BACCARA EXKLUSIV Band 45
blieb jedoch ruhig. Dennoch verspürte er den Drang, die Champagnerflaschen an die Wand zu schmeißen. „Was hast du gedacht?“
Sie zögerte. Ihre Haltung und ihre Miene verrieten ihm, dass es ihr schwerfiel, das auszusprechen. Es gab ihm einen Stich. „Ich habe mich gefragt, wann du mich wohl satt haben wirst.“
Stan war fassungslos. „Du machst Witze.“
„Nein. Denk doch nur einmal darüber nach. Ich gehöre absolut nicht zu der Sorte Frauen, mit denen du normalerweise zusammen bist.“
„Das haben wir doch bereits besprochen. Es ist gut, dass du nicht wie die anderen Frauen bist, mit denen ich mich früher getroffen habe.“
„Möglich“, gestand sie. „Ich möchte nicht sexistisch klingen, aber wenn man Frauen mit Eissorten vergleicht, wäre ich bloß Vanille.“
„Nein, du wärst ein doppelter Knabberriegel“, erwiderte er und stellte den Champagner ab.
Verwirrt zog sie die Augenbrauen zusammen. „Ich kann dir nicht ganz folgen.“
„Das hoffe ich aber doch sehr.“ Er hob sie schwungvoll auf die Arme. Zum Glück war sie zu abgelenkt, um zu protestieren. „Ein doppelter Knabberriegel sieht wie gewöhnliches Vanilleeis in einer Waffel aus, umgeben von einer Schokoladenhülle. Wenn man sich durch das Vanilleeis gegessen hat, trifft man auf einen Karamelkern.“
Sie sah ihn an, als sei er verrückt. „Ich verstehe noch immer nicht.“
Er trug sie ins Wohnzimmer und setzte sie auf das Sofa. „Du wirkst äußerlich ganz harmlos, aber unter der Oberfläche wartet eine große Überraschung.“
„Damit willst du hoffentlich nicht andeuten, dass ich einen weichen Kern habe“, meinte sie empört.
Er beugte sich herunter und küsste sie leidenschaftlich. Benommen löste er sich schließlich von ihr. Der sinnliche Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ seine Temperatur noch um einiges in die Höhe schnellen.
„Einen sehr weichen“, sagte er. „Du versuchst ihn unter einer harten Schale zu verstecken, aber ich bin schon bis zum Kern vorgedrungen, und ich will mehr.“ Er rieb das Kinn an ihrem weichen, seidigen Haar. „Ich werde dich niemals satt haben.“
„Wie kannst du dir da sicher sein?“, flüsterte sie.
Etwas in seiner Brust zog sich zusammen. Der Zweifel war noch immer in ihrer Stimme, und Stan empfand ihn als Bedrohung. Er wollte sie ganz und gar, einschließlich ihres Vertrauens. Es ging weit über Begierde hinaus. Zwar bestürzte ihn die Vorstellung, aber er konnte nicht länger leugnen, wie viel Jenna ihm bedeutete. „Ich kenne mich besser als je zuvor. Ich weiß, was ich mag und was nicht. Und ich weiß, was ich will“, erklärte er. „Nämlich dich.“
Sie wirkte verletzlich, und das weckte in ihm den Wunsch, sie festzuhalten. Wer hätte gedacht, dass die kluge, harte Jenna so zart sein kann? Wer hätte gedacht, dass sie eine solche Wirkung auf ihn haben würde? Die Wahrheit wurde ihm schockierend plötzlich klar: Jenna war die Frau, nach der er unbewusst sein Leben lang gesucht hatte.
Und er hatte sie zuerst in seinem Garten getroffen. Sie hatte ihn beim Fangenspielen mit einer Horde Nachbarkinder erwischt. Sie wusste es nicht, doch diesmal hatte sie ihn wieder erwischt. Er erinnerte sich an Joey, einen seiner Freunde, der ihn damit aufgezogen hatte, wann er denn Jenna Jean erwischen würde. Nun war die Zeit gekommen.
„Bleib sitzen. Ich werde Gläser für den Champagner holen. Wo finde ich sie?“
Sie war einen Moment verwirrt. „Im zweiten Schrank von links. Aber …“
Sie versuchte aufzustehen, doch Stan drückte sie sanft wieder aufs Sofa. „Schon gut, bleib sitzen.“
Er kehrte mit dem Champagner zurück.
Jenna warf Stan einen Seitenblick zu. „Du hast hoffentlich nicht vor, mich betrunken zu machen, oder?“
„Ich?“, fragte er so unschuldig wie möglich.
„Wer sonst? Du hast schließlich den Champagner.“
Er grinste und reichte ihr ein halbvolles Glas. „Jetzt nicht mehr.“ Er setzte sich neben sie und spielte mit ihrem Haar. „Ich will dich nicht betrunken machen. Du sollst dich nur ein wenig entspannen.“
„Ich steige jedenfalls nicht in eine Badewanne voller Champagner“, stellte sie trotzig klar und nippte an ihrem Glas. Allerdings verriet sie sich, indem sie sich an seine Hand schmiegte.
Stan verkniff sich ein Grinsen. „Erzähl mir, wen du heute im Gericht hast schmoren lassen.“
Sie verdrehte die Augen. „Das willst du doch gar nicht wissen. Du würdest dabei einschlafen.“
Er entledigte sich seiner Krawatte und seines
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