Baccara Exklusiv Band 04
welcher Stimmung er sich befand, als er ihr mit der Hand ins Haar fuhr. "Das ist alles natürlich, nicht wahr?" fragte er nachdenklich. "Du hast nicht sehr viele Kosmetikartikel im Badezimmer. Alles an dir ist natürlich."
"Oh, Lucas", flüsterte sie, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. "Ich bin kein bisschen wie jene Honey, die du kennen gelernt hast. Außer, dass mein Haar jetzt heller ist. Ich glaube, wir könnten den Ehevertrag annullieren lassen, wenn du jetzt deine Meinung geändert hast."
Er umfasste die Aufschläge ihres Mantels und zog sie zu sich heran. "Du erinnerst mich dauernd daran, dass du nicht Honey bist. Warum bist du überhaupt hierher gekommen?"
"Nach Oklahoma oder hier hinaus in die Scheune?"
Er strich mit der Hand über ihre Wange und zupfte ihr dann am Ohrläppchen. "In die Scheune. Du hattest ja praktisch keine andere Wahl, als mir nach Oklahoma zu folgen."
"Danke, aber ich habe die Entscheidung allein getroffen", erwiderte sie schnippisch. Lucas sah sie herausfordernd, fast bedrohlich an. Verwirrt nahm sie die Wärme seines Körpers wahr und wandte verlegen den Blick ab. Erst nachdem sie wieder den Mut gefasst hatte, ihm erneut ins Gesicht zu sehen, bemerkte sie, dass er sich über sie amüsierte. Chastity kochte innerlich vor Wut. "Ich bin zu dir gekommen, um dir für den schönen Tag zu danken, Lucas", sagte sie ironisch. "Es war nett, die Leute von Chip kennen zu lernen."
"Das kaufe ich dir nicht ab."
Er wollte also die Wahrheit wissen. Chastity war viel zu gereizt, um sich über die Konsequenzen ihres Handelns Gedanken zu machen. Mit zitternden Fingern knöpfte sie sich den Mantel auf, zog ihn aus und warf ihn auf einen Heuballen. "Du lausiger Schuft. Ich bin hierher gekommen, weil ich mich nach dir sehne, weil Hochzeitsnächte eigentlich romantisch sein sollen. Aber nein, nicht mir dir. Ich habe eine volle Stunde im Badezimmer verbracht und darauf gewartet, dass mein Bräutigam ungeduldig an die Tür klopft. Aber nein, nicht dieser Bräutigam. Jetzt habe ich meine Meinung geändert." Sie machte eine Pause, um die Wirkung ihrer Worte zu steigern. "Dein Pech", fügte sie mit so viel Würde hinzu, wie eine Frau, die man zurückgewiesen hatte, aufbringen konnte.
Lucas schob die dünnen Träger des Nachthemdes von ihren Schultern, so dass es ein wenig nach unten rutschte und den Blick auf den Ansatz ihrer Brüste freigab.
"Babe, das war nicht nett", fuhr sie ihn an und zog das zarte Nichts wieder hoch. Doch dann besann sie sich. Plötzlich hatte sie wieder Hoffnung. Sollte Lucas ihr doch das schwarze Spitzenhemd vom Leibe reißen, das war vielleicht die einzige wirksame Kur für ihre wilden, leidenschaftlichen Gefühle. Sie wollte spüren, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn.
"Ich mag es, wenn du so widerspenstig bist, Liebling", sagte er, schob ihre Hand ein wenig zur Seite und strich mit dem Finger über eine Brustspitze, bis sie sich aufrichtete. Dann beugte er sich vor und küsste sie durch den dünnen Spitzenstoff, ohne Chastity dabei mit den Händen zu berühren.
Um ihm zu zeigen, dass sie nicht von gestern war, packte sie den Kragen seines Hemdes und riss es auf. Knöpfe sprangen ab und rollten in die Dunkelheit der Scheune. Nie zuvor hatte sie der Welt bewiesen, wie viel Temperament sich unter ihrem ruhigen Äußeren verbarg, aber Lucas Walkington brachte sie zum Rasen. "Das hier ist meine Hochzeitsnacht, Darling, und ich will sie genießen."
Tief in ihrem Inneren zitterte die alte Chastity Beauchamp vor Verwirrung. Das, was hier passierte, ging ihrer sanften Natur gegen den Strich.
Aber die neue Chastity Walkington hatte bereits entschieden, dass pure Lust für den Anfang nicht das Schlechteste war. Lucas dazu zu bewegen, seine Liebe zu bekennen, war eine heikle Angelegenheit, und dafür musste sie ihm ordentlich einheizen.
Lucas blickte auf ihre Hände, die immer noch besitzergreifend auf seiner Brust lagen, und dann auf ihren Körper, der von der schwarzen Spitze kaum verhüllt war. Dieser Blick entfachte die Glut ihrer Leidenschaft zu einem lodernden Feuer. Chastity verwarf jede Vorsicht, ließ ihr Nachthemd zu Boden fallen und stand in dem trüben Licht der Glühbirne nackt vor ihm.
Lucas' Blick glitt langsam und genüsslich über ihren wohlgeformten Körper.
"Diese Scheune ist nicht beheizt, nicht wahr?" fragte sie verlegen. Kein Mann außer Lucas hatte ihr je das Gefühl gegeben, so begehrenswert weiblich zu sein.
"Du hast nicht gerade das, was man eine
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