BACCARA EXKLUSIV Band 40
gut tun.“
„Max?“
„Ja?“
„Ich danke dir. Für alles.“
Max musterte ihn sekundenlang und nickte dann. Gleich darauf war er gegangen.
Daniel fuhr sich seufzend mit der Hand durchs Haar. Er hatte Lacy Unrecht getan und sie abscheulich behandelt. Dabei liebte er sie, und sie fehlte ihm. Er wollte sie bei sich haben, mit ihr reden, mit ihr streiten und sie dann lieben, bis sie alles um sich herum vergaßen. Irgendwie würde er sie davon überzeugen, dass ihre Meinung über die Liebe Blödsinn war, genau wie seine.
Plötzlich drang Lacys Stimme in sein Bewusstsein. Er war so mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen, dass er einen guten Teil der Sendung verpasst hatte. Hastig zog er einen Stuhl näher an das Radio heran und lauschte ihrer sanften Stimme, die etwas besorgt klang.
„Du kannst nicht erwarten, dass die Dinge sich von selbst klären, Ally. Wenn du ihn liebst, musst du die Dinge in die Hand nehmen und es ihm sagen.“
Ally war, dem Klang ihrer Stimme nach zu schließen, noch ziemlich jung und offensichtlich unsicher. „Ich weiß nicht, was er fühlt, und jetzt sagt er, dass er versetzt wird, und er hat mich nicht direkt gefragt, ob ich mit ihm kommen will …“
„Und das macht dich mutlos?“ Bei Lacys Stimme, die so süß und warm war, erfasste ihn eine so schmerzliche Sehnsucht, dass er fast geheult hätte.
„Für deine Liebe lohnt es sich immer, ein Risiko einzugehen. Und das bedeutet Ehrlichkeit von euch beiden. Es ist ein Mythos, dass Männer immer selbstsicher und stark sind. Vielleicht liebt er dich, ist aber ebenso unsicher wie du. Du wirst es nie wissen, wenn du ihn nicht fragst. Wenn du ihn einfach gehen lässt, wirst du nie die Wahrheit erfahren, und das wird dich mehr schmerzen als die Wahrheit selbst, meinst du nicht?“
Ally antwortete mit schwacher Stimme: „Du hast recht. Er hat mich auch irgendwie komisch angesehen, als er mir von seiner Versetzung erzählte. Vielleicht hat er darauf gewartet, dass ich etwas sage.“
„Es gibt keine Garantie im Leben, Ally. Sag ihm, was du empfindest, und verlange das Gleiche von ihm.“
„Das werde ich!“, erwiderte Ally und klang jetzt sehr entschlossen. „Jetzt sofort. Und ich danke dir. Für alles.“
Ein Lächeln schwang in Lacys Stimme mit, als sie erwiderte: „Ich danke dir, Ally. Ich hoffe, alles kommt so, wie du es dir wünschst, aber wenn es das nicht tut und du möchtest mit jemandem sprechen, weißt du, wie du mich finden kannst.“
„Ja. Aber du hast recht. Es ist besser, Bescheid zu wissen. Wenn er mich nicht liebt, werde ich schon damit fertig. Aber so bin ich wenigstens sicher, dass ich nicht etwas sehr Wichtiges versäumt habe.“
„Ally, du bist eine sehr kluge Frau, und ich habe das Gefühl, du wirst dein Glück finden.“
Beide Frauen lachten leise, und dann wurde das Programm für eine Werbung unterbrochen. Daniel sprang auf die Füße. Er hatte genug gehört. Zum Teufel mit Lacy! Wie hatte sie behaupten können, nicht an die Liebe zu glauben? Er nahm seinen Mantel und lief in die Garage. Wenn er sich beeilte, würde er sie noch beim Sender erreichen.
Er lächelte triumphierend. Er würde sie mit ihren eigenen Worte schlagen. Sie würde ihn zwar in Grund und Boden diskutieren, aber sie konnte schließlich nicht abstreiten, was sie selbst gesagt hatte.
Lacy legte sich ihr Cape um. Die heutige Sendung hatte sie zur Vernunft gebracht. Und jetzt war sie nicht mehr traurig, sondern wütend. Wie hatte Daniel es wagen können, sie gehen zu lassen, ohne ihr Zeit zu geben, ihm zu erklären, was sie für ihn empfand? Wollte er es denn gar nicht wissen?
Sie wollte ihn noch heute Abend aufsuchen. Er würde sich gefälligst anhören, wie sehr sie ihn liebte, selbst wenn sie ihn dazu festbinden musste, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Und sie würde verlangen, von ihm zu erfahren, ob sie ihm überhaupt gefehlt hatte.
Die Nacht war kalt, und der Mond war hinter dichten Wolken verborgen. Lacy verabschiedete sich vom Nachtportier und verließ den Sender. Im nächsten Moment blieb sie abrupt stehen, als eine vertraute Gestalt auf sie zukam.
Daniel packte sie bei den Armen. „Ich muss mit dir sprechen, Lacy. Heute. Und streite nicht mit mir darüber.“
Trotzig warf sie den Kopf zurück. „Und warum nicht? Ich streite gern mit dir. Ich würde liebend gern mein ganzes Leben mit dir streiten.“
Sie wartete auf seine Antwort. Er kam näher, so dass sie seine Wärme spüren konnte. Es erfüllte sie mit einer
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