Baccara Exklusiv Band 23
dich gedrängt habe, mich zu heiraten …"
"Das hast du nicht", unterbrach sie ihn. "Und ich wollte dir keine Schuldgefühle einjagen."
"Doch, ich habe dich gedrängt. Jedenfalls dachte ich, das Mindeste, was ich tun könnte, wäre, uns vernünftige Flitterwochen zu ermöglichen. Also bin ich gestern in ein Reisebüro gegangen und habe für drei Nächte ein Zimmer reserviert. Es ist nicht viel, ich weiß, aber …"
"Drei Nächte. Das wird himmlisch!" Keely löste impulsiv ihren Sicherheitsgurt, warf die Arme um Bens Hals und küsste ihn geräuschvoll auf die Wange.
Ben lachte und bemühte sich, um ihren Arm herum etwas zu sehen. "Die Idee gefällt dir?"
"Ich liebe sie. Oh, Ben, wir müssen uns erst wieder neu kennen lernen. Wir haben uns ja kaum gesehen in letzter Zeit. Ich will nicht mit einem Fremden verheiratet sein."
Ihre Worte berührten ihn. Sah sie es wirklich so? Er gab zu, dass er sich zurückgehalten hatte, weil er seine eigenen Gefühle in den Griff bekommen musste, bevor er zu tief in diese Sache hineingeriet. Aber er hatte sich Keely nicht entfremden wollen.
"Wie ist deine Untersuchung bei Dr. McCommas gelaufen?", fragte er.
Keelys einzige Reaktion auf diesen abrupten Themenwechsel war ein neugieriger Blick von der Seite. "Gut. Ich bin ein bisschen blutarm und muss aufpassen, was ich esse. Mein Blutzucker ist etwas zu hoch, aber …"
"Wirklich? Warum hast du mir das nicht gesagt?", fragte er scharf.
"Du hast nicht gefragt." Der verletzte Ton in ihrer Stimme entging ihm nicht. "Jedenfalls ist es nichts, über das man sich Sorgen machen müsste. Ich erlebe bloß die gleichen Symptome wie viele andere schwangere Frauen auch. Pat meint, alles andere sähe gut aus, und wenn ich auf mich aufpasse, hätte ich keine großen Probleme zu erwarten."
Ben fühlte sich wie ein herzloser Schuft, weil er nicht mehr Anteilnahme gezeigt hatte. Obwohl er oft an Keely dachte und sich Sorgen machte, hatte er das nicht ausgesprochen. Er wusste, dass eine Menge Frauen mit Mitte dreißig und später Babys bekamen, aber ihm war auch bekannt, dass dann ein erhöhtes Risiko bestand. "Was ist mit körperlicher Betätigung?", erkundigte er sich.
"Wonach auch immer ich mich fühle, ist okay. Natürlich war ich wochenlang nicht im Fitness-Studio. Kein Wunder, dass ich sechs Pfund zugenommen habe."
Er nahm ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. "Und wonach ist dir zumute? Bist du in der Lage, ein bisschen körperliche Betätigung mit mir zu teilen?"
"Ja, sicher. Lange Spaziergänge wären schön. Vielleicht etwas Schwimmen. Ich bin allerdings schrecklich müde. Heute Abend würde ich mich gern entspannen."
"Oh."
Nach einer langen Pause schloss Keely die Augen und verbarg das Gesicht in den Händen. "Ich bin so ein Dummkopf", murmelte sie. "Spaziergänge und Schwimmen waren nicht die Art von körperlicher Betätigung, an die du gedacht hast."
"Nun …"
Sie sah wieder auf. "Ben, natürlich ist mir danach zumute, dich zu lieben. Wie kommst du auf die Idee, dass es nicht so sein könnte?"
Er zuckte unbehaglich mit den Schultern. "Ich dachte nur, dass es in deinem Zustand nicht gut für dich sein könnte." Er erzählte ihr nicht, dass Nora ihn auf diese Idee gebracht hatte. Nachdem sie damals herausgefunden hatte, dass sie schwanger war, hatte sie keinen Sex mehr haben wollen.
"Sei ganz beruhigt, das ist nicht der Fall. So empfindlich bin ich nicht, und ich werde es auch nie sein. Wie lange dauert es eigentlich bis zu diesem Ort?", fragte sie mit einem mutwilligen Lächeln.
Verdammt. Ben konnte sich nur mit Mühe davon abhalten, am Straßenrand zu halten und auf der Stelle über Keely herzufallen.
Nachdem sie einige Male falsch abgebogen waren, fanden sie den Gasthof am Ende einer kurvenreichen Straße in der Kleinstadt Rocky Mount am nördlichen Ufer des Ozark-Sees.
"Es sieht so friedlich aus", meinte Keely anerkennend, als sie auf den Parkplatz fuhren.
Ben musste ihr zustimmen. Es war genau das, was er sich erhofft hatte. Das große weiße Haus wirkte einladend.
Sie stiegen beide aus und atmeten die Landluft ein. Ben fragte sich, wie er je daran hatte denken können, Keely oder sich selbst eine Flitterwochenreise vorzuenthalten. Keelys Freude war reichlich Lohn für die Mühe, die er sich mit der Änderung der Pläne gemacht hatte.
Er öffnete den Kofferraum, um das Gepäck herauszuholen. "Was ist das?" Er deutete auf eine große Schachtel, die in weißes Papier eingewickelt war.
"Das ist dein
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