"
Chastity wollte niemanden in ihrer Nähe außer Lucas, und sie hielt seine warme, große Hand fest umschlossen. "Lucas, bring mich nach Hause."
In der nächsten Minute hatte er sie auf den Arm genommen und trug sie hinaus zur Studiolimousine. Trotz ihres Protestes hielt er sie fest an seinen Körper gepresst.
"Halten Sie bitte hier", befahl er dem Chauffeur, als sie an einem Drugstore vorbeikamen, und bereits nach wenigen Minuten stieg er mit einer kleinen Papiertüte in der Hand wieder in den Wagen ein. Er legte Chastity kurz die Hand auf die Stirn, um zu prüfen, ob sie Fieber hatte, und zog sie dann wieder in seine Arme.
Etwas später legte er Chastity zu Hause auf ihr Bett und wies sie an, sich nicht zu rühren. Er kochte ihr Tee, brachte ihr einen Becher und Cracker ans Bett und lehnte sich dann an die Wand, um sie zu beobachten.
"Du machst mich nervös", murmelte sie, und ihr fiel auf, wie fehl am Platz er in ihrem femininen Zimmer doch wirkte. Sie wollte nicht, dass er in ihre Privatsphäre eindrang, wollte ihn nicht hier haben, bis sie ihm ordentlich die Meinung gesagt hatte.
"Okay, ich mache dich nervös", erwiderte er freundlich, als hätte er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden.
Sie errötete unter seinem forschenden Blick. "Du kannst jetzt gehen, Lucas. Für heute hast du genug Gutes getan."
Er machte immer noch keine Anstalten, sich zu bewegen. Sie atmete tief durch und kämpfte gegen das Gefühl der Schwäche an, das sich in ihren Gliedern ausbreitete. Mühsam rutschte sie mit den Beinen zum Rand des Bettes. Sie wollte sich aufsetzen, damit sie in seiner Gegenwart nicht so hilflos wirkte.
Das Telefon klingelte, und Lucas nahm den Hörer ab. "Ja?" fragte er schroff. Er warf Chastity einen düsteren Blick zu und reichte ihr den Hörer. "Deine Mutter. Sie hat noch mehr Schmuck und einen künstlichen Vogel, der Gedichte aufsagen kann, im Teleshop gekauft. Es handelt sich um die Kreditkarte."
Lucas setzte sich auf den Rand des Bettes und beobachtete Chastity, wie sie erfolglos versuchte, das Gespräch zu beenden. "Mutter, ich werde dich später anrufen … Ja, ich habe die Rechnungen vom letzten Monat bezahlt … Nein, das verstehe ich nicht … Ich rufe später zurück …"
Er nahm sich eine Zeitschrift, die neben ihrem Bett lag, und betrachtete aufmerksam das Etikett mit der Adresse. Sie runzelte die Stirn, während sie mit ihrer Mutter telefonierte, und Lucas nahm zwei Umschläge auf, die an Chastity Beauchamp gerichtet waren und die gleiche Adresse trugen. Dann fiel sein Blick auf das goldgerahmte Familienfoto, das Hope und andere Familienmitglieder zeigte, und auch auf jenes, auf dem Chastity mit ihrem Großvater zu sehen war.
Schließlich erhob er sich, ging durch das Zimmer und blieb vor dem Kleiderschrank stehen. Chastity, die sich immer nochdie Sorgen ihrer Mutter anhören musste, hatte jetzt selbst welche und hielt den Atem an, als Lucas die Tür öffnete und das pinkfarbene Paillettenkleid herauszog. Er fuhr mit der Hand über den glänzenden Stoff und betrachtete interessiert die anderen Sachen. Er holte Baumwollröcke und praktische Kleider hervor, hielt sie hoch und stellte fest, dass alle
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