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Baccara Exklusiv Band 04

Baccara Exklusiv Band 04

Titel: Baccara Exklusiv Band 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Carroll Cait London Karen Leabo
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er hier im Anzug erschienen war.
     
    Mike folgte Karen durch das Wohnzimmer und weiter in eins der kleinen Schlafzimmer. Es stand so voller Möbel, dass kaum Platz zum Gehen da war. Karen und er standen nun so dicht nebeneinander, dass er ihren frischen, weiblichen Duft spürte. Er schluckte hart und trat einen Schritt zurück, bis er fast schon wieder im Flur stand.
    "Ich habe das Bett für Sie bezogen und ein bisschen sauber gemacht", sagte sie und bückte sich, um einen winzigen Fussel von dem Flickenteppich aufzuheben. "Dies hier war Clems Zimmer – ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus –, aber der andere Raum ist nicht annähernd so bequem."
    Er betrachtete das stabile Bett aus Kirschbaumholz mit dem dazu passenden Armsessel und der Kommode. Es waren alles Erbstücke, über Generationen liebevoll gepflegt und in Stand gehalten.
    "Es ist durchaus akzeptabel", erwiderte er. Dann fiel ihm plötzlich etwas ein, und er runzelte er die Stirn. "Mein Onkel ist doch nicht … hier, in diesem Zimmer verschieden, oder?"
    "Nein, der alte Clem ist so gestorben, wie er gelebt hat. Bei der Arbeit. In der einen Minute hat er noch Dünger geschaufelt, in der nächsten war er tot. Und genauso hatte er sich's auch gewünscht." Obwohl ihre Worte leicht dahingesagt klangen, spürte er die Traurigkeit dahinter.
    "Haben Sie ihm nahe gestanden?"
    "Sicher. Ich kannte ihn mein ganzes Leben lang. Er war ein guter Freund meiner Familie, und ich arbeite hier schon seit drei Jahren."
    Abrupt ließ sie das Thema fallen. "Ich schlage vor, Sie ziehen sich jetzt um und treffen mich in der anderen Hälfte des Hauses, okay? Dort ist auch die Küche. Wir können beratschlagen, was wir zum Dinner essen, und anschließend führe ich Sie herum."
    Als er dann wenig später auf dem Weg zur Küche war, kam er an einem Raum vorbei, der offensichtlich Karens Schlafzimmer war. Die Tür stand offen, deshalb konnte er nicht widerstehen und warf im Vorbeigehen einen Blick hinein. Die Möbel waren aus schlichter Eiche. Alles wirkte sehr ordentlich und gepflegt. Auf dem Bett lag eine indianische Decke, und auf dem Frisiertisch stand eine Keramikvase, die mit großen, schwarz-weißen Federn gefüllt war. Ein ungewöhnlicher Schmuck, aber vielleicht war Karen nicht der Typ, der Seidenblumen liebte.
    Übermäßig neugierig war er eigentlich nie gewesen, doch über Karen hätte er gern mehr gewusst. Diese Frau war ihm ein Rätsel – ein Landmädel mit einer Stimme, die wie warmer Honig klang. Sie sprach unverblümt, und ihre Redeweise war mit heimischen Ausdrücken gepfeffert, doch zwischendurch deutete ihr Vokabular immer wieder auf eine gebildete Frau hin. Geboren und aufgewachsen war sie wahrscheinlich hier, aber ihre Ausbildung musste sie anderswo erhalten haben. Doch wenn sie schon einmal von hier weggegangen war, warum, um Himmels willen, war sie dann wieder zurückgekehrt?
     
    Karen erwartete Mike an der Haustür.
    "Ich bin bereit", erklärte er heiter.
    Er war erleichtert, als sie ihn anlächelte, und ihm fiel auf, dass sich dabei ein Grübchen in ihrer Wange zeigte. Plötzlich verspürte er den albernen Drang, es zu berühren und zu sehen, wie es sich unter seiner Fingerspitze anfühlte. Oder diese wuscheligen Ponyfransen zu zerzausen, die einen so charmanten Kontrast zu ihrer sonst eher zurückhaltenden Erscheinung bildeten.
    Sie stiegen wieder in den alten Laster und fuhren eine Nebenstraße hinunter, die zu einem großen Gebäude aus Wellblech führte. Vermutlich eine Scheune. Daneben befanden sich mehrere leere Pferche.
    "Ich kann das Futter auch später abladen", erklärte Karen. "Sie sind sicher schon ängstlich gespannt darauf, die Tiere zu sehen."
    "Äh … ja, eigentlich schon." Ängstlicher, als sie jemals ahnen würde!
    Den Rest des Wegs legten sie zu Fuß zurück. Hinter einer Baumreihe, in einiger Entfernung, konnte er erneut die großen, schwarz-weißen Kleckse ausmachen, dazwischen auch einige graubraune. Ab und zu sah er etwas Rosafarbenes aufblitzen.
    Rosa?
    Was um alles in der Welt …
    Kaum hatten sie die Baumreihe hinter sich gelassen, da fügten sich die Puzzleteile schlagartig zusammen. Dort, vor seinen Augen, wimmelten sie durcheinander, zupften Gras oder tranken Wasser aus schmalen Trögen: achtzehn langbeinige, langhalsige, zum Gotterbarmen hässliche Kreaturen.
    Er starrte Karen entsetzt an. "Oh mein Gott. Strauße?"

2. Kapitel
     
    "Natürlich Strauße", erwiderte Karen amüsiert. "Was hatten Sie denn gedacht?"
    "Ich dachte

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