Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
Vom Netzwerk:
werden, dann können sie selbst entscheiden, wie sie mit Einstellungen wie deiner umgehen wollen. Ich erwarte nicht, dass du etwas für Mark tust, aber ich bitte dich, tu etwas für deinen eigenen Sohn. Er verdient etwas Besseres als die Feindseligkeit, die du in ihm schürst.“
    Wutentbrannt rannte Grunewald zur Tür und riss sie auf. „So etwas brauche ich mir von dir nicht anzuhören. Und schon gar nicht in meinem eigenen Haus. Verschwinde!“
    Abel war unbeeindruckt von Grunewalds Empörung, „Wenn dir etwas an deinem Sohn liegt, dann denk über das nach, was ich gesagt habe. Er verdient etwas Besseres.“
    In diesem Moment wurde Abel auf eine Bewegung im Flur aufmerksam. Ein junger Mann, der wegen seiner Ähnlichkeit mit John Grunewald nur dessen Sohn sein konnte, trat aus einer schattigen Nische. Seine nachdenkliche Miene verriet Abel, dass er jedes Wort mit angehört hatte.
    Auch Grunewald hatte seinen Sohn inzwischen bemerkt.
    „Denk über das nach, was ich dir gesagt habe, Grunewald.“ Langsam ging Abel zur Tür. „Und vergiss nicht, was wir unseren Kindern mitgeben, spiegelt unsere guten und auch unsere schlechten Seiten wider. Du hast die Chance, ihm das Beste von dir zu geben. Verspiel sie nicht.“
    „Verschwinde, Greene!“
    „Ich geh ja schon. Und wünsche dir und deinem Gewissen einen wirklich netten Abend.“

    Unruhig ging Barbara hin und her, da tauchten im dichten Schneegestöber endlich die Scheinwerfer von Abels Wagen auf.
    Als er dann in die Küche kam, stand sie neben der Spüle und wagte nicht, ihn anzusehen – oder zu fragen.
    Sofort kam Abel zu ihr und schloss sie in die Arme. „Du kannst dich entspannen, Vögelchen.“ Er drückte ihr einen zärtlichen Kuss ins Haar. „Ich war ein braver Junge.“
    Erleichtert atmete Barbara auf. „Ich liebe dich“, flüsterte sie.
    Er streichelte ihren Rücken. „Ich wollte ihn verprügeln. Windelweich schlagen für das, was er ist – und das, was er aus seinem Sohn macht.“
    „Aber du hast es nicht getan.“
    „Nein.“ Nun atmete auch Abel tief aus. „Und leider auch seine Einstellung keinen Deut geändert. Ich fürchte, Marks Schwierigkeiten fangen jetzt erst richtig an.“
    „Wir werden schon eine Lösung dafür finden.“
    Das Telefon klingelte. Abel strich Barbara liebevoll über die Wange, dann nahm er ab. Während er schweigend zuhörte, wurde seine Miene immer angespannter. „Gut. Ich komme sofort.“
    „Was ist los?“
    „Das war J. D. Es werden Suchtrupps zusammengestellt.“
    Barbara sah aus dem Fenster. Es schneite inzwischen noch heftiger, der Wind hatte aufgefrischt, und die Sicht war gleich null. „Jemand hat sich in diesem Schneetreiben verirrt?“
    Abel nickte.
    „Wie schrecklich.“
    „Grunewalds Junge wird vermisst.“
    „Grunewalds Junge?“
    Mark kam in die Küche. Seine Lippe war noch immer blau und geschwollen. „Ich möchte ihn suchen helfen.“
    Irritiert sah Abel Barbara an, dann Mark.
    „Ryan hat angerufen“, klärte Mark die beiden auf. „Er hat das Gespräch zwischen dir, Abel, und seinem Vater mit angehört. Er sagt, er müsse dir recht geben und er habe sich geirrt. Es täte ihm leid, was er in der Schule über euch gesagt habe.“
    Bedrückt senkte Mark den Blick. „Er sagte auch, er habe seinem Vater erklärt, dass er sich entschuldigen werde. Daraufhin habe der fiese Typ ihm gedroht, wenn er das täte, wäre er nicht mehr sein Sohn.“
    Barbara war entsetzt.
    „Ich möchte ihn suchen helfen“, wiederholte Mark und sah Barbara ebenso entschlossen wie bittend an.
    Sie wollte ihn auf sein Zimmer schicken. Bei einem Schneesturm hatte er draußen nichts zu suchen. Er könnte sich selbst verirren, und in einer Nacht wie dieser könnte das den Tod bedeuten. Doch dann begriff sie, dass sie ihn mit Sicherheit verlieren würde, wenn sie ihn jetzt nicht gehen ließ.
    „Zieh deine dicksten Pullover an, Mark“, wies Abel ihn auf ihr Nicken hin an. „Ich mache inzwischen die Schneemobile startklar.“
    Mark rannte in sein Zimmer.
    Zärtlich legte Abel die Hände um Barbaras Kopf. „Es wird ihm nichts geschehen.“
    Sie nickte nur, unfähig, etwas zu sagen. Fünf Minuten später waren die beiden weg.

    Das einzig Vorhersehbare am Schicksal ist, dass es völlig unvorhersehbar ist. Und so kam es, dass von den vielen Rettungsteams, die nach Ryan Grunewald suchten, ausgerechnet Abel und Mark es waren, die ihn gegen Mitternacht fanden.
    Auf halbem Weg zwischen Bordertown und einem unberührten Stück

Weitere Kostenlose Bücher