BACCARA EXKLUSIV Band 45
willst du, Jenna Jean?“, rief Stan.
Jenna lief unbeirrt weiter. „An die Bar“, rief sie über die Schulter zurück. „Von mir aus könnt ihr spucken, soviel ihr wollt.“ Da sie ihn fluchen hörte, beschleunigte sie ihre Schritte.
„Du wirst diesen Hochzeitsempfang nicht ohne mich verlassen“, sagte er, nachdem er sie eingeholt hatte.
„O doch, das werde ich. Du kannst mich nicht zwingen zu bleiben. Du kannst mich nicht …“
Er packte sie und warf sie sich über die Schulter. Dann machte er kehrt.
„Das ist albern“, beschwerte sich Jenna, musste jedoch unwillkürlich über die geschockten und amüsierten Gesichter der Hochzeitsgäste lachen.
„Liebling, du wirst staunen, wie albern ich werden kann, wenn es um dich geht. Und jetzt wirf den Brautstrauß, damit wir endlich verschwinden können“, forderte er sie auf. „Gute Nacht, alle zusammen. Danke, dass ihr gekommen seid.“
Gekicher und schallendes Gelächter erfüllten den Raum.
„Du gibst schon wieder Befehle“, warf Jenna ihm vor.
„Jenna, in unserer Suite wartet eine Badewanne voll Champagner auf uns. Ich habe Pläne mit dir. Also wirf jetzt endlich den verdammten Brautstrauß.“
Und das tat Jenna dann auch.
- ENDE -
Dixie Browning
EIN PIKANTES GEHEIMNIS
1. KAPITEL
Die Suite war klein und der Lärmpegel unangenehm hoch. Bei den Gästen handelte es sich um eine bunte Mischung aus Presseleuten, Politikern, Ehefrauen und bedeutenden Persönlichkeiten. Alle redeten durcheinander, kaum einer schien zuzuhören. Wenigstens spielte keine Band, die übertönt werden musste. Der Lärm war ihm schon entgegengeschlagen, als er aus dem Fahrstuhl getreten war. Wenn man bedachte, dass Randall als erfahrener Journalist bis vor Kurzem von fast jedem lauten, überbevölkerten Unruheherd auf diesem Planeten berichtet hatte, hätte das hier eigentlich kein Problem für ihn sein dürfen.
Aber es war eins.
Randall wartete. Er war gekommen, um seinen alten Chef zu ehren, aber bis jetzt hatte er es nicht mal geschafft, nah genug an ihn heranzukommen, um ihn zu begrüßen. Er beobachtete, wie der Ehrengast sich an zwei Rundfunkmoderatoren vorbeidrängte, geistesabwesend einem bekannten Sportreporter sein Glas in die Hand drückte und sich einen Weg in seine Richtung bahnte.
„Du willst doch nicht etwa schon gehen?“
Dan Sturdivant, pensionierter Redakteur beim „Graves Worldwide“, hatte eine erstaunliche Anzahl der hier anwesenden Reporter ausgebildet, einschließlich Randall. Er ging jetzt auf die fünfundsiebzig zu, hatte ein schwaches Herz und litt an Magengeschwüren. Und das war der Grund, weshalb Randall seinen ruhigen Sonntagabend geopfert hatte, um an dieser Party im „Shoreham“ teilzunehmen, obwohl er seit Jahren nicht mehr mit dem Mann gearbeitet hatte.
Er war ein ehrgeiziger junger Idealist gewesen, frisch vom College, als Dan ihn unter seine Fittiche genommen hatte. Dan hatte sein Hirn von allem unausgegorenen Unsinn befreit und ihm dafür einige wenige Grundsätze vermittelt. Dann hatte er ihm die Gerichtsberichterstattung übergeben. Alles, was er inzwischen erreicht hatte, verdankte Randall Dan Sturdivant.
„Ich höre, du hast den Job an den Nagel gehängt“, begrüßte der alte Mann ihn mit einem Augenzwinkern.
„Neuigkeiten reisen schnell.“ Das war ein alter Scherz zwischen ihnen. „Ich nenne es Forschungsurlaub.“
„Lassen wir die Beschönigungen. Du bist zu jung, um schon aufzuhören, Randall.“
„Ich bin müde, Dan.“
„Das sind wir beide, mein Junge. Aber du brauchst eine bessere Ausrede.“
Randall hatte eine. Wenn ein Mann acht Jahre lang fast unerträgliches Leid miterlebt hatte, dann reichte das als Ausrede. Dan kannte seine Geschichte, aber sie sprachen beide nie darüber.
„Bleib noch, die Party wird ja nicht ewig dauern. Gott, was habe ich nur verbrochen, um so eine Strafe zu verdienen?“ Dan schüttelte seinen glänzenden kahlen Kopf und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er jeden Augenblick dieses Abends genoss.
„Die ‚Braves‘ spielen. Wenn ich jetzt gehe, komme ich noch rechtzeitig.“
„Ach was, die ‚Mets‘ werden sie auf jeden Fall schlagen. Und das Gemetzel willst du dir bestimmt nicht ansehen.“
„In deinen Träumen vielleicht, Dan.“
„Du weißt, wo du mich findest, wenn du reden willst.“
Randall nickte. Sie verstanden sich ohne viele Worte.
Randall war noch nicht bereit, darüber zu reden, was er mit dem Rest seines Lebens anfangen wollte. In
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