Baccara Exklusiv Band 23
hatte.
Ihre Kehle war trocken, und ihre Zehen schmerzten in den steifen Pumps mit den hohen Absätzen. Sie ging in die Küche, um sich ein Glas Wasser zu holen. Als sie dort am Spülbecken stand, umfassten mit einem Mal starke Hände ihre Taille. "Hallo, Fremde."
Keely wäre am liebsten mit ihm verschmolzen. Es war fast, als wäre er wirklich ein Fremder, so wenig hatten sie von einander gesehen. Sie drehte sich um, und Ben umarmte sie. "Selber hallo", sagte sie ein bisschen atemlos. Ben sah respektabel aus in seinem grauen Anzug, aber der mutwillige Glanz in seinen Augen widersprach dem Rest.
"Ich hatte noch keine Chance, dir zu sagen, wie schön du bist." Er streichelte ihre Wange. "Lass uns verschwinden. Ich will dich für mich haben."
"Wir können noch nicht gehen", wandte sie schwach ein. "Wir haben ein Haus voller …"
"Sicher können wir. Es ist unsere Hochzeit. Niemand erwartet, dass wir bleiben und Aschenbecher ausleeren. Meine Eltern haben versprochen, sich um all das zu kümmern."
"Hm, wenn das so ist …" Keely lächelte erleichtert und versuchte sich aus Bens Armen zu befreien. "Ich gehe mich umziehen."
Er hielt sie fest. "Bist du sicher, dass du das willst? Ich habe dein Hochzeitskleid noch gar nicht richtig bewundert." Er strich langsam über die glatte Seide, von Keelys Schultern hinunter bis zu den Hüften. Seine Berührung erhitzte ihr Blut. "Mrs. Kincaid, ich glaube, deine Kurven sind jetzt ein bisschen üppiger als vor einem Monat."
"Oh, erinnere mich nicht daran." Keely stöhnte. "Ich habe bereits sechs Pfund zugenommen, obwohl ich erst im dritten Monat bin. Bald werde ich wie ein Wasserbüffel aussehen."
Ben lachte und küsste sie sanft auf den Mund. "Du wirst einen wunderschönen Wasserbüffel abgeben. So, geh dich umziehen, wenn du das musst." Er ließ sie los. "Ich bin sicher, du hast für die Fahrt etwas, das du gern vorführen möchtest. Aber beeil dich. Ich bin schon öfter von meiner Tante Celia umarmt worden, als ich ertragen kann. Und ich habe eine Überraschung für dich."
Keely entkam, bevor sie der Versuchung nachgeben und Ben noch einmal küssen konnte. Seine Leidenschaft heiterte sie auf. Sie hatte schon befürchtet, er würde sie jetzt, da sie schwanger war, nicht mehr begehren.
Da sie etwas Zeit für sich brauchte, ging sie allein ins Schlafzimmer. Sie zog das Kleid aus und nahm die Blumen aus dem Haar, bevor sie sich im Spiegel betrachtete.
Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie einen fast üppigen Busen, und ihre Taille war ebenfalls dicker. Sie mochte diese neue Figur, wusste aber, dass sie sie genießen musste, solange sie noch konnte. Bald würde sie mehr als üppig sein.
Würde Ben sie dann immer noch mit glänzenden Augen ansehen? Oder würde er ihren Körper abstoßend finden? Wenn ihnen nicht einmal das blieb, was würde dann aus ihrer Ehe werden?
Sie zwang sich, die Zweifel beiseite zu schieben. Heute Nacht zumindest hatte sie die volle Aufmerksamkeit ihres Mannes. Und das würde sie ausnutzen.
Sie hatte eigentlich geplant, den frivolen Straps und die Strümpfe abzulegen, aber dann erinnerte sie sich, dass Eileen gesagt hatte, Ben würden sie gefallen. Also zog sie nur schnell einen schmalen Rock und eine weiße Seidenbluse darüber. Was schadete es schon, dass die Strümpfe nicht zum Rest ihrer Kleidung passten?
9. Kapitel
Keely streifte die Schuhe ab und seufzte zufrieden. Sie saß auf dem Beifahrersitz von Bens Porsche und war zum ersten Mal seit langer Zeit entspannt. Endlich hatten sie es geschafft, den Hochzeitsempfang zu verlassen und zu entkommen.
Sie zog die Füße hoch für die kurze Fahrt zum Hotel. Zumindest dachte sie, dass sie auf dem Weg dorthin waren. Aber Ben nahm nicht die Abfahrt, die in die Innenstadt führte, sondern bog nach Osten ab. "Wohin fährst du? Ich dachte, wir hätten im Allis Plaza reserviert."
"Hatten wir auch." Ben lächelte selbstzufrieden. "Aber ich habe mich für etwas anderes entschieden."
"Und für was?"
"Eine Pension am Ozark-See. Ich hoffe, die Fahrt macht dir nichts aus."
"Natürlich nicht." Keelys Stimme wurde fast zu einem freudigen Aufschrei. "Aber … warum?"
"Weil du so traurig ausgesehen hast, als ich dir sagte, ich könnte mir bloß eine Nacht in der Stadt erlauben. Ich habe mich wie der letzte Mensch gefühlt. Welcher Mann lässt sich schon durch geschäftliche Angelegenheiten von den Flitterwochen abhalten? Du hast dir viel Mühe gemacht, damit die Hochzeit etwas Besonderes wird, nachdem ich
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