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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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ruinieren drohten. Mike überlegte, ob er seinen Regenmantel und den Schirm aus der Tasche nehmen sollte. Ein Regenschauer würde seinem Anzug aus leichter Wolle bestimmt nicht gut tun.
    Als er seine Aufmerksamkeit dann wieder auf die Straße richtete, bog das Fahrzeug gerade um die Ecke. Es war ein riesiger, alter Lastwagen, der so mit Staub bedeckt war, dass man die Farbe nicht mehr ausmachen konnte. Schwerfällig kam er nun vor ihm zum Stehen, und die Fahrerin, eine junge Frau, sprang heraus.
    Sie war wie eine Brise frischer Landluft und so schlank und biegsam wie ein Grashalm. Glänzendes, glattes braunes Haar fiel ihr bis auf die Schultern und umrahmte das klare Oval ihres Gesichts. Der Blick ihrer blauen Augen wirkte kühl, aber ein Büschel widerspenstiger Ponyfransen ließ darauf schließen, dass sie auch etwas Verschmitztes, Lustiges an sich hatte. Ihr Mund war breit und sinnlich, obwohl sie im Augenblick nicht lächelte.
    Ihre knapp sitzenden schwarzen Jeans und das blaue Denimhemd waren etwas ganz anderes als die derbe Latzhose, die er erwartet hatte. Und sie hatte auch keine einzige Sommersprosse – jedenfalls keine, die er sehen konnte.
    "Hallo", rief die junge Frau mit diesem unverwechselbar lässigen, schleppenden Akzent. "Willkommen in Rocky Ridge." Die Stimme hatte ihm schon über Hunderte von Meilen Telefonleitung ein Prickeln über die Haut gesandt. In Kombination mit diesem Gesicht und diesem Körper brachte sie ihn förmlich auf Hochtouren!
    Die junge Frau kam hüftschwingend auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. "Ich bin Karen Kessler."
    Ihre schwielige Handfläche glitt flüchtig über seine, bevor er ihre Hand fest umschloss und zur Begrüßung schüttelte. Offensichtlich war Karen an harte Arbeit gewöhnt, doch das änderte nichts an ihrer Weiblichkeit.
    Er räusperte sich. "Ich bin Mike Shaner, wie Sie sich bestimmt schon gedacht haben", sagte er lächelnd.
    Sie lächelte zurück, doch es wirkte gezwungen. Ob sie vielleicht nervös war, ihren neuen "Boss" kennen zu lernen? Nein, Nervosität war es nicht. Dafür waren ihre Bewegungen zu sicher und energisch, als sie jetzt zu seinem Gepäck trat. Sie hob seine Ledertasche hoch, bevor er protestieren und ihr klar machen konnte, dass er durchaus allein damit fertig würde. Mit einem Schulterzucken griff er sich die zweite und schwerere Tasche und folgte ihr um den Lastwagen herum.
    Die Ladefläche des Lasters war mit großen, rotgelben Säcken vollgestellt, die irgendetwas enthielten, das "Ratite Pellets" hieß.
    Klang nach Tierfutter. Oder nach Setzlingen. Vielleicht war es auch Dünger, woher sollte er das wissen? Er hätte Karen natürlich einfach fragen können, was genau die Red Canyon Ranch produzierte, aber es wäre ihm peinlich gewesen.
    "Ich nehme nicht an, dass Sie mich in etwas Kleinerem hätten abholen können, oder?" witzelte er, als sie in den Wagen kletterten.
    "Nein. Dies hier ist alles, was zurzeit verfügbar ist." Sie blickte kurz in sein Gesicht und betrachtete ihn dann von Kopf bis Fuß. "Machen Sie sich Sorgen wegen Ihres Anzugs? Ich gebe ja zu, dass der Wagen alt ist, aber ich halte ihn sauber – wenigstens innen."
    "Ja, das tun Sie", erwiderte er rasch. Offensichtlich nahm er diese Frau nicht von der richtigen Seite. Er schien keinen guten Eindruck auf sie zu machen, und dabei legte er wirklich Wert darauf, mit den Ranchleuten auszukommen.
    Als Finanzberater hatte er es häufig mit Leuten zu tun, die verzweifelt seine Hilfe brauchten und gleichzeitig etwas gegen ihn hatten. Fast immer gelang es ihm, sie für sich zu gewinnen. In diesem Fall jedoch – wenn er verkündete, dass er die Ranch demontieren wollte – würde er nicht gerade der Beliebteste sein.
    Aber daran ließ sich nichts ändern. Der Anwalt hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass die Ranch jeden Tag Verluste einbrachte, und er verfügte nicht über die finanziellen Reserven, um den Betrieb noch lange aufrechtzuerhalten. Selbst wenn er bereits die Kontrolle über sein Treuhandvermögen gehabt hätte, würde er das Erbe seines Vaters nicht in ein Fass ohne Boden werfen wollen.
    Er konnte versuchen, die Ranch als Ganzes zu verkaufen, aber es war keine attraktive Investition, und einen Käufer zu finden, würde Monate dauern. Das Grundstück selbst war andererseits wertvolles Land. Eine Firma, die hier in der Gegend einen Vergnügungspark plante, hatte bereits ihr Interesse angemeldet. Wenn er einen akzeptablen Preis erzielen konnte, würde er

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