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BACCARA EXKLUSIV Band 40

BACCARA EXKLUSIV Band 40

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Gerard
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warf den Brief ins Feuer.
    „Fröhliche Weihnachten, liebster Mann“, flüsterte sie an seinem Mund, ehe Abel sie innig küsste und ihr damit alles verriet, was sie über seine Liebe wissen musste.

    Ärger findet immer den Weg ins Paradies. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
    Aber als die Tage nach Weihnachten vergingen und sich ihre Beziehung zu Abel festigte, begann Barbara zu denken, dass diesmal vielleicht das Paradies von jemand anderem betroffen sein würde und nicht ihres.
    Die Veränderungen, die mit Mark vorgingen, machten sie glücklich. Und das hatte sie Abel zu verdanken. Er achtete darauf, Zeit für Mark zu finden. Sie brachten das Schneemobil zum Laufen und waren täglich Stunden unterwegs, um andere Schneemobilspuren am Legend Lake zu erkunden. Er nahm Mark zum Eisangeln mit, und sie brachten einen köstlich schmeckenden Hecht nach Hause.
    Aber am Wichtigsten war, dass er ihrem Bruder Vertrauen schenkte. Er ließ ihn allein mit dem Schneemobil losfahren. Er überließ ihm die Pflege seiner Pferde, und Mark durfte ihm beim Holzfällen helfen.
    Für andere mochten das Kleinigkeiten sein. Aber für einen Jungen, der nie die Gelegenheit gehabt hatte, Selbstvertrauen zu entwickeln, war das von größter Bedeutung.
    Als Scarlett nun am Tag nach Neujahr Mark abholen kam, um ihn mit Casey zur Schule zu fahren, hoffte Barbara sehr, dass er auch diese Hürde so problemlos schaffen würde wie alle bisherigen hier. Und wirklich, Marks erster Schultag verlief ohne Aufregungen.
    Am zweiten Tag jedoch brach die Hölle los.
    Abel war beim Holzfällen, als Barbara kurz nach Mittag einen Anruf aus der Schule bekam und gebeten wurde, Mark abzuholen. Es habe einen Zwischenfall gegeben. Ohne daran zu denken, Abel per Handy Bescheid zu sagen, nahm sie seine Wagenschlüssel und war kurz darauf nach Bordertown unterwegs.
    Die Stadt war nicht sehr groß – weniger als zehntausend Einwohner –, und Barbara brauchte nicht lange, um die Highschool zu finden.
    Als sie wenig später das Büro von Dr. Chipman, dem Rektor der Schule, betrat und Mark in einer Ecke sitzen sah, wurde sie ganz mutlos. Sein Hemd war zerrissen, seine Lippe blutig, seine Fingerknöchel waren geschwollen. Und seine Miene drückte kalte Gleichgültigkeit aus. Barbara wusste es besser. Er kochte innerlich vor Wut.
    „Bist du in Ordnung?“, fragte sie ihn.
    Trotzig schniefend blickte er zur Seite.
    „Ihr Bruder war nach dem Lunch in eine kleine Rauferei verwickelt.“
    Dr. Chipman, den sie kennengelernt hatte, als sie Mark während der Ferien angemeldet hatte, war ein freundlicher kleiner Mann mit dicker Brille und sich lichtendem Haar. Er saß ruhig hinter seinem Schreibtisch.
    „Soweit ich weiß“, fing Barbara an, bemüht, sich nicht aufzuregen, „gehören zu einer Rauferei mindestens zwei. Wieso sitzt Mark denn allein hier in Ihrem Büro?“
    „Das ist eine kleine Taktik von mir“, erwiderte Dr. Chipman freundlich. „Trennen und siegen. Der andere Junge wartet im Büro des Hausmeisters auf seine Eltern.“
    „Tut mir leid. Ich hätte keine voreiligen Schlüsse ziehen sollen.“
    „Entschuldigung angenommen. Ich glaube, es wäre das Beste, Mark jetzt mit nach Hause zu nehmen. Eine neue Schule ist immer eine Umstellung – aber so sollte das Eingewöhnen nicht vonstatten gehen.“
    „Was ist passiert, Mark?“, fragte sie.
    Er blieb stumm wie ein Fisch.
    „Mehr haben wir aus ihm oder dem kleinen Grunewald auch nicht herausbekommen“, sagte Dr. Chipman. „Vielleicht möchte er ja lieber mit Ihnen reden.“
    Barbara wurde blass, als sie den Namen Grunewald hörte. „John Grunewalds Sohn?“, hakte sie nach, in der Hoffnung, es gäbe noch einen anderen Grunewald.
    Barbara wurde enttäuscht.
    „Also, was ist passiert, Mark?“, fragte sie erneut, sobald sie mit Mark etwas später im Pick-up saß.
    Mürrisch starrte er zum Fenster hinaus.
    „Mark. Du musst es mir sagen.“
    „Ich muss dir gar nichts sagen. Ich hasse diese Gegend. Wir hätten nie aus Kalifornien weggehen sollen. Hier gibt es nur Schnee und Eis und Hinterwäldler.“
    Ihr wurde ganz elend. Alles war wie gehabt. Seine Wut. Seine Verstocktheit. Er redete nicht mit ihr. Er vertraute sich ihr nicht an.
    Aber Casey wusste Näheres. Auf der Heimfahrt von der Schule erfuhr Scarlett die ganze Geschichte von ihrer Tochter. Und Scarlett erzählte sie Barbara bei einer Tasse Kaffee, während Casey Mark in seinem Zimmer aufsuchte.
    „Casey zufolge fing der Streit schon gleich morgens

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